Bei der Beschäftigung mit Fragen rund um die Geschichte des Frühen Christentums sehen sich Theologen und Forscher mit "der Bruchstückhaftigkeit und Zufälligkeit der uns erhaltenen Quellen" konfrontiert. Nicht ohne Grund wird diese Zeit bezüglich ihrer mangelnden Zahl an Quellen auch als dunkles Zeitalter bezeichnet. Nur wenige Quellen berichten über das Leben der Gemeinde. Die Apostelgeschichte beinhaltet wichtige Aussagen über die Jerusalemer Urgemeinde, weswegen diese im Zentrum der Arbeit steht. Die Frage ist jedoch, inwiefern die Apostelgeschichte verwendet werden kann, um historische Aussagen treffen zu können. Nicht selten begegnen dem Leser der Apostelgeschichte romantische Darstellungen wie diese: „Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele [...]“ (Apg 4,32).
Wie kann mit diesen Passagen umgegangen werden? Können solche vom Verfasser getätigten Aussagen überhaupt ernst genommen werden? Was kann mit Sicherheit über die Jerusalemer Urgemeinde erfahren werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE APOSTELGESCHICHTE
- 2.1. DAS LUKANISCHE DOPPELWERK
- 2.2. VERFASSER, ZEIT UND ORT DER ABFASSUNG
- 2.3. ZUR QUELLENLAGE
- 2.4. ZUR GATTUNG
- 2.5. DIE ANTIKE GESCHICHTSSCHREIBUNG
- 2.5.1. WIE MAN GESCHICHTE SCHREIBEN SOLL
- 2.5.2. DIE APOSTELGESCHICHTE IM KONTEXT ANTIKER GESCHICHTSSCHREIBUNG
- 2.6. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK AUF DIE FOLGENDEN KAPITEL
- 3. DIE JERUSALEMER URGEMEINDE
- 3.1. DAS WACHSTUM DER GEMEINDE (APG 2,41.47; 4,4; 5,14; 6,1.7)
- 3.2. DAS LEBEN DER GEMEINDE
- 3.2.1. DIE ORTE DER GEMEINDE (APG 1,13; 2;46; 3,1-2; 5,12.42)
- 3.2.2. DAS GEMEINSAME MAHL (APG 2,42.46)
- 3.2.3. DIE TAUFE (APG 1,5; 2,37-41)
- 3.2.4. DIE GÜTERGEMEINSCHAFT (APG 2,44-45; 4,32-37)
- 3.3. WUNDERTATEN DER APOSTEL AM BEISPIEL DER HEILUNG DES GELÄHMTEN (APG 3,1-10)
- 3.4. HEBRÄER UND HELLENISTEN (APG 6, 1–7)
- 4. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, das Leben der Jerusalemer Urgemeinde in der Zeit nach Apg 1-6 anhand der Apostelgeschichte zu untersuchen und die historischen Aussagen der Quelle zu bewerten. Sie befasst sich mit der Frage, inwiefern die Apostelgeschichte als historisches Dokument verwendet werden kann und welche Rückschlüsse sich auf das Leben der Urgemeinde ziehen lassen.
- Die Apostelgeschichte als Quelle für die historische Erforschung der Jerusalemer Urgemeinde
- Die Gattung der Apostelgeschichte im Kontext der antiken Geschichtsschreibung
- Das Wachstum der Urgemeinde und das Zusammenleben der ersten Christen
- Wunderberichte in der Apostelgeschichte und deren historischer Wert
- Die Bedeutung von Hebräern und Hellenisten im Kontext der Urgemeinde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem historischen Wert der Apostelgeschichte dar. Im zweiten Kapitel wird die Apostelgeschichte als Text analysiert, wobei auf den Autor, die Entstehungszeit und die Quellenlage eingegangen wird. Zudem wird die Gattung der Apostelgeschichte im Kontext der antiken Geschichtsschreibung beleuchtet. Kapitel 3 befasst sich mit der Jerusalemer Urgemeinde, deren Wachstum, deren Leben und dessen Besonderheiten. Im Mittelpunkt stehen das gemeinsame Mahl, die Taufe, die Gütergemeinschaft und die Wunderberichte der Apostel. Schliesslich wird die Bedeutung von Hebräern und Hellenisten für die Urgemeinde erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Fragen rund um die Jerusalemer Urgemeinde, der Apostelgeschichte als historischer Quelle und den Besonderheiten der antiken Geschichtsschreibung. Bedeutende Begriffe sind das lukanische Doppelwerk, die Urgemeinde, das gemeinsame Mahl, die Taufe, die Gütergemeinschaft, Wunderberichte und die Differenzierung zwischen Hebräern und Hellenisten.
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- Carina Schwantje (Autor), 2018, Das Leben der Jerusalemer Urgemeinde nach Apostelgeschichte 1-6, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465948