Als wesentliches Merkmal der Sprache ist die Möglichkeit der linearen Kombinationen (syntagmatischer Verknüpfungen) anzusehen. Auf der Ebene der Phoneme können durch ihre Zusammenstellung Wörter gebildet werden, auf der Ebene der Morpheme entstehen Sätze und aus Sätzen entstehen Texte. „Die Ermittlung der Relationen zwischen den bedeutungstragenden Elementen und den Prinzipien, nach denen sie angeordnet und verknüpft werden ist [...]“das Untersuchungsgebiet der Syntax. Die Stellung der Syntax in der Mitte dieser Auflistung macht deutlich, dass sich die Syntax in zwei Richtungen bewegt. Zum einen ist die Erforschung in Richtung der kleineren Einheiten der Morpheme (Morphosyntax) nötig, zum anderen spielt auch die Kohäsion eines Textes als Gebilde mehrerer Sätze (Makrosyntax) eine wichtige Rolle. Grammatisch besteht ein Satz aus dem Rang nach niederen Einheiten, den Satzgliedern. Der spanische Satz besteht aus vier Satzgliedern (Subjekt, Prädikat, Objekt/e und Adverbial/e) sowie deren Attribute. Der Strukturalismus, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Genfer Ferdinand de Saussure eingeleitet wurde, fand seine Entsprechungen und Abgrenzungen in diversen Schulen. In der Tradition des Strukturalismus steht die Konstituentenanalyse, die mit Hilfe der Corpusanalyse von konkreter parole ausgehend Rückschlüsse auf die langue zieht. Ein Satz konstituiert sich somit erst in dem Akt des Sprechens. Im Jahr 1957 publizierte der US-amerikanische Philosoph und Sprachwissenschaftler Noam Chomsky das Werk „Syntactic Structures“. Er unterscheidet zwischen einer Tiefenstruktur, die die Bedeutung, und einer Oberflächenstruktur, die die Form des Satzes bestimmt. Nach und nach entwickelte sich daraus die generative Transformationsgrammatik, die jegliche traditionelle sprachwissenschaftliche Ergebnisse ignorierte. Sie umfasst die Idee, dass auf der Basis der Transformation aus einer begrenzten Anzahl von Kernsätzen alle anderen möglichen Satztypen entstehen können. Fast zeitgleich im Jahre 1959 erschien auch das Werk „Eléments de syntaxe structurale“ von Lucien Tesnière mit einen ganz anderen Ansatz. Diese beiden grammatischen Richtungen solllen anhand des Spanischen miteinander verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Daten zu Lucien Tesnière
- Analyseverfahren der Dependenzgrammatik
- Das Verb
- Zerlegung eines Satzes in seine Teile
- Valenz des Verbs
- Transitive und intransitive Verben
- Beispiele der Satzanalyse nach Tesnière in graphischer Realisation
- Vergleich zwischen der Konstituentenanalyse und der Valenztheorie
- Ausblick auf die Kasustheorie
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grundlagen der Dependenztheorie in der Syntax und deren Anwendung auf die spanische Sprache. Sie beleuchtet verschiedene Ansätze der Satzanalyse und vergleicht diese miteinander.
- Einführung in die Syntax und verschiedene Satzdefinitionen
- Analysemethoden der Dependenzgrammatik nach Tesnière
- Vergleich der Dependenzgrammatik mit der Konstituentenanalyse
- Einblick in die Kasustheorie
- Unterschiede zwischen mündlicher und schriftlicher Sprachrealisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Syntax ein und erläutert den Begriff etymologisch sowie anhand unterschiedlicher Definitionen aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven. Sie zeigt die Vielschichtigkeit des Begriffs "Satz" auf und illustriert dies an Beispielsätzen im Spanischen. Die Einleitung hebt die Bedeutung verschiedener Betrachtungsweisen der Syntax hervor, von der logisch-grammatikalischen bis zur kommunikativen Perspektive. Die verschiedenen Ansätze zur Satzanalyse werden kurz angerissen, um den Rahmen der Arbeit einzugrenzen.
Analyseverfahren der Dependenzgrammatik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Analyseverfahren der Dependenzgrammatik nach Tesnière. Es werden verschiedene Aspekte der Satzanalyse beleuchtet, beginnend mit der Rolle des Verbs als zentralem Element. Die Zerlegung von Sätzen in ihre Bestandteile und das Konzept der Valenz des Verbs werden erklärt und anhand von Beispielen veranschaulicht. Der Abschnitt zu transitiven und intransitiven Verben vertieft das Verständnis der Valenz und ihrer Auswirkungen auf die Satzstruktur. Schließlich werden Beispiele für die graphische Darstellung der Satzanalyse nach Tesnière präsentiert, die die Abhängigkeitsbeziehungen zwischen den Satzteilen visualisieren.
Vergleich zwischen der Konstituentenanalyse und der Valenztheorie: Dieser Abschnitt vergleicht die Dependenzgrammatik mit der Konstituentenanalyse, zwei bedeutende Ansätze der syntaktischen Analyse. Die unterschiedlichen Perspektiven und Methoden der beiden Theorien werden gegenübergestellt, um ihre Stärken und Schwächen herauszuarbeiten und ihre jeweiligen Anwendungsbereiche zu verdeutlichen. Der Vergleich dient dazu, ein umfassenderes Verständnis der syntaktischen Analyse zu ermöglichen und die spezifischen Vorteile der Dependenzgrammatik zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Syntax, Dependenzgrammatik, Konstituentenanalyse, Valenztheorie, Kasustheorie, Spanische Sprache, Satzanalyse, Transitive Verben, Intransitive Verben, Satzstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Dependenzgrammatik nach Tesnière
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Dependenzgrammatik nach Lucien Tesnière, insbesondere deren Anwendung auf die spanische Sprache. Sie beinhaltet eine Einleitung, detaillierte Erklärungen der Analyseverfahren der Dependenzgrammatik, einen Vergleich mit der Konstituentenanalyse, einen Ausblick auf die Kasustheorie und eine Zusammenfassung der Schlüsselkonzepte. Der Text enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Aspekte der Syntax, einschließlich verschiedener Satzdefinitionen. Im Fokus steht die Dependenzgrammatik nach Tesnière, deren Analyseverfahren detailliert beschrieben und mit der Konstituentenanalyse verglichen werden. Weitere Themen sind die Valenztheorie, die Kasustheorie und die Unterschiede zwischen mündlicher und schriftlicher Sprachrealisierung.
Wie werden die Analyseverfahren der Dependenzgrammatik erklärt?
Die Analyseverfahren werden Schritt für Schritt erklärt, beginnend mit der Rolle des Verbs als zentrales Element. Die Zerlegung von Sätzen in ihre Bestandteile, das Konzept der Valenz (transitive und intransitive Verben) und die graphische Darstellung der Abhängigkeitsbeziehungen werden anhand von Beispielen veranschaulicht.
Wie wird die Dependenzgrammatik mit der Konstituentenanalyse verglichen?
Der Vergleich zwischen Dependenzgrammatik und Konstituentenanalyse beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven und Methoden beider Theorien. Die Stärken und Schwächen beider Ansätze werden herausgearbeitet, um ein umfassenderes Verständnis der syntaktischen Analyse zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit prägnant beschreiben, sind: Syntax, Dependenzgrammatik, Konstituentenanalyse, Valenztheorie, Kasustheorie, Spanische Sprache, Satzanalyse, Transitive Verben, Intransitive Verben, Satzstruktur.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Grundlagen der Dependenztheorie in der Syntax zu untersuchen und deren Anwendung auf die spanische Sprache zu beleuchten. Sie vergleicht verschiedene Ansätze der Satzanalyse und bietet einen umfassenden Einblick in die Thematik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst die Kapitel: Einleitung, Daten zu Lucien Tesnière, Analyseverfahren der Dependenzgrammatik, Vergleich zwischen der Konstituentenanalyse und der Valenztheorie, Ausblick auf die Kasustheorie und Schluss.
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- Anita Glunz (Author), 2002, Syntax - Grundlagen der Dependenztheorie und ihre Anwendung auf das Spanische, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46630