Syntax - Grundlagen der Dependenztheorie und ihre Anwendung auf das Spanische


Trabajo de Seminario, 2002

21 Páginas, Calificación: 1,5


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Daten zu Lucien Tesnière

3. Analyseverfahren der Dependenzgrammatik
3.1 Das Verb
3.2 Zerlegung eines Satzes in seine Teile
3.3 Valenz des Verbs
3.4 Transitive und intransitive Verben
3.6. Beispiele der Satzanalyse nach Tesnière in graphischer Realisation

4. Vergleich zwischen der Konstituentenanalyse und der Valenztheorie

5. Ausblick auf die Kasustheorie

6. Schluss

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Begriff Syntax lässt sich etymologisch auf das griechische Wort σ ú νταζις zurückführen und bedeutet ‘Zusammenstellung, Anordnung, Verhältnis, Organisation’ und konkret auch ‘Wortfügung’, ή σ ú νταζις του λ ó γ ου.

Bereits in der Antike hatte sich Aristoteles mit dem Aufbau eines Satzes beschäftigt und die zwei notwendigen Bestandteile eines Satzes mit Subjekt und Prädikat bezeichnet. Ein Musterbeispiel für einen spanischen Satz mit Subjekt und Prädikat würde lauten:

(1) Pedro prepara una comida.

Mit Subjekt ist derjenige Sachverhalt gemeint, über den etwas ausgesagt wird (im Beispielsatz (1) Pedro), während das Prädikat diese Aussage trifft (la preparación de la comida). Mit der Festlegung, dass ein Satz aus Subjekt und Prädikat besteht, würde

(2) ¡Una cerveza, por favor!

keinen vollständigen Satz, sondern eine Holophrase darstellen. Des Weiteren kommen gelegentlich auch Ein-Wort-Sätze vor, zum Beispiel:

(3) ¡Ven!

Aus der Perspektive der alltäglichen Metasprache würde man aber die Äußerungen (2) und (3) auch als vollständige Sätze ansehen, da sie eine eigenständige Informationseinheit vermitteln.

Aus diesen Beispielen wird verständlich, dass der Begriff ‘Satz’ sich ebenso wenig wie der Begriff ‘Wort’ einheitlich definieren lässt. Entscheidend ist dabei unter welchem Gesichtspunkt der Begriff gefasst werden soll. So entwickelten sich immer komplexere, formale, inhaltliche oder in Bezug zu Referenzen definierte Theorien über den Satz. Man kann den Satz unter logischen, philosophischen, psychologischen oder kommunikationswissenschaftlichen Aspekten untersuchen. Bezeichnend ist ebenfalls, dass der Begriff in verschiedenen Bereichen des Lebens Eingang gefunden hat, zum Beispiel der Datensatz in der Informatik, der Schriftsatz in der Technik, der Satz des Pythagoras in der Mathematik, der Satz in der Musik und der Satzball im Sport. Sprachwissenschaftlich kann der Satz als eine aus kleineren Einheiten bestehende textliche Einheit bezeichnet werden, die intuitiv als abgeschlossen in einem Kontext verstanden wird. In der Zusammenstellung mehrerer Morpheme drückt der Satz einen Sachverhalt aus. „Eine andere, logisch – inhaltliche Satzdefinition bezeichnet den Satz als Ausdruck eines einzigen Gedankens.“[1] Ebenso könnte der Satz als Intonationseinheit definiert werden. Bloomfield (amerikanischer Strukturalismus) entspricht mit seiner formalen Definition des Satzes der des Wortes als eine minimal free form: „Der Satz ist eine unabhängige sprachliche Form, die durch keine syntaktische Beziehung in eine größere sprachliche Form eingebettet ist.“[2] Als oberste Struktureinheit hat der Satz einen linearen Charakter in der Abfolge der Elemente und einen hierarchischen Charakter in seinen Abhängigkeitsbeziehungen der einzelnen Elemente.

An einem Beispielsatz möchte ich die verschiedenen Möglichkeiten einer syntaktischen Satzanalyse ausführen:

(4) María come una manzana

a. análisis lógico- gramatical = sujeto + predicado

b. análisis de constituyentes = SN SV SN (sintagma verbal/ nominal) esquematizado en un arboreo:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

c. análisis funcional = sujeto + verbo + objeto

d. análisis comunicativo = investiga el contenido informacional de un enunciado. Además se interesa por la manera de formar una frase y por lo que entiende el alocutor. La comunicación es un acto espontáneo, que requiere una capacidad imaginativa y combinatoria del locutor. El estilo elegido por el locutor depende de la persona con la que quiere hablar.

e. análisis semántico = Se concentra en los papeles semánticos en la oración. Se trata de una interrelación semántica de las funciones sintácticas.

f. análisis de la modalidad = Aserción, pregunta, mandato, requerimiento, exclamación…

resulta: Existen varias posibilidades metódicas de la interpretación de una oración.

En la sintaxis se distingue entre la parataxis y la hipotaxis. Una combinación paratáctica es una coordinación de algunas oraciones principales. (María come una manzana. Su hermano viene y trae una naranja. A los dos les gusta comer frutas.) Una combinación hipotáctica es una subordinación de oraciones subordinadas bajo oraciones principales. (María come una manzana, mientras que su hermano come una naranja. Aunque a los dos les gusta comer frutas, María nunca come naranjas. S.h. Berschin et al. 1995: 278 ff.)

Man kann Unterschiede in der mündlichen und schriftlichen Realisierung von Sätzen und Satzkombinationen feststellen. In der mündlichen Kommunikation neigt der Sprecher zu Parataxen, da diese eine geringere kognitive Verknüpfungsleistung erfordern. Bei der schriftlichen Niederlegung werden Sätze geplant miteinander verbunden und komplexere Satzgefüge bewusst erstellt.

Als wesentliches Merkmal der Sprache ist die Möglichkeit der linearen Kombinationen (syntagmatischer Verknüpfungen) anzusehen. Auf der Ebene der Phoneme können durch ihre Zusammenstellung Wörter gebildet werden, auf der Ebene der Morpheme entstehen Sätze und aus Sätzen entstehen Texte. „Die Ermittlung der Relationen zwischen den bedeutungstragenden Elementen und den Prinzipien, nach denen sie angeordnet und verknüpft werden ist [...]“[3] das Untersuchungsgebiet der Syntax. Die Stellung der Syntax in der Mitte dieser Auflistung macht deutlich, dass sich die Syntax in zwei Richtungen bewegt. Zum einen ist die Erforschung in Richtung der kleineren Einheiten der Morpheme (Morphosyntax) nötig, zum anderen spielt auch die Kohäsion eines Textes als Gebilde mehrerer Sätze (Makrosyntax) eine wichtige Rolle. Die Morphosyntax wird grundlegend durch zwei Faktoren beeinflusst. Die Grammatikalität legt die Anordnung der Morphemgruppen fest. Die Akzeptabilität ist ein vom Hörer definiertes Kriterium, bei dem die Varianten bevorzugt werden, die von dem Hörer die geringste Speicherleistung des Kurzzeitgedächtnisses verlangen.

Grammatisch besteht der Satz aus rangniederen Einheiten, den Satzgliedern. Der spanische Satz besteht aus vier Satzgliedern (Subjekt, Prädikat, Objekt/e und Adverbial/e) sowie deren Attribute.[4]

Als Beispiel für eine Änderung des Sinns durch Umstellung der Satzteile möchte ich ein kleines Beispiel nennen.

(5)Te deja a tí el coche?

(6) A tí, te deja el coche?

Satz (5) entspricht einer neutralen Aussage, wohingegen bei Satz (6) Verwunderung oder Ironie in der Äußerung mitschwingen. Ebenso ist die Stellung von Objektpronomen nicht willkürlich, sondern unterliegt gewissen Regeln. Sie stehen vor dem konjugierten Verb, bzw. werden an das Gerundium oder den Infinitiv angehängt.

(7) Se lo compro. Está comprándoselo. Quiero comprárselo.

Der Strukturalismus, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Genfer Ferdinand de Saussure eingeleitet wurde, fand seine Entsprechungen und Abgrenzungen in diversen Schulen. In der Tradition des Strukturalismus steht die Konstituentenanalyse, die mit Hilfe der Corpusanalyse von konkreter parole ausgehend Rückschlüsse auf die langue zieht. Ein Satz konstituiert sich somit erst in dem Akt des Sprechens. Im Jahr 1957 publizierte der US-amerikanische Philosoph und Sprachwissenschaftler Noam Chomsky das Werk „Syntactic Structures . Er unterscheidet zwischen einer Tiefenstruktur, die die Bedeutung, und einer Oberflächenstruktur, die die Form des Satzes bestimmt.

Nach und nach entwickelte sich daraus die generative Transformationsgrammatik, die jegliche traditionelle sprachwissenschaftliche Ergebnisse ignorierte. Sie umfasst die Idee, dass auf der Basis der Transformation aus einer begrenzten Anzahl von Kernsätzen alle anderen möglichen Satztypen entstehen können.[5]

Fast zeitgleich im Jahre 1959 erschien auch das Werk „Eléments de syntaxe structurale“ von Lucien Tesnière.

[...]


[1] Pelz, H. (52000 ): Linguistik. Eine Einführung, Hamburg: Hoffmann und Campe, S.148

[2] Ebd.

[3] Wesch, A. (12001): Grundkurs: Sprachwissenschaft Spanisch, Stuttgart: Ernst Klett Verlag, S. 109

[4] Vgl. Berschin, H.; Fernández-Sevilla, J.; Felixberger, J. (19952): Die spanische Sprache Verbreitung Geschichte Struktur, Ismaning: Max Hueber Verlag, S.256

[5] Vgl. CD-Rom: Der Brockhaus in Text und Bild 2002 : Mannheim, 2001; Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG

Final del extracto de 21 páginas

Detalles

Título
Syntax - Grundlagen der Dependenztheorie und ihre Anwendung auf das Spanische
Universidad
University of Tubingen  (Romanisches Seminar)
Curso
Einführung in die spanische Sprachwissenschaft
Calificación
1,5
Autor
Año
2002
Páginas
21
No. de catálogo
V46630
ISBN (Ebook)
9783638437790
ISBN (Libro)
9783638763981
Tamaño de fichero
748 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Syntax, Grundlagen, Dependenztheorie, Anwendung, Spanische, Einführung, Sprachwissenschaft
Citar trabajo
Anita Glunz (Autor), 2002, Syntax - Grundlagen der Dependenztheorie und ihre Anwendung auf das Spanische, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46630

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