Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Christina Weiss, gab am 12.2.2004 im Deutschen Bundestag auf die große Anfrage „Wirtschaftliche und soziale Entwicklung der künstlerischen Berufe und des Kunstbetriebs in Deutschland“ folgende Ausführungen: „Die wirtschaftliche Situation der Künstlerinnen und Künstler ist nach wie vor alarmierend. Nach Angaben der Künstlersozialkasse lag das durchschnittliche Jahreseinkommen der Freiberufler im vergangenen Jahr bei 11.144 Euro. Selbst wenn diese Zahl Unsicherheiten in sich bergen sollte, weil sie nur auf Eigeneinschätzungen der Künstler beruht, zeigt sie doch gleichzeitig, dass wir es hier mit einer unterdurchschnittlichen Einkommensentwicklung zu tun haben. Zyniker würden wohl von auskömmlicher Armut sprechen. Das kann uns nicht beruhigen, das treibt uns um und verlangt nach weiteren Modellen der Hilfe zur Selbsthilfe“. Diese Situation ist auch für viele selbständige Kulturmanager relevant: Als freiberufliche Kulturvermittler gehören sie zu dem von der großen Anfrage auch ausdrücklich eingeschlossenen Umfeld der direkt künstlerischen Berufe und sind den wirtschaftlichen Unsicherheiten des Kunst- und Kulturbetriebs unterworfen. Neben der unmitte lbaren individuellen Sorge für ein Auskommen stellt sich dabei auch grundsätzlich die Frage, wie sich diese Berufsgruppe sozialverträglich renten- und krankenversichern kann. Wie eine Umfrage des IMU Institutes aus München aus dem Jahr 2001 zeigt, leiden viele Kultur - und Medienschaffenden unter der unsicheren finanzielle Situation (80%), unter dem zu geringen Einkommen (70%) und der unzureichenden sozialen Absicherung (66%). Die Künstlersozialkasse (im Folgenden: KSK) bietet auch für einige dieser Selbstständigen interessante Möglichkeiten, die im Laufe dieser Arbeit dargestellt werden sollen. Bedenkt man noch, dass sich auch die Zahl der freiberuflich Tätigen im „Kunst- Umfeld“ weiter erhöhen wird, wie Harro Bruns von der Künstlersozialkasse schrieb, so müssen immer mehr Kulturmanager nach Möglichkeiten suchen, um der Sozialversicherung beitreten zu können. „Die Anzahl der freiberuflich Tätigen im Kulturbereich wird vermutlich in den nächsten Jahren ebenso steigen, wie die Anzahl der versicherten Künstler und Publizisten. Die Gründe für die Steigerung sind bei beiden Berufsgruppen vergleichbar.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Grundlagen der Künstler-Sozialversicherung: Das KSVG und sein Hintergrund
- Die KSK als Trägerin der Künstler-Sozialversicherung und ihre Aufgaben
- Vorteile der KSK für Versicherungsnehmer
- Beitrittsvoraussetzungen
- Allgemeine Fälle
- Sonderfälle
- Das Finanzierungsmodell der KSK
- Kosten für Versicherungsnehmer
- Kosten für Leistungsverwerter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Die Künstlersozialversicherung - eine Einführung für Kulturmanager" hat zum Ziel, Kulturmanagern einen Überblick über die Künstlersozialversicherung zu geben. Sie beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, die Aufgaben der Künstlersozialkasse (KSK) und die Vorteile der Versicherung für die Versicherungsnehmer. Darüber hinaus werden die Beitrittsvoraussetzungen und das Finanzierungsmodell der KSK erläutert.
- Rechtliche Grundlagen der Künstlersozialversicherung
- Aufgaben und Struktur der Künstlersozialkasse
- Vorteile der KSK für Versicherungsnehmer
- Beitrittsvoraussetzungen für Kulturmanager
- Finanzierungsmodell der KSK
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel beleuchtet die aktuelle wirtschaftliche Situation von Künstlern und Kulturmanagern in Deutschland und zeigt die Notwendigkeit einer besseren sozialen Absicherung dieser Berufsgruppen auf. Die Künstlersozialkasse (KSK) wird als ein Instrument zur Verbesserung der sozialen Lage dieser Berufsgruppen vorgestellt.
Rechtliche Grundlagen der Künstler-Sozialversicherung: Das KSVG und sein Hintergrund
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehungsgeschichte des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) und die Herausforderungen, die bei seiner Einführung zu überwinden waren. Es wird außerdem auf die rechtliche Grundlage der KSK und ihre Einbindung in das gesetzliche Sozialversicherungssystem eingegangen.
- Quote paper
- Katharina Horn (Author), 2005, Die Künstlersozialversicherung - eine Einführung für Kulturmanager, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46678