Die Arbeit mit dem Titel „Die Folgen der NATO-Intervention im Kosovo“ entstand 2005 und versucht, die unmittelbaren Entwicklungen der Intervention der NATO im Kosovo zu untersuchen. Sie entstand als Fallstudie im Rahmen eines politikwissenschaftlichen Proseminars, welches Konflikte in Ex-Jugoslawien zum Thema hatte.
Die serbische Provinz Kosovo ist auch heute (Stand August 2007) eine Krisenregion deren genaues Schicksal mehr als unklar ist. Eine Lösung, mag es jetzt in Form eines eigenen Staates oder als autonome Provinz innerhalb Serbiens sein, sollte allerdings so schnell wie möglich gefunden werden, um der Bevölkerung des Kosovo, welche noch immer unter den Folgen des Krieges leidet, die Rahmenbedingungen für dauerhaften Frieden zur Verfügung zu stellen. Diese Suche nach einer dauerhaften Lösung, welche beide Seiten zufrieden stellen kann, entpuppt sich aber als mehr als schwierig. So ist zu berücksichtigen, dass dieser ethnische Konflikt nicht nur multidimensional ist sondern tiefe Wurzeln hat und weit in die Vergangenheit zurückgeht.
Die vorliegende Arbeit versucht unter anderem, sich mit diesen historischen Wurzeln auseinanderzusetzen. Sie befasst sich allerdings lediglich mit den zeitlich unmittelbaren Folgen der Intervention des Jahres 1999 auf das Kosovo, sowie lediglich mit den Auswirkungen auf das politische Leben und das Verhältnis der einzelnen Bevölkerungsgruppen des Kosovo untereinander.
Zunächst einmal wird die historische Dimension des konfliktbelasteten Verhältnisses der Volksgruppen zueinander analysiert und ein kurzer Abriss der wechselhaften Geschichte dargestellt. Anschließend wird die Problematik mithilfe einiger Statistiken, zum Beispiel über das mittlerweile stark veränderte Größenverhältnis der einzelnen Volksgruppen beleuchtet. An dritter Stelle wird eine Konstellationsanalyse vorgenommen, in welcher kurz die einzelnen Parteien des Konflikts vorgestellt werden. Schließlich werden noch theoretische Konzepte aus der politikwissenschaftlichen Disziplin, so zum Beispiel ein Konzept von Stephan Kux über die Möglichkeiten der Lösung eines Konfliktes, welcher auf ethnischer Gewalt basiert, auf das konkrete Fallbeispiel angewandt.
Die Arbeit versucht einerseits wissenschaftlichen Standards gerecht zu werden, andererseits eine zeitgeschichtliche Problematik allgemein verständlich darzustellen, um sie so einer breiten Mehrheit von interessierten Lesern zugänglich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fragestellung
- 2. Historisch-genetische Analyse
- 2.1. Die Besiedelung des Kosovo
- 2.2. Die Schlacht auf dem Amselfeld und osmanische Herrschaft im Kosovo
- 2.3. Die zwei Weltkriege und die Ära Tito
- 2.4. Aufhebung des Autonomiestatus der Provinz Kosovo unter Milosevic
- 2.5. Der Frieden von Dayton und der Aufstieg der UCK
- 2.6. Drohungen der NATO und das Scheitern der Verhandlungen
- 2.7. Operation Allied Force
- 2.8. Stationierung der KFOR im Kosovo
- 2.9. Neuerliche Vertreibungen und Gewaltakte im Kosovo
- 2.10. Kosovo unter der Herrschaft der Vereinten Nationen
- 3. Daten und Statistiken
- 3.1. Die Bevölkerung der Provinz Kosovo
- 3.2. Vertreibung und Auswanderung der Kosovo-Albaner
- 3.3. Flucht der nicht-albanischen Minderheiten aus dem Kosovo
- 4. Konstellationsanalyse
- 4.1. Albanische Parteien
- 4.1.1. LDK (Demokratische Liga Kosovo)
- 4.1.1.1. Ibrahim Rugova
- 4.1.1.2. Bujar Bukoshi
- 4.1.2. UCK (Kosovo-Albanische Befreiungsarmee)
- 4.1.2.1. Hasim Thaci
- 4.1.3. PDK (Demokratische Partei Kosovo)
- 4.2. Serbische Parteien
- 4.2.1. Slobodan Milosevic
- 4.2.2. SPO (Serbische Widerstandsbewegung)
- 4.2.2.1. Momcilo Trajkovic
- 4.2.3. Bischof Artemije Radosavljevic
- 5. Theorien und theoretische Konzepte
- 6. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Fallstudie befasst sich mit den unmittelbaren Folgen der NATO-Intervention im Jahr 1999 für das Kosovo und untersucht die Auswirkungen auf das politische Leben und das Verhältnis der Bevölkerungsgruppen zueinander.
- Die historische Entwicklung des Kosovo und die Konflikte zwischen serbischer und albanischer Bevölkerung
- Die Rolle der NATO-Intervention im Kosovo-Konflikt
- Die Auswirkungen der Intervention auf das politische System und die ethnischen Beziehungen im Kosovo
- Die Folgen der Intervention für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Kosovo
- Die politische Konstellation im Kosovo nach der Intervention
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Fragestellung der Fallstudie, welche die unmittelbaren Folgen der NATO-Intervention für das Kosovo im Fokus hat. Das zweite Kapitel analysiert die historische Entwicklung des Kosovo, beginnend mit der Besiedelung, über die Schlacht auf dem Amselfeld und die osmanische Herrschaft bis hin zur Aufhebung des Autonomiestatus unter Milosevic. Es beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und den Verlauf der ethnischen Spannungen zwischen Serben und Albanern. Das dritte Kapitel bietet einen Überblick über Daten und Statistiken, die Informationen über die Bevölkerung, Vertreibungen und Auswanderung liefern. Das vierte Kapitel analysiert die politischen Konstellationen im Kosovo, wobei der Schwerpunkt auf den albanischen und serbischen Parteien und ihren wichtigsten Akteuren liegt.
Schlüsselwörter
NATO-Intervention, Kosovo, Kosovo-Konflikt, Serbien, Albanien, ethnische Spannungen, politische Konstellationen, Bevölkerungsgruppen, historische Entwicklung, Folgen der Intervention.
- Quote paper
- Mag Elisabeth Bergmann (Author), 2005, Die Folgen der NATO-Intervention im Kosovo, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46748