Jacob Mincer wurde 1922 in Polen geboren. Seine ökonomische Arbeit an der Columbia University in Amerika, die er verspätet nach Verfolgung und Konzentrationslager begann, wurde stark durch die enge Zusammenarbeit mit Gary S. Becker, der mit seinem Buch „Human Capital“, die Grundlagen der produktivitätssteigernden Humankapitaltheorie geschaffen hat, stimuliert und forciert. Investitionen in Humankapital erhöhen nach Ansicht der Human-kapitaltheorie die individuelle Arbeitsproduktivität, wodurch das individuelle Einkommen steigt. Der Titel seiner Dissertation von 1957 „A Study of Personal Income Distribution“ zielte bereits deutlich in die Richtung seiner zukünftigen Forschungsarbeit. Mincer begann seine Forschung in einer Zeit in der das öffentliche Interesse an den Problemen der Einkommensverteilung gering war.5In einem Aufsatz aus dem Jahre 1958 erklärt Mincer Einkommensunterschiede anhand durch den Grad der Schulbildung. Mincer stellte ein Einkommens-Erfahrungs-Profil mit einer linearen Beziehung zwischen den beiden Variablen Alter und Einkommen vor. Ein Aufsatz von Mincer aus dem Jahre 1962 stellt die erste systematische, Analyse von Training-on-the-job als weitere Determinante des Einkommens-wachstums innerhalb des Arbeitslebenszyklus dar. Mincer hatte so nicht nur ein theoretisches Gerüst erstellt, sondern eine empirische Formulierung hergeleitet, die ihn mit entsprechendem Datenmaterial in die Lage versetzte, Einkommensfunktionen zu schätzen. Die Erweiterung seiner „Schooling-Function“ durch Erfahrung wird in der Veröffentlichung „Schooling, Experience and Earnings“ im Jahr 1974 als die „Human Capital Earnings Function“ präsentiert, die durchaus als ein Meilenstein der empirischen Volkswirtschaftslehre angesehen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herleitung der Mincer Earning Function
- Schooling-Function
- Human Capital Earning Function
- Analyse verschiedener Einkommensfunktionen
- Erweiterte Mincer Earnings Function
- Anwendungsbeispiel 1972
- Anwendungsbeispiel 2004
- Kritische Würdigung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Erforschung von Jacob Mincers Human Capital Earning Function, einem bedeutenden Konzept in der empirischen Volkswirtschaftslehre. Sie befasst sich mit der theoretischen Herleitung der Funktion, analysiert verschiedene Anwendungsbeispiele und untersucht aktuelle Anwendungen.
- Die Entwicklung der Mincer Earning Function und ihre theoretischen Grundlagen
- Die Analyse verschiedener Einkommensfunktionen anhand empirischer Daten
- Die Anwendung der Mincer Earning Function in unterschiedlichen Kontexten
- Die kritische Würdigung der Stärken und Schwächen der Mincer Earning Function
- Die Relevanz der Mincer Earning Function für das Verständnis von Einkommensungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Jacob Mincer und seine bedeutende Forschungsarbeit zur Human Capital Earning Function vor. Sie skizziert den historischen Kontext und die zentralen Motivationen seiner Forschung.
Das zweite Kapitel widmet sich der Herleitung der Mincer Earning Function. Es analysiert die "Schooling-Function" und die "Human Capital Earning Function" und beleuchtet die Beziehung zwischen Bildung, Erfahrung und Einkommen.
Das dritte Kapitel untersucht verschiedene Einkommensfunktionen und ihre empirischen Anwendungen. Es beleuchtet die Komplexität der Einkommensdeterminanten und zeigt die Grenzen und Potenziale der Mincer Earning Function.
Das vierte Kapitel betrachtet Erweiterungen der Mincer Earning Function und ihre Anwendungen in zwei konkreten Beispielen, 1972 und 2004. Es bewertet die Ergebnisse kritisch und diskutiert die Relevanz für die aktuelle Wirtschaftspolitik.
Schlüsselwörter
Human-Kapital, Mincer Earning Function, Einkommensfunktion, Schulbildung, Berufserfahrung, Einkommensungleichheit, empirische Volkswirtschaftslehre, Bildungsrendite, On-the-job-Training, Arbeitsmarkt, Wirtschaftspolitik.
- Citation du texte
- Kai Eickhof (Auteur), 2005, Jacob Mincer's Human capital Earning Function - Theoretische Herleitung, Analyse und aktuelle Anwendung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46777