Da die empirischen Erkenntnisse der Wissenschaft in dieser Hinsicht nicht eindeutig sind, ist es das Ziel dieser Hausarbeit, den Zusammenhang von Einkommen, Bildung und Kinderanzahl anhand der deutschen Gesamtpopulation von 2014 empirisch zu überprüfen. Im Vorfeld werden dafür die verschiedenen Standpunkte innerhalb der Wissenschaft zum vermeintlichen Kausalzusammenhang näher erläutert und daraus Thesen gebildet. Im Anschluss dazu werden Datensätze des GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften für die deutsche Gesamtpopulation verwendet, statistisch ausgewertet und anschließend diskutiert.
Der demografische Wandel ist eine der großen Herausforderungen westlicher Gesellschaften. In Deutschland ist die Sterberate bereits seit dem Jahr 1973 höher als die Geburtenrate. Daraus ergeben sich strukturelle Veränderungen, die besonders die sozialen Sicherungssysteme des Staates, wie beispielsweise die umlagefinanzierte Rentenversicherung, betreffen. Während im Jahr 1962 noch 6 Arbeitnehmer pro Rentner für den Beitragsausgleich aufkommen mussten, so sind es schon heute nur noch 2,1 Arbeitnehmer pro Bezieher einer Altersrente.
Die Ursachen für diese zunehmende Kinderlosigkeit werden in der aktuellen Forschung auf verschiedenste Dinge zurückgeführt. Häufig vertreten ist beispielsweise der Rückschluss auf den gestiegenen Wohlstand und die daraus resultierende Entbehrlichkeit von Kindern als private Altersvorsorge, auch als demografisch-ökonomisches Paradoxon umschrieben. Das Bildungsniveau aber führt Birg dabei ebenso als Ursache an, da die Kinderzahl pro Frau in dem Maße abnahm "wie die Lebenserwartung und andere Maße des Entwicklungsstandes, darunter vor allem das Pro-Kopf-Einkommen und das Ausbildungsniveau der Bevölkerung, zunahmen." Andere Forscher wie Kröhnert, Olst und Klingholz ziehen jedoch unterschiedliche Schlüsse aus empirischen Daten, welche für eine entgegengesetzte Position sprechen: da die reicheren Länder Westeuropas höhere Kinderzahlen als die ärmeren Länder haben, existiert demnach kein demografisch-ökonomisches Paradoxon mehr.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Das demografisch-ökonomische Paradoxon
- Definition nach Birg
- Gegensätzliche Positionen
- Alternativer Ansatz der Ursachenbeschreibung
- Forschungsfrage und Hypothesenbildung
- Das demografisch-ökonomische Paradoxon
- Methodik
- Datenerhebung
- Erhebungsverfahren
- Grundgesamtheit und Stichprobe
- Gewichtung der ostdeutschen Teilpopulation
- Operationalisierung
- Unabhängige und abhängige Variablen
- Konstruktbildung
- Datenerhebung
- Ergebnisse
- Statistiken der Variablen
- Zusammenhänge der Variablen
- Diskussion der Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Hausarbeit ist die empirische Überprüfung des Zusammenhangs von Einkommen, Bildung und Kinderanzahl in der deutschen Gesamtpopulation von 2014. Dabei soll untersucht werden, ob das demografisch-ökonomische Paradoxon, welches einen negativen Zusammenhang zwischen Wohlstand und Kinderzahl postuliert, in Deutschland bestätigt werden kann.
- Das demografisch-ökonomische Paradoxon und seine verschiedenen Interpretationsansätze
- Empirische Analyse des Zusammenhangs zwischen Einkommen, Bildung und Kinderanzahl in Deutschland
- Statistische Auswertung von Datensätzen des GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
- Diskussion der Ergebnisse im Kontext der wissenschaftlichen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den demografischen Wandel in Deutschland als eine große Herausforderung vor und führt das demografisch-ökonomische Paradoxon als mögliche Ursache für die sinkenden Geburtenraten ein.
- Theorie: Dieses Kapitel erläutert das demografisch-ökonomische Paradoxon nach Birg und stellt unterschiedliche Positionen innerhalb der wissenschaftlichen Literatur zum Thema dar.
- Methodik: Das Kapitel beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung, einschließlich Datenerhebung, Operationalisierung und Stichprobenauswahl.
- Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der statistischen Analyse der erhobenen Daten präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Hauptaugenmerke dieser Arbeit liegen auf dem demografisch-ökonomischen Paradoxon, empirischer Forschung, Kinderlosigkeit, Einkommen, Bildung, Deutschland, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, statistische Analyse.
- Citar trabajo
- Christian Meradji (Autor), 2017, Empirische Prüfung des demographisch-ökonomischen Paradoxons in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468205