Die vorliegende Arbeit analysiert die Position der Vereinigten Staaten gegenüber der Menschenrechtsverletzungen unter der Militärdiktatur in Chile. Am 11. September 1973 putschte eine Militärjunta unter Augusto Pinochet und drei weiteren Generälen in Chile gegen die demokratisch gewählte Regierung unter dem sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Letzterer beging Suizid, als der Präsidentenpalast besetzt wurde und in Flammen stand. Die Folge war eine Welle der Gewalt im Land. Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten mit der Central Intelligence Agency (CIA) bei dem Umsturz einen großen Anteil. Ein Bericht der CIA, verfasst nach einer Anfrage des Senats, wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Dort räumt der Geheimdienst ein, dass die propagandistischen Operationen in Chile Pinochet und den Putschisten indirekt geholfen haben. Damit wurden die innenpolitischen Voraussetzungen in Chile für einen erfolgreichen Coup geschaffen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die USA die Menschenrechtsverletzungen der Militärdiktatur in Chile direkt nach dem Putsch und den folgenden Jahren bewertet haben. Unterstützten die politischen Eliten und der Geheimdienst die Diktatur und nahmen so Folter und willkürliche Festnahmen in Kauf? Oder waren auch Formen der Kritik wahrzunehmen? Wie ambivalent war die Position der USA gegenüber dem Chile von 1973?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Menschenrechtsverletzungen in Chile zwischen 1973 und 1977
- Nach dem Putsch am 11. September 1973
- Festnahmen zwischen 1974 und 1977
- Folter
- Die Position der Vereinigten Staaten
- Unter Richard Nixon (bis 1974)
- Der Putsch und die unmittelbare Reaktion
- Meinungsverschiedenheit zwischen Kongress und Regierung
- Unter Gerald Ford (1974-1977)
- Wachsende Rolle der Menschenrechte
- Ein tatsächlicher Wandel?
- Jimmy Carters Wende ab 1977
- Fazit und Ausblick
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Reaktion der Vereinigten Staaten auf die Menschenrechtsverletzungen in Chile unter der Militärdiktatur von 1973 bis 1977. Sie untersucht die Rolle der US-Regierung, des Geheimdienstes und der politischen Eliten in Bezug auf die Folter, willkürlichen Festnahmen und das Vorgehen der Putschisten. Die Arbeit beleuchtet die Ambivalenz der US-Position gegenüber Chile in dieser Zeit und untersucht, ob und wie sich die US-Politik im Laufe der Zeit veränderte.
- Die Rolle der USA beim Militärputsch in Chile
- Die US-Bewertung der Menschenrechtsverletzungen unter der Militärdiktatur
- Die Entwicklung der US-Politik gegenüber Chile von 1973 bis 1977
- Der Einfluss von US-Präsidenten und -Institutionen auf die Menschenrechtspolitik
- Die Rolle der CIA in Chile
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt den historischen Hintergrund des Militärputsches in Chile 1973 dar und führt in die Thematik der Menschenrechtsverletzungen ein. Es skizziert die Rolle der USA bei der Destabilisierung der Allende-Regierung und die Frage nach ihrer Verantwortung für die Gewalt nach dem Coup.
- Menschenrechtsverletzungen in Chile zwischen 1973 und 1977: Dieses Kapitel beschreibt die Eskalation von Menschenrechtsverletzungen in Chile nach dem Putsch. Es beleuchtet die Massenverhaftungen, Tötungen und Folter, die sich insbesondere gegen die Anhänger der Allende-Regierung richteten.
- Nach dem Putsch am 11. September 1973: Das Kapitel analysiert die ersten Tage und Wochen nach dem Coup und die systematische Repression durch die Militärjunta.
- Festnahmen zwischen 1974 und 1977: Der Fokus liegt auf den Festnahmen in den Jahren nach dem Putsch und der systematischen Unterdrückung des Widerstands.
- Die Position der Vereinigten Staaten: Dieses Kapitel beleuchtet die Reaktion der USA auf die Menschenrechtsverletzungen in Chile. Es analysiert die US-Politik unter Richard Nixon und Gerald Ford und deren Haltung gegenüber der Militärjunta.
- Unter Richard Nixon (bis 1974): Das Kapitel untersucht die Reaktion der Nixon-Regierung auf den Putsch und die Kritik aus dem Kongress.
- Unter Gerald Ford (1974-1977): Dieser Abschnitt beleuchtet die zunehmende Rolle der Menschenrechte in der US-Politik gegenüber Chile und die Frage, ob es einen tatsächlichen Wandel in der US-Haltung gab.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Menschenrechtsverletzungen, Militärdiktatur, US-Außenpolitik, Geheimdienstaktivitäten, Chile, Pinochet, Allende, CIA, Folter, willkürliche Festnahmen, Realpolitik und Menschenrechtspolitik.
- Arbeit zitieren
- Adrian Gmelch (Autor:in), 2015, Die Position der Vereinigten Staaten gegenüber den Menschenrechtsverletzungen unter der Militärdiktatur in Chile (1973–1977), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468323