In den letzten Jahren kam es zu einem stetig wachsenden Aufkommen von Onlinekampagnen, die mit der Nutzung sozialer Medien einhergehen. Solche Kampagnen werden unter anderem unter dem Begriff Slacktivism zusammengefasst, der als risikoarme und kostengünstige Handlung über soziale Medien definiert wird. Deren Zweck ist es, das Bewusstsein für ein Anliegen zu stärken, Veränderungen hervorzurufen oder Befriedigung zu gewähren. Über die Effektivität solcher Kampagnen herrscht jedoch seit geraumer Zeit eine rege Debatte.
In dieser Seminararbeit steht die Debatte um solche politischen Handlungen online und deren Effektivität im Zentrum. Die Debatte wird dabei von denjenigen geprägt, die der Effektivität solcher Handlungen skeptisch gegenüberstehen. Um diesen Kritikpunkt zu klären, soll Hannah Arendts Konzeption von Macht als Grundlage dienen. Genauer gesagt soll die Möglichkeit, politische Macht durch die Nutzung von sozialen Medien zu schaffen, ergründet werden. Macht nach Arendt ist von der Fähigkeit der Bevölkerung gemeinsam politisch aktiv zu handeln, gekennzeichnet. Mit neuen Plattformen und Tools, die in einem vernetzten globalen Kontext verfügbar sind, werden die Grenzen von Nationalstaaten überschritten und öffentliche Räume erweitert. Daher wird es auch notwendig, Arendts Konzept in einem erweiterten Kontext zu betrachten. Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, dass solche Onlinekampagnen durchaus geeignet sind, um mit politischem Handeln und der damit verbundenen Erzeugung von Macht in Einklang zu stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Politische nach Hannah Arendt
- Politisches Handeln
- Die Entstehung des öffentlichen Raums
- Der kommunikative Machtbegriff
- Das Phänomen Slaktivism
- Definition
- Slaktivism als Form des politischen Handelns
- Der öffentliche Raum und Slaktivism
- Die Entstehung von Macht bei Slaktivism
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Effektivität von Onlinekampagnen, die im Kontext von sozialen Medien stattfinden, und untersucht die Möglichkeit, politische Macht durch deren Nutzung zu erzeugen. Die Arbeit argumentiert, dass solche Onlinekampagnen, trotz ihrer Kritik, durchaus geeignet sind, politisches Handeln im Sinne von Hannah Arendt zu ermöglichen.
- Die Debatte um die Effektivität von Onlinekampagnen und deren politischer Wirkung
- Die Anwendung von Hannah Arendts Machtbegriff auf Onlinekampagnen
- Die Rolle des öffentlichen Raums in der Entstehung von politischer Macht
- Die Analyse des Phänomens "Slaktivism" und dessen Bedeutung im Kontext von Onlinekampagnen
- Die Möglichkeit, politische Macht durch die Nutzung sozialer Medien zu erzeugen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Debatte um Onlinekampagnen und deren Effektivität einführt. Anschliessend wird Hannah Arendts Konzeption von Macht in Bezug auf politisches Handeln, den öffentlichen Raum und den kommunikativen Charakter von Macht vorgestellt. Im nächsten Kapitel wird das Phänomen "Slaktivism" definiert und dessen Merkmale im Zusammenhang mit Arendts Konzeptionen diskutiert. Die Arbeit fokussiert dabei auf die Rolle des öffentlichen Raums und die Entstehung von Macht durch Slaktivism. Schliesslich erfolgt im letzten Abschnitt eine Zusammenfassung und ein Fazit der gewonnenen Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Onlinekampagnen, politisches Handeln, Macht, öffentlicher Raum, soziale Medien, Slaktivism, Hannah Arendt und digitaler Aktivismus.
- Quote paper
- Angela Gubser (Author), 2018, Hannah Arendt und die Entstehung von Macht in sozialen Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468884