Unternehmen stehen unter einem ständigen Innovations-, Wettbewerbs- und Kostendruck. Daher sind die zur Verfügung stehenden Leistungspotenziale und Ressourcen der Beschäftigten mitentscheidend für ein erfolgreiches Bestehen der Unternehmen auf dem immer globaler werdenden Markt. Schon heute sind manche Branchen in Deutschland jedoch durch einen Mangel an Fachkräften gekennzeichnet. Der demografische Wandel verstärkt diese Tendenz zunehmend. Mittlerweile sehen sechs von zehn Unternehmen im Fachkräftemangel eine Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung. Insgesamt wird der Beschäftigungsaufbau in seiner Umsetzung immer deutlicher durch den Fachkräftemangel erschwert. Dieser ist für die Unternehmen das mit Abstand größte Hemmnis: 2010 nannten ihn nur 16 Prozent der Unternehmen als Geschäftsrisiko – inzwischen sind es 60 Prozent. Die Personalengpässe zeigen sich auch in steigenden Sorgen der Unternehmen aller Branchen über die Arbeitskosten. …
… Um leistungsfähige Mitarbeiter langfristig zu behalten, entscheiden sich viele Unternehmen bei der Gesundheitserhaltung und -förderung ihrer Mitarbeiter mitzuwirken. Da eine gute Gesundheit eine wichtige Voraussetzung für die Beschäftigungsfähigkeit ist, sind Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und -erhaltung als Instrumente zur Sicherung der lebenslangen Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern anzusehen. …
…Dennoch werden Menschen, die unter ähnlichen Bedingungen leben und arbeiten, nicht gleichermaßen krank. Der Frage, welche Faktoren bei der Entstehung und dem Erhalt einer guten Gesundheit eine Rolle spielen bzw. unter welchen Umständen Menschen gesund werden und bleiben, ist der israelische Medizinsoziologe und Stressforscher Aron Antonovsky nachgegangen. Mit seinem Salutogenese-Modell bietet er eine zu der Pathogenese komplementäre Sichtweise auf Gesundheit und Krankheit. Zentraler Aspekt dieses Modells ist ein starkes Kohärenzgefühl, das den Menschen ermöglicht trotz zahlloser Stressoren, von denen wir fortlaufend bedrängt werden, gesund zu bleiben. Es stellt einen Ansatz für die betriebliche Gesundheitsförderung dar, da es in einer ressourcenorientierten Sichtweise Ansatzpunkte der Förderung, Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit beinhaltet und dabei an positive Möglichkeiten, Fähigkeiten und Motivationen von Beschäftigten anknüpft. …
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen betrieblicher Gesundheitsförderung
- Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986
- Sozialwissenschaftliche Grundlagen betrieblicher Gesundheitspolitik
- Drei Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Betriebliches Eingliederungsmanagement
- Betriebliche Gesundheitsförderung
- Gesundheitsentstehung: Salutogenese-Modell von Antonovsky
- Kohärenzgefühl als eine von den Lebenserfahrungen abhängige Variable
- Drei Komponenten des SOC
- SOC-relevante Aspekte der Arbeit
- Rolle des Kohärenzgefühls bei der Stressbewältigung
- SOC-Fragebogen als Messinstrument für das Konzept
- Quintessenz des SOC-Konzeptes
- Belastungs-Beanspruchungs-Modell
- Belastungs-Ressourcen-Gesundheits-Modell nach Rimann und Udris
- Merkmale und Wirkungsweisen gesundheitsfördernder externer und interner Ressourcen
- Wichtige externe Ressourcen
- Wichtige interne Ressourcen
- Instrumente zum Ermitteln vorhandener organisationaler, sozialer und personaler Ressourcen
- Deskriptive Studienanalyse
- Deskriptive Studienanalyse zur Klärung der Wirkung des SOC auf die Gesundheit
- Deskriptive Studienanalyse über den Einfluss spezifischer Ressourcen auf das Kohärenzgefühl
- Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema betriebliche Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung des Kohärenzkonzeptes von Antonovsky. Das Ziel der Arbeit ist es, die theoretischen Grundlagen der betrieblichen Gesundheitsförderung zu beleuchten, das Kohärenzkonzept im Kontext von Arbeitsbedingungen und Gesundheit zu analysieren und den Einfluss von Ressourcen auf das Kohärenzgefühl zu untersuchen.
- Theoretische Grundlagen der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Das Kohärenzkonzept von Antonovsky und seine Relevanz für die Gesundheit
- Die Rolle von Ressourcen in der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Zusammenhänge zwischen dem Kohärenzgefühl und der Gesundheit von Beschäftigten
- Mögliche Maßnahmen zur Förderung des Kohärenzgefühls im betrieblichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau der Arbeit erläutert. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen betrieblicher Gesundheitsförderung behandelt, wobei die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung und sozialwissenschaftliche Grundlagen der betrieblichen Gesundheitspolitik beleuchtet werden.
Im Folgenden werden die drei Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements vorgestellt: Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung. Anschließend wird das Salutogenese-Modell von Antonovsky mit dem Fokus auf das Kohärenzgefühl und seine Relevanz für die Gesundheit und Stressbewältigung erklärt.
Die Arbeit widmet sich dann dem Belastungs-Beanspruchungs-Modell und dem Belastungs-Ressourcen-Gesundheits-Modell nach Rimann und Udris, wobei die Bedeutung von Ressourcen für die Gesundheit und die Förderung des Kohärenzgefühls hervorgehoben werden. Schließlich wird eine deskriptive Studienanalyse durchgeführt, die die Wirkung des SOC auf die Gesundheit und den Einfluss von spezifischen Ressourcen auf das Kohärenzgefühl beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themen Betriebliche Gesundheitsförderung, Kohärenzkonzept von Antonovsky, Salutogenese, Ressourcen, Stressbewältigung, Arbeitsbedingungen und Gesundheit, Studienanalyse.
- Quote paper
- Alexandra Matthews (Author), 2018, Betriebliche Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung des Kohärenzkonzeptes von Antonovsky, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468930