65,6 Millionen Menschen befanden sich Ende 2016 auf der Flucht vor Gewalt, Konflikten, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen. Die Zahl derjenigen, welche in den Staaten der Europäischen Union nach Schutz suchen, ist seit einigen Jahren drastisch gestiegen, so die UNO-Flüchtlingshilfe.
Ein großer Anteil dieser in den letzten Jahren ankommenden Flüchtlinge, allein in der Bundesrepublik Deutschland, sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Rund 22 % der geflüchteten Menschen in Deutschland, welche eine gute Bleibeperspektive haben, sind unter 18 Jahre alt und dementsprechend im schulpflichtigen Alter. Besondere Bedeutung ist demnach der Integration dieser jungen Schutzsuchenden mit guter Bleibeperspektive zuzuschreiben. Dies gelingt primär über die Schule, Arbeit und Integrations- sowie Sprachangebote. Der Zugang zur Schulbildung stellt den wichtigsten Pfeiler für eine erfolgreiche Integration dar. Sie ermöglicht das Erlernen der Landessprache und damit die Möglichkeit, dem Unterricht zu folgen und letztlich resultierend daraus den Schulabschluss zu erlangen. Infolgedessen sind ein Einstieg in den Arbeitsmarkt und zugleich eine sichere Aufenthaltsperspektive und die Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes möglich. Den Schulen kommt daher eine sichtliche Schlüsselrolle bei der Integration zu.
Das Land Niedersachsen hat aus diesem Grund im Rahmen der Bildungspolitik bereits umfangreiche Maßnahmen einleiten lassen, um die Entwicklung, die Migrationsbewegung und deren Chancen und Potentiale zu unterstützen. Das Niedersächsische Kultusministerium legt seinen Schwerpunkt auf die Förderung der Sprache bei Flüchtlingskindern, aber auch bei anderen Kindern mit Förderbedarf in diesem Bereich.Vor dem Hintergrund der in Zukunft weiterhin ansteigenden Flüchtlingszahlen und den oftmals tragischen Hintergründen sowie traumatisierenden Fluchterfahrungen, insbesondere bei den jungen Flüchtlingen, stellt dies eine globale Herausforderung dar. Somit stehen Politik und Gesellschaft sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene einer großen Herausforderung gegenüber, welche es zu bewältigen gilt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Definition „Flüchtling“
- Definition „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“
- Rechtliche Grundlage
- Das Programm zur Bildungsintegration in Niedersachsen
- Vertiefung Baustein: Sprachlernklassen
- Finanzielle Förderung
- Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung bereitgestellter Maßnahmen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Möglichkeiten der Integration junger Flüchtlinge in das deutsche Schulsystem am Beispiel des Programms zur Bildungsintegration des Niedersächsischen Kultusministeriums. Die Arbeit befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, den konkreten Maßnahmen und den Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung.
- Definition von „Flüchtling“ und „Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“
- Rechtliche Grundlage und das Recht auf Bildung
- Das Programm zur Bildungsintegration in Niedersachsen
- Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung
- Fazit und Ausblick auf weitere Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Integration junger Flüchtlinge in den Kontext der aktuellen Migrationsbewegungen und der steigenden Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland. Es wird die zentrale Rolle der Bildung für die Integration hervorgehoben und auf die Bedeutung des Programms zur Bildungsintegration in Niedersachsen eingegangen.
Das Kapitel „Begriffsbestimmung“ definiert die Begriffe „Flüchtling“ und „Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling“, um den Fokus der Arbeit auf die spezifische Zielgruppe zu lenken. Die rechtliche Grundlage für das Recht auf Bildung wird im nächsten Kapitel behandelt, wobei die Genfer Flüchtlingskonvention und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als zentrale Quellen hervorgehoben werden.
Das Kapitel „Das Programm zur Bildungsintegration in Niedersachsen“ beleuchtet die Maßnahmen des niedersächsischen Kultusministeriums zur Förderung der Sprache bei Flüchtlingskindern. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Baustein „Sprachlernklassen“ und der finanziellen Förderung, die den Integrationsprozess unterstützen soll.
Schlüsselwörter
Integration, Flüchtlinge, Unbegleitete Minderjährige, Bildungsintegration, Sprachlernklassen, Recht auf Bildung, Niedersächsisches Kultusministerium, Schulsystem, Herausforderungen, praktische Umsetzung.
- Quote paper
- Charlotte Koschuth (Author), 2018, Die Herausforderung der Integration junger Flüchtlinge durch Bildung in niedersächsischen Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/469340