Im Rahmen einer für das Frühjahr 2019 geplanten Ausstellung zum Augsburger Kupferstecher Johann Ulrich Kraus wurde das Museum für Franken auf drei Kupferplatten in dessen Besitzt aufmerksam. Diese stammten aus der Werkstatt des Augsburger Künstlers und zeigen Teile des Wappenkalenders des Würzburger Stadtrats von 1695/96. Dieser Kalender fand bisher in der Forschung wenig Beachtung ebenso wie sein Stecher. Die vorliegende Arbeit möchte dazu beitragen, dies zu ändern. Sie hat sich in erster Linie das Ziel gesetzt, den Wappenkalender in einen historischen und kunsthistorischen größeren Zusammenhang zu setzen, indem sie dessen Entstehungsumstände und Bildaussage analysiert. Dabei wird auch dem Künstler Johann Ulrich Kraus ein eigenes Kapitel gewidmet, wodurch sich der Frage angenähert werden soll, welche stilistischen Einflüsse der Künstler vor allem in den beiden horizontalen Bordüren des Fußteils verarbeitete.
In Bezug auf den Wappenkalender des Würzburger Stadtrats sind historische Quellen, die das Würzburger Stadtarchiv aufbewahrt, in Form von Ratsprotokollen auf uns gekommen. Sie lagen der Verfasserin dieser Arbeit vor und können im Anhang eingesehen werden. Carl Gottfried Scharold verfolgte in einer Publikation von 1820 die Geschichte der Würzburger Kalender bis in die ersten Jahre des Buchdrucks zurück. Scharolds Veröffentlichung war für die nach ihm aktiven Autoren das Grundlagenwerk zum Komplex Würzburger Wappenkalender. Beispielsweise nahm Brod immer wieder Bezug auf dessen Forschung, auch wenn sich Scharold vor allem die Geschichte der Wappenkalender des Domkapitels analysierte. Walter M. Brod widmete den historischen Würzburger Wappenkalendern eine ausführliche Festschrift mit dem Titel „Mainfränkische Kalender aus vier Jahrhunderten“. Brod analysierte darin die ermittelten Würzburger Wappenkalender vom 15. bis zum 18. Jahrhundert und bezog sich immer wieder auf Scharold. Der Ratskalender von 1726 ist darin erstmals reproduziert und lag zu jener Zeit noch im Original vor. Allerdings sind ihm Datierungsfehler unterlaufen. Beispielsweise wurde der Bildhauer Maucher nicht 1696 sondern 1693 Bürger Würzburgs. Außerdem konnte Brod nicht klären, wer Wappenkalender unter welchen Umständen in das Fürstbistum einführte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung mit Forschungsbericht.
- Der Würzburger Ratskalender von Johann Ulrich Kraus...
- Entstehung und Definition von Wappenkalendern. .………………………….
- Die Geschichte der Würzburger Wappenkalender
- 2 Entstehung des Wappenkalenders von 1695/96
- 2.1 Johann Ulrich Kraus
- 2.1.1 Leben........
- 2.1.2 Werk
- 2.2 Die Augsburger und ihre Druckgrafik bis ca. 1700....
- 2.3 Werkanalyse..........\li>
- 2.3.1 Daten und Fakten
- 2.3.2 Beschreibung ...........
- 2.3.3 Formale Analyse
- 2.3.4 Ausdeutung des Bildprogramms
- 2.4 Einflüsse französischer Druckgraphik und Ornamentik..
- 3 Résumé.......
- 4 Bibliographie.
- 5 Abbildungsverzeichnis
- 6 Transkriptionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Masterarbeit widmet sich dem Würzburger Ratskalender von Johann Ulrich Kraus aus dem Jahr 1695/96. Die Arbeit soll den Kalender in seinen historischen und kunsthistorischen Kontext einordnen und dessen Entstehungsumstände sowie Bildaussage analysieren. Dabei wird auch der Künstler Johann Ulrich Kraus genauer betrachtet, um die stilistischen Einflüsse zu untersuchen, die er in seinen Werken, insbesondere in den beiden horizontalen Bordüren des Fußteils, verarbeitete.
- Analyse des Würzburger Ratskalenders von 1695/96
- Historische und kunsthistorische Einordnung des Kalenders
- Untersuchung der Entstehungsumstände und Bildaussage des Kalenders
- Biographie und Werk von Johann Ulrich Kraus
- Stilistische Einflüsse in Kraus' Werken
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Forschungsgeschichte des Würzburger Ratskalenders und die Motivation für die vorliegende Arbeit. Sie beschreibt die Entstehung des Kalenders, seine Besonderheiten und den Forschungsstand zum Thema. Im zweiten Kapitel wird Johann Ulrich Kraus als Künstler vorgestellt und seine Biografie sowie sein Werk beleuchtet. Auch die Bedeutung der Augsburger Druckgrafik in der Zeit um 1700 wird betrachtet. Der dritte Abschnitt widmet sich der detaillierten Analyse des Ratskalenders, wobei die formalen Aspekte, die ikonographische Bedeutung und die Einflüsse französischer Druckgraphik und Ornamentik in den Vordergrund gestellt werden.
Schlüsselwörter (Keywords)
Wappenkalender, Johann Ulrich Kraus, Augsburger Druckgraphik, Würzburger Stadtgeschichte, Kunstgeschichte, Ornamentik, Frankreich, Historische Quellen, Bildaussage, Entstehungsumstände.
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- Johanna Falkenstein (Autor), 2019, Der Würzburger Ratskalender von Johann Ulrich Kraus (1695/1696), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/469534