Der deutsche und US-amerikanische Arbeitsmarkt aus beschäftigungspolitischer Sicht.Tendenzen und Entwicklungschancen

Eine vergleichende Untersuchung


Epreuve d'examen, 1998

77 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Übersicht der wichtigsten Vergleichsdaten

1 Vorbemerkungen

2 Zur Datenlage (Mögliche Schwierigkeiten eines Vergleichs)

3 Was sind Dienstleistungen?

4 Die deutsche und die amerikanische Arbeitsmarktverfassung im Vergleich
4.1 Gesamtwirtschaftliche Lage
4.2 Arbeitsmarktperformance
4.2.1 Gegenüberstellung der Strukturen der Arbeitslosigkeit
4.2.2 Ursachen
4.2.2.1 Wirtschaftspolitische Ebene
4.2.2.2 Arbeitsmarktpolitische Ebene
4.2.2.2.1 Arbeitsmarktflexibilität
4.2.2.2.2 Lohnniveau
4.2.2.2.3 Produktivität
4.2.2.2.4 Das System der Beschäftigungsförderung
4.2.2.2.5 Mentalität
4.2.2.2.6 Steuerpolitik
4.2.2.2.7 Arbeitsvolumen und Arbeitszeit
4.2.3 Die Qualität der neu geschaffenen Arbeitsplätze
4.3 Zusammenfassende Bewertung

5 Die Bedeutung der Dienstleistungsarbeit
5.1 Theorien zur Dienstleistungsgesellschaft
5.1.1 Jean Fourastié - Die große Hoffnung des 20. Jahrhunderts
5.1.2 Daniel Bell - Ein Spiel zwischen Personen
5.1.3 Jonathan Gershuny - Die Selbstbedienungsgesellschaft
5.1.4 William J. Baumol - Die Kostenkrankheit von Dienstleistungen
5.2 Die Dienstleistungsarbeit in der Statistik
5.3 Besteht in Deutschland eine Dienstleistungslücke?
5.3.1 Darstellung der wissenschaftlichen Diskussion zu dieser Thematik
5.3.2 Zusammenfassende Bewertung
5.4 Quellen von Dienstleistungen - Zukünftige Entwicklungschancen

6 Die Arbeitsmarktsituation im europäischen Vergleich (Großbritannien, Niederlande, Schweden)

7 Fazit

Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Gesamtwirtschaftliche Daten; USA - Deutschland 1991-1997

Tabelle 2: Die Arbeitslosenunterstützung in den USA und Deutschland

Tabelle 3: Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in einzelnen Dienstleistungsbereichen; USA 1979-1993

Tabelle 4: Beschäftigungs- und Lohnentwicklung im Bereich der sonstigen Dienstleistungen; USA 1980-1991

Tabelle 5: Anteile einzelner Dienstleistungsbereiche am Bruttosozialprodukt und an der Beschäftigung; USA - Westdeutschland

Tabelle 6: Tätigkeiten der Beschäftigten; USA - Westdeutschland 1993 (in Prozent)

Tabelle 7: Arbeitsproduktivität der Dienstleistungen; USA - Deutschland

Tabelle 8: Privater Verbrauch in Westdeutschland 1980-1994

Übersicht der wichtigsten Vergleichsdaten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Vorbemerkungen

Ausgangspunkt dieser Examensarbeit ist die gegenwärtige prekäre Arbeitsmarktsituation in Deutschland. Seit 1982 bewegt sich die Arbeitslosenquote in Westdeutschland um 5%. Seit 1993 pendelt sie um 8%. Im wiedervereinigten Deutschland liegt sie 1995 bei 9,4%[1]. Bis 1997 ist sie auf 9,7% gestiegen[2]. Deutschland steht also einer ständig wachsenden Zahl von Arbeitslosen gegenüber. 4,7 Mio. Deutsche sind derzeit offiziell ohne Arbeit[3] mit der Konsequenz steigender sozialer Spannungen und maroder Staatsfinanzen. Die Kosten der Arbeitslosigkeit belaufen sich in Deutschland auf 123,5 Mrd. DM pro Jahr (1993)[4]. Diese Situation ist als besonders unbefriedigend einzuordnen, da es anderen westlichen Industrienationen gelungen zu sein scheint, die Arbeitslosigkeit erfolgreich zu bekämpfen (Arbeitslosenquoten nach der Statistik der Organization for Economic Cooperation and Development (OECD): USA 5,5%, Niederlande 6,6%, Großbritannien 7,3%, Schweden 7,6%)[5]. Eine hohe Arbeitslosenrate kann also nicht als der Preis gerechtfertigt werden, den eine hochproduktive, wettbewerbsfähige Gesellschaft zu zahlen hat, sondern muß als spezifische deutsche Notlage gesehen werden, deren Änderung anzustreben ist.

Laut Arbeitslosenstatistik ist es insbesondere den USA gelungen, Potentiale zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu erschließen und auszuschöpfen. Diese Einschätzung ist nicht neu. Bereits seit mehr als 30 Jahren wird von einem „amerikanischen Beschäftigungswunder“ gesprochen. Nur Kanada war in diesem Bereich ähnlich erfolgreich. Zwischen 1960 und 1990 wurden in den USA 44 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen[6]. Die Leistung der USA ist besonders bemerkenswert in Anbetracht einer großen Anzahl von Immigranten, die auf den amerikanischen Arbeitsmarkt drängten, was zudem zeitgleich mit einer steigenden Frauenerwerbstätigkeit zu bewältigen war. Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist die Frage, inwieweit die USA ein Vorbild für Deutschland sein können und angemessene Lösungsansätze für die deutsche Arbeitsmarktpolitik bieten.

In diesem Zusammenhang werden häufig drei Gründe für die günstigere amerikanische Arbeitsmarktperformance genannt. Zum einen haben die USA ihre höhere Beschäftigung einer geringeren Regulierung des Arbeitsmarktes, also einer höheren Arbeitsmarktflexibilität zu verdanken. Überdies sei die größere Lohndifferenzierung eine günstige Voraussetzung für das Entstehen neuer Arbeitsplätze, da vor allem im Niedriglohnbereich die Notwendigkeit fehle, menschliche Arbeit durch Anlagegüter zu ersetzen, und personenbezogene Dienstleistungen (z.B. Einkaufsservice, Kinderbetreuung), die von Menschen erledigt werden, bezahlbar bleiben. Auch wird die amerikanische Arbeitslosenfürsorge, die stark auf eine baldige Wiederbeschäftigung des Arbeitslosen ausgerichtet ist, als eine der Hauptursachen für die höhere amerikanische Erwerbsquote gesehen. Kritiker halten der positiven Bewertung des Beschäftigungsbooms entgegen, daß er die soziale Ungleichheit verstärkt habe. Neue Arbeitsplätze seien überwiegend im geringqualifizierten Niedriglohnbereich entstanden, also zu Lasten der Arbeitsplatzqualität (Schlagwort: working poor). Sie merken ironisch an, daß amerikanische Politiker stolz und freudestrahlend jeden neuen Arbeitsplatz zählten, egal ob er 2 oder 50 Arbeitsstunden pro Woche umfasse, ob er ein durchschnittliches Gehalt biete oder nur den Mindestlohn. Auch gibt es Stimmen, die die hohe Beschäftigung mit einer geringen Arbeitsproduktivität der amerikanischen Wirtschaft in Verbindung bringen oder die Differenz in der Arbeitslosenstatistik zu Deutschland lediglich auf unterschiedliche Erhebungsmethoden zurückführen. Meine Arbeit wird die empirische Evidenz dieser Argumente überprüfen.

Mit Blick auf die USA wird insbesondere dem Dienstleistungssektor eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der drängenden Arbeitsmarktprobleme zugewiesen. Hier sind es insbesondere die personenbezogenen Dienstleistungen, wo in Deutschland noch zu erschließende Arbeitsmarktpotentiale vermutet werden. Seit dem Erscheinen von Fourastiés Werk „Die große Hoffnung des zwanzigsten Jahrhunderts“ ist das Entstehen einer nachindustriellen Gesellschaft und ihre Ausprägung als Dienstleistungsgesellschaft viel erörterter Gegenstand ökonomischer und soziologischer Betrachtungen. In dieser Diskussion findet sich häufig die Hoffnung, daß der Dienstleistungssektor das Problem der Unterbeschäftigung lösen könne und überdies humanere und qualifiziertere Arbeitsplätze biete. Diese Examensarbeit wird die Diskussion über die Rolle des Dienstleistungssektors aufgreifen und die Hypothese des Entstehens einer Dienstleistungsgesellschaft, d.h. einer Gesellschaft, deren Beschäftigungsmöglichkeiten überwiegend im Dienst-

leistungsbereich zu finden sind, verifizieren. Bei dieser Gelegenheit ist auch der sehr heterogene Dienstleistungsbegriff zu definieren und abzugrenzen.

In dieser Hinsicht wird die mangelnde Ausprägung Deutschlands als Dienstleistungsgesellschaft als eine der Ursachen für die hohe Arbeitslosigkeit gesehen. Die USA gelten als eine der am weitesten entwickelten Dienstleistungsgesellschaften und eignen sich daher besonders für einen Vergleich. Der Begriff Dienstleistungsgesellschaft wird durch zwei Kriterien charakterisiert: der Beschäftigungsentwicklung im Dienstleistungssektor und der Bruttowertschöpfung des Dienstleistungssektors. In den USA machte der Anteil des Dienstleistungssektors am Bruttosozialprodukt 1993 71,4 % aus (Westdeutschland 1994: 55,4%), und es waren 74,4 % der Beschäftigten (Westdeutschland 60,9 %) im Dienstleistungssektor tätig[7]. An dieser Stelle muß berücksichtigt werden, daß auch in den anderen Sektoren Dienstleistungstätigkeiten verrichtet werden. Untersuchungen haben für Deutschland ergeben, daß lediglich 30% der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe ausschließlich mit Herstelltätigkeiten befaßt sind[8] und daß ca. 40% der Arbeitsplätze im sekundären Sektor Dienstleistungscharakter haben[9]. Somit ist die Bedeutung der Dienstleistungsarbeit größer als es die Zahlen zum Dienstleistungssektor ausdrücken. Die USA werden als „High-Tech-gesteuerter Unterhaltungs- und Servicebetrieb“[10] bezeichnet, wogegen für Deutschland beklagt wird, daß vor allem im Bereich der personenbezogenen Dienstleistungen ein hoher Nachholbedarf bestehe. Zahlreiche gut- oder doppelverdienende Haushalte fragten Dienstleistungen aller Art nach, wie Haushaltshilfen, professionelle und bezahlbare Betreuung für Kinder und Alte, Einkaufsservice, usw. Dieser Nachfrage stünde aber nur ein unzureichendes Angebot gegenüber. Deutschland sei im Gegensatz zu den USA eine kunden- und dienstleistungsfeindliche Gesellschaft[11]. Diese Arbeit wird kritisch hinterfragen, ob der diagnostizierte Nachholbedarf im Dienstleistungsbereich tatsächlich besteht und ob ein Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft realistische Chancen zur Lösung der Arbeitsmarktproblematik bietet. Auch wird versucht, herauszukristallisieren, welche Dienstleistungsbereiche die größten Entwicklungschancen offerieren. Ein großer Teil der in den USA seit 1990 geschaffenen Arbeitsplätze findet sich in den Bereichen Biotechnik, Computertechnologie und Genforschung[12]. Die USA sind führend in den TIME- Industrien (T elekommunikation, I nformatik, M edien, E lektronik[13] ). 18 der 20 weltweit führenden Softwareunternehmen sind amerikanisch[14], was die Vermutung nahelegt, daß auch im High-Tech Bereich und auf dem Gebiet der unternehmensbezogenen Dienstleistungen für Deutschland noch Entwicklungspotentiale brachliegen. Darüber hinaus soll ein kurzer Blick auf die europäischen Staaten Großbritannien, Niederlande und Schweden weitere Möglichkeiten darlegen, wie eine höhere Erwerbsquote erreicht werden kann und deren Eignung als Modell für Deutschland erörtert werden.

Der Inhalt dieser Examensarbeit umfaßt einen sehr weiten Bereich, der aus den verschiedensten Perspektiven diskutiert werden kann. Leider kann diese Arbeit nicht alle Facetten des Themas beleuchten. So sind z.B. die Frauenerwerbstätigkeit, die deutsche Wiedervereinigung oder die Europäische Union Themengebiete, die auf den Dienst-

leistungssektor einwirken und signifikanten Einfluß auf den Arbeitsmarkt ausüben, die aber nur am Rande behandelt werden können. Eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Themen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.

2 Zur Datenlage (Mögliche Schwierigkeiten eines Vergleichs)

Bei einem internationalen Vergleich stellt sich häufig die Problematik der fehlenden Vergleichbarkeit des Datenmaterials. Die Arbeitslosenquote wird zwar in den USA und Deutschland gleichermaßen als Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung definiert, doch die Art und Weise der Ermittlung ist unterschiedlich. In Deutschland findet eine Vollerhebung statt. Als arbeitslos gilt, wer bei den Arbeitsämtern als arbeitslos gemeldet ist, also in der Regel Arbeitslosengeld bzw. -hilfe bezieht. In den USA wird wöchentlich eine stichprobenartige Haushaltsbefragung vom Bureau of the Census im Auftrag des Bureau of Labor Statistics durchgeführt, das Current Population Survey, in der diejenigen als arbeitslos gezählt werden, die

- in der vergangenen Woche keine Stunde bezahlt oder weniger als 15 Stunden unentgeltlich gearbeitet haben und
- in den vergangenen 4 Wochen besondere Anstrengungen (z.B. Bewerbungen schreiben, bei Arbeitgebern vorsprechen) unternommen haben, um eine Arbeit zu finden und
- in der vergangenen Woche für eine berufsmäßige Tätigkeit zur Verfügung standen.

Kranke erscheinen also nicht in der amtlichen US- Statistik, im Gegensatz zur deutschen Arbeitslosenerhebung, wo kranke Arbeitslose bis zu 6 Wochen in der Statistik verbleiben[15]. Laut Espenhorst findet in den USA eine tendenzielle Untererfassung der Arbeitslosigkeit statt, da Menschen, die entmutigt die Suche nach einem Arbeitsplatz aufgegeben haben, nicht mehr in der Statistik erscheinen, obwohl sie im Grunde noch zur Arbeit bereit sind. Er sieht dies als die Erklärung für die durchschnittlich kürzere Verweildauer in der Arbeitslosigkeit, also für den geringeren Anteil an Langzeitarbeitslosen in den USA und schätzt die amerikanische Arbeitslosenquote, würde sie nach deutschen Kriterien erfaßt, auf 11%[16], eine Beurteilung, die ich für etwas übertrieben halte, da auch in Deutschland eine verdeckte Arbeitslosigkeit existiert. Der Spiegel[17] gibt die Anzahl der Personen, die in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder anderen Beschäftigungskonzepten der Arbeitsämter stecken, mit 1,4 Mio. an. Durch Maßnahmen, wie die Frühpensionierung von Arbeitslosen ab dem Alter von 60 Jahren oder die Verkürzung der Fristen, in denen Arbeitslosenunterstützung gezahlt wird, würden auch in Deutschland die Statistiken geschönt. Weiterhin gibt es ebenso in Deutschland eine „Stille Reserve“, also einen Personenkreis, der einer Beschäftigung nachgehen würde, wenn der Arbeitsmarkt entsprechende Möglichkeiten bereithielte, diese besteht in Deutschland überwiegend aus verheirateten Frauen. Am aussagefähigsten ist aus diesen Gründen die standardisierte Arbeitslosenquote nach OECD- Berechnungen, die die Arbeitslosenquote für 1995 in Deutschland auf 8,2% und in den USA auf 5,5% beziffert[18]. Gegenüber der amtlichen deutschen Statistik liegt diese Arbeitslosenquote zwar um 1,4 Prozentpunkte niedriger, weist aber dennoch eine erhebliche Differenz zu der amerikanischen Arbeitslosenquote auf. Die OECD faßt den Arbeitslosenbegriff eng. Wie die amerikanische und die deutsche Statistik berücksichtigt auch sie keine Sozialhilfeempfänger, keine Beschäftigten in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, usw. Die Bevölkerungsteile, die obdachlos sind, in Slums oder Ghettos wohnen, also die Verbindung zu den sozialen Institutionen abgebrochen haben, werden in beiden Staaten nicht als arbeitslos gezählt, ebenso nicht von der OECD.

Auch in Bezug auf die Bedeutung der Dienstleistungsarbeit ergeben sich Defizite in den statistischen Erhebungsmethoden, die einen Vergleich zwischen Deutschland und den USA erschweren. Keine deutsche Statistik ist direkt und uneingeschränkt mit einer amerikanischen Statistik vergleichbar. Auch wenn in beiden Staaten die Zuordnung eines Betriebes zu einem Wirtschaftssektor aufgrund der überwiegenden Funktion des Betriebes erfolgt (z.B. Produktion von Automobilen è Zuordnung des gesamten Unternehmens zum sekundären Sektor), können rein statistische Unterschiede aus folgenden Gründen erzeugt werden:

- In den USA werden im Gegensatz zu Deutschland die einzelnen Betriebe eines Unternehmens separat erfaßt und dem jeweiligen Sektor zugerechnet, wodurch einzelne Unternehmensbereiche einem anderen Sektor zugeordnet sein können als das Mutterunternehmen[19].
- Der Grad der Arbeitsteilung ist in der amerikanischen Wirtschaft größer. Amerikanische Unternehmen tendieren eher dazu, produktionsbezogene Dienstleistungen auszulagern (Outsourcing) oder von spezialisierten Dienst-

leistungsunternehmen zu beziehen, wodurch der tertiäre Sektor statistisch ein stärkeres Gewicht bekommt als

wenn diese Tätigkeiten im Unternehmen verblieben[20].

- Bestimmte gesellschaftliche Funktionen werden unterschiedlich organisiert, so z.B. die soziale Sicherung. In Deutschland sind die Träger der gesetzlichen Sozialversicherung Teil der öffentlichen Verwaltung. In den USA hingegen sorgt die diesbezügliche private Organisation für einen erhöhten Bedarf an Finanzdienstleistungen, so daß etwaige Veränderungen in unterschiedlichen Dienstleistungsbereichen ausgewiesen werden. Ein anderes Beispiel findet sich im Bereich der beruflichen Ausbildung, die in den USA überwiegend in Community Colleges erfolgt, so daß die Ausbilder dem Bildungssektor (tertiärer Sektor) zugeordnet werden. Die deutschen Ausbilder im Dualen System dagegen werden dem jeweiligen Wirtschaftszweig, also gegebenenfalls dem sekundären oder primären Sektor, zugerechnet[21].
- Es gibt Klassifikationsunterschiede im Detail, so werden Reparaturen in den USA dem tertiären Sektor zugerechnet, in Deutschland indessen dem sekundären[22].

All diese Gründe führen zu einer Übererfassung der Dienstleistungsarbeit in sektoraler Hinsicht in den USA verglichen mit Deutschland[23]. Eine Aussage, die bei Gliederungspunkt 5 zu berücksichtigen ist. Diese Feststellung legt außerdem nahe, das funktionale Gewicht der Dienstleistungsarbeit in die Überlegungen einzubeziehen, also Einteilungen nach der Art der Tätigkeit der einzelnen Erwerbspersonen vorzunehmen, da auch im sekundären Sektor Dienst-

leistungstätigkeiten verrichtet werden.

Für Deutschland gibt es folgende grundsätzliche Möglichkeiten, Datenmaterial über Erwerbs- und Beschäftigtenzahlen zu erhalten:

- Erwerbstätigen- und Beschäftigtenzahlen aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes (VGR)
Diese Statistik liefert eine sektorale Erfassung der Dienstleistungsarbeit. Häußermann kritisiert, daß die VGR nur begrenzt geeignet sei, aussagefähiges Datenmaterial für die Dienstleistungsarbeit bereitzustellen. Er kennzeichnet sie als Industriestatistik, da sie im warenproduzierenden Sektor nach 41 Wirtschaftsbereichen aggregiert ist und im Dienstleistungssektor nur nach 16 Wirtschaftsbereichen[24].
- Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

Diese Erhebung weist eine tiefere Aggregationsebene auf als die oben genannte Statistik, deckt jedoch nur eine Teilmenge der gesamten Erwerbstätigen ab und bietet zudem nur einen kürzeren Beobachtungszeitraum[25]. Die Beschäftigten werden aber aufgrund ihrer Tätigkeiten erfaßt, so daß hier die Dienstleistungsarbeit nach funktionalen Kriterien ausgewiesen ist. Diese Statistik liefert eine Vollerhebung, die für die Zuordnung der Beschäftigten zu Wirtschaftszweigen die höchste Zuverlässigkeit bietet[26]. Da sie aber die nicht sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, wie Beamte, Selbständige und geringfügig Beschäftigte, unberücksichtigt läßt, kann dies bei Untersuchungen zur Dienstleistungsarbeit zu erheblichen Verfälschungen führen[27].

- Mikrozensus

Der Mikrozensus befragt stichprobenartig 1% der Wohnbevölkerung mit dem Interesse, Berufsstrukturen und Tätigkeitsschwerpunkte zu analysieren. Im Gegensatz zur Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten werden hier auch Selbständige, Beamte und geringfügig Beschäftigte erfaßt[28]. Diese Erhebung wird grundsätzlich jährlich durchgeführt[29].

- Arbeitsstättenzählung

Diese Statistik bietet wiederum eine sektorale Erfassung der Beschäftigten. Alle Beschäftigten eines Unternehmens werden dem überwiegenden Wirtschaftszweck des gesamten Unternehmens zugeordnet, so daß der Deckungsgrad dieser Statistik mit den Ergebnissen des Mikrozensus für den Dienstleistungsbereich nur zu ca. 60 Prozent übereinstimmt[30]. Diese Erhebung wird in der Regel in etwa 10jährigem Abstand im Rahmen der Volkszählung vom Statistischen Bundesamt durchgeführt[31].

- Arbeits- und Sozialstatistik des Bundesministers für Arbeit und Soziales

Auf der Grundlage unterschiedlichster Statistiken werden jährliche Fortschreibungen zu Erwerbstätigenzahlen in Jahresdurchschnittswerten geführt[32].

Die oben genannten fünf Statistiken sind Teil der amtlichen Statistik, dessen zentraler Träger das Statistische Bundesamt ist.

- Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)

Diese Statistik wird auf der Grundlage von Haushaltsbefragungen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin erstellt. Das SOEP ist eine Wiederholungsbefragung von ca. 13.000 Personen ab 16 Jahren in Privathaushalten, die zu ihrer beruflichen Tätigkeit Informationen erteilen[33]. Es gibt Auskunft über die Dienstleistungsarbeit sowohl in sektoraler als auch in tätigkeitsbezogener Hinsicht. Die repräsentative Aussagekraft dieser Statistik ist geringer als die der anderen Erhebungen, da sie eine relativ kleine Datenbasis zugrunde legt[34].

Diese Statistiken erfassen die berufsmäßig erbrachten Dienstleistungen. Tätigkeiten, die im informellen Bereich der privaten Haushalte anfallen, werden nicht registriert. Ihre Verschiebung in die formelle Berufswelt würde als Zunahme der Dienstleistungsarbeit statistisch niederschlagen, obwohl sich nur ihre gesamtgesellschaftliche Organisation geändert hätte[35], also kein neues Dienstleistungsbedürfnis entstanden ist. Auf diese Problematik wird in Punkt 5 meiner Examensarbeit differenzierter einzugehen sein.

In den USA veröffentlichen sowohl das Bureau of Economic Analysis (BEA) als auch das Bureau of Labor Statistics (BLS) Daten zur Arbeits- und Beschäftigungssituation. Das BLS publiziert unter anderem die Monthly Labor Review, in der Ergebnisse des Current Population Survey erscheinen. Die Vergleichbarkeit mit der deutschen Statistik ist - wie bereits an anderer Stelle ausgeführt - nicht immer gegeben. Weiterhin arbeitet die amerikanische Statistik mit erheblichen zeitlichen Verzögerungen[36]. Oftmals stammen die aktuellsten Daten bereits aus dem Jahr 1994. Sowohl das BLS als auch das BEA gehören zum U.S. Department of Labor and Commerce und sind mit dem Bureau of the Census verbunden. Einmal jährlich wird von diesen Institutionen ein umfangreiches und ausführliches Zahlenwerk herausgegeben, der „Statistical Abstract of the United States“. Zu dieser amtlichen Veröffentlichung gibt es ein privates Gegenstück, den „American Almanac“[37].

Wir stehen also einer zumindest partiell unbefriedigenden Datenlage gegenüber, die oftmals Interpretationsspielraum bietet oder nur tendenzielle Aussagen zuläßt. Dennoch bleibt ein Vergleich der amerikanischen und der deutschen Arbeitsmarktsituation und eine Untersuchung der jeweiligen Bedeutung der Dienstleistungsarbeit sinnvoll und fruchtbar, um Tendenzen und Strömungen erkennen zu können und Zusammenhänge zu verdeutlichen.

Ich werde in dieser Examensarbeit keine eigenen Analysen und Berechnungen aufgrund der oben genannten originären Datenquellen vornehmen, sondern mich auf Ergebnisse der einschlägigen Literatur stützen, wobei die Herkunft des Datenmaterials so genau wie möglich angegeben wird.

3 Was sind Dienstleistungen?

Wie bereits erwähnt, ist der Dienstleistungsbegriff durch Komplexität und Heterogenität gekennzeichnet, was eine eindeutige Definition erschwert. So existiert keine generelle, allgemein in der Wissenschaft anerkannte Begriffsbestimmung von Dienstleistungen. Für Baumol ist ihre Unfühlbarkeit („Intangibility“[38] ) ausschlaggebend, während Gershuny die „Nähe zur physischen Transformation von Material“[39] als Hauptunterscheidungskriterium von Dienst-

leistungen zu Produktionsgütern nennt. Dienstleistungen seien weiter entfernt vom materiellen Produktionsprozeß[40]. Üblicherweise werden sie als „nicht materiell, vergänglich, nicht dauerhaft, zeitgebunden wie ortsgebunden, nicht lagerfähig und nicht transportierbar“[41] negativ charakterisiert. Diese Merkmale können nicht positiv erklären, was Dienstleistungsarbeit ausmacht, sondern stellen lediglich die „Andersartigkeit“[42] von Dienstleistungen gegenüber Gütern heraus. Den Versuch einer positiven Definition von Dienstleistungsarbeit, die aber eher in der soziologischen als in der ökonomischen Diskussion Verwendung findet, machen Berger und Offe[43]:

Unserem Ansatz zufolge besteht die soziologische Gemeinsamkeit aller Dienstleistungsarbeiten darin,

daß sie sämtlich mit der Sicherung, Bewahrung, Verteidigung, Überwachung, Gewährleistung, usw.

der historischen Verkehrsformen und Funktionsbedingungen einer Gesellschaft und ihrer Teilsysteme

zu tun haben. Ihr unterscheidendes Merkmal ist die ‘Instandhaltung von etwas’.

Kritisiert werden kann an dieser Definition, daß sie nicht alle möglichen Ausprägungen des heterogenen Dienst-

leistungsbegriffs gleichermaßen berücksichtigt[44]. Fällt z.B. auch eine so banale Sache wie ein Haarschnitt unter diesen Definitionsversuch? Verdeutlichen läßt sich der Dienstleistungsbegriff am besten anhand von Beispielen. Um eine Dienstleistung handelt es sich z.B. bei der Tätigkeit eines Friseurs, einer Zahnarztbehandlung, einer Rechtsberatung, Schulunterricht, der Wartung eines Autos, Ausbildung von Auszubildenden im Betrieb[45]. Eine Annäherung an den Begriff kann auch über die Bestimmung weiterer Besonderheiten erfolgen. Als besonderes Merkmal von Dienstleistungsarbeit läßt sich erstens anführen, daß sich der Herstellungsprozeß und das fertige Produkt oftmals nicht voneinander trennen lassen (Haarschnitt, Beratungsgespräch). Die aufgewendete menschliche Arbeit ist Teil des Produktes, woraus sich auch die vielfach erwähnte höhere Rationalisierungsresistenz von Dienstleistungen ergibt. Zweitens erfolgt die Erstellung häufig unter der Mitwirkung des Kunden, so daß die direkte Anwesenheit des Kunden erforderlich ist. Dieser auch als „uno-actu-Prinzip“ (unmittelbarer räumlicher und zeitlicher Zusammenhang zwischen Dienstleistungsproduktion und -konsumption[46] ) bezeichnete Sachverhalt bedingt, daß der Nutzer seine Zeitplanung an die Dienstleistungserstellung anpassen muß und daß der Zeitaufwand für den Konsum gleich groß ist wie der der Erstellung. Daraus ergibt sich drittens eine weitere Besonderheit, nämlich daß bei einer Veränderung der Arbeitsabläufe der Dienstleistungserstellung, z.B. durch Technisierung, die Belange des Kunden zu berücksichtigen sind, um Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Viertens sind in der Regel die Qualifikationsanforderungen an einen Beschäftigten im Dienstleistungsbereich oftmalig höher als an einen Beschäftigten in der Produktion, da Dienstleistungen vielfach Kundenkontakt beinhalten und daher kommunikative Fähigkeiten erfordern und ferner weniger standardisiert und festgelegt sind, so daß sie eigenständiges und flexibles Arbeiten voraussetzen[47]. Albach fügt diesen Merkmalen hinzu, daß Dienstleistungen, die unter das „uno-actu-Prinzip“ fallen standortgebunden seien. Die begrenzte Rationalisierbarkeit von Dienstleistungen erklärt er darüber hinaus damit, daß sie zeitlich stark schwankend in Anspruch genommen würden und daß zudem die Notwendigkeit einer dauernden Dienstleistungsbereitschaft bestünde (z.B. Arzt, Reparaturdienste). Weiterhin weist er auf eine mangelnde Konkretisierbarkeit der Leistungsziele von Dienstleistungen hin, was er am Beispiel der fehlenden Qualitätserfassung und -bewertung bei Ausbildungs-, Gesundheits- und Beratungsleistungen festmacht. Überdies führt er die Individualität von Dienstleistungen an[48]. Zu all diesen Charakterisierungsversuchen ist anzumerken, daß sie wenig befriedigend sind, da sie kaum zu einer konstruktiven Klärung der Begrifflichkeiten beitragen und die bloße Zuweisung von Eigenschaften kein faßbares Bild davon vermittelt, was Dienstleistungen sind. Zu berücksichtigen ist ferner, daß der technologische Wandel zu neuen und anderen Formen von Dienstleistungsarbeit geführt hat, für die die obigen Charakteristika nicht vollständig zutreffen. In Bezug zur Immaterialität von Dienstleistungen läßt sich z.B. folgendes Gegenbeispiel anführen: erstellt ein Softwarehaus eine Standardsoftware und bietet diese als Produkt auf dem Markt an, so bietet sie ein materielles Gut an. Wurde die gleiche Software jedoch individuell im Auftrag eines einzelnen Kunden gefertigt, so handelt es sich dabei um eine materielle Dienstleistung, die dauerhaft ist, auf verschiedenen Rechnern installiert werden kann (und somit orts- und zeitunabhängig ist) und außerdem gelagert werden kann, da sie auf einen Datenträger gespeichert ist. Die Möglichkeiten der Informationstechnik haben weiterhin zu einer weitgehenden Aufhebung des „uno-actu-Prinzips“ als Bedingung der Dienstleistungserstellung, auch in Bezug auf persönliche Dienstleistungen, geführt. Ein Live-Konzert kann aufgenommen und über das Speichermedium Videocassette oder CD wiederholt abgespielt und somit einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, das zum Zeitpunkt der Produkterstellung wahrscheinlich mit völlig anderen Dingen beschäftigt war. Auch kann Lehrerunterricht durch computerunterstützten Unterricht oder durch die Verbreitung eines Lehrvideos ersetzt werden. Darüber hinaus haben die Informations- und Kommunikationstechnologien völlig unerwartete Rationalisierungsmöglichkeiten von Dienstleistungen eröffnet. Beispiele sind der Einsatz von Geldautomaten oder Bankauszugsdruckern oder die halb elektronische Telefonauskunft. Auch werden Rationalisierungseffekte durch eine Einschränkung der permanenten Dienstleistungsbereitschaft mittels Einführung von Sprechzeiten und ähnlichem erreicht.

Ein fruchtbarer Versuch, der Heterogenität von Dienstleistungen gerecht zu werden, gelingt Gershuny, indem er dem Dienstleistungsbegriff vier Dimensionen zuordnet:

- Dienstleistung als Tätigkeit oder Beruf

Auch bei der Beschreibung einer Dienstleistungstätigkeit kann nur negativ argumentiert werden. Als Dienstleistungen gelten alle Tätigkeiten, die nicht direkt gewinnend oder herstellend sind und zwar unabhängig von dem Wirtschaftszweig, in dem sie verrichtet werden.

- Dienstleistungsunternehmen/ Dienstleistungen als Wirtschaftszweig

Als Dienstleistungsunternehmen gelten alle Betriebe, deren überwiegender Wirtschaftszweck die Erstellung von Dienstleistungen ist und die somit dem tertiären Sektor zuzuordnen sind.

- Dienstleistungen als Güter

Nicht nur Dienstleistungsunternehmen produzieren Dienstleistungen, sondern auch im warenproduzierenden Gewerbe werden Dienstleistungen erstellt. Diese werden einerseits in Zusammenhang mit einem Produkt angeboten, z.B. die Wartung einer Waschmaschine, das Angebot eines Finanzierungskredits beim Autokauf. Andererseits gibt es Dienstleistungen, die in die Fertigung eines Produktes eingehen (z.B. Buchhaltung) und somit nur indirekt dem Endverbraucher zugute kommen.

- Dienstleistungsbedürfnisse

Ein Bedürfnis nach einer speziellen Dienstleistung muß nicht zwangsläufig durch eine Dienstleistung befriedigt werden, es kann dafür auch ein Sachgut in Frage kommen. Das Bedürfnis nach Kultur und Unterhaltung kann z.B. wahlweise durch das Gut Videocassette oder durch die Dienstleistung Theater bzw. Kino gesättigt werden[49].

Unter Berücksichtigung dieser vier Dimensionen werden differenzierte Aussagen zur Dienstleistungsarbeit ermöglicht. Für die Zwecke dieser Untersuchung, die Erkenntnisse über die ökonomische Bedeutung der Dienstleistungsarbeit gewinnen möchte, ist es insbesondere wichtig, zwischen der tätigkeitsbezogenen und der sektoralen Dimension zu unterscheiden, da je nachdem welche Dimension betrachtet wird, der Dienstleistungsanteil eine unterschiedliche Größenordnung aufweist, wie bereits im Punkt 1 angeführt wurde. Wird in dieser Examensarbeit von Dienstleistungen in sektoraler Hinsicht gesprochen, folge ich der amtlichen Statistik, die unter dem tertiären Sektor als Residualkategorie alle Wirtschaftszweige zusammenfaßt, die nicht dem primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Energie- und Wasserversorgung, Bergbau) oder dem sekundären Sektor (verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe) angehören. Dieses sind: Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe, sonstige Dienstleistungen von Unternehmen und freien Berufen, Organisationen ohne Erwerbszweck, Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen[50]. Aus der Dimension „Dienstleistungen als Güter“ läßt sich die wichtige Unterscheidung zwischen personenbezogenen und produktbezogenen Dienstleistungen ableiten, die in der Diskussion, welche Dienstleistungen Träger der Dienstleistungsexpansion sind, von Bedeutung sein wird. Auch macht diese Dimension die Frage nach der Immaterialität von Dienstleistungen überflüssig, da die Dienstleistung und das Gut mitunter als ein Produkt angeboten werden. Personenbezogene Dienstleistungen sind Dienstleistungen, die direkt für den Endverbrauch bestimmt sind (z.B. Haarschnitt, Steuerberatung eines Privatmannes). Sie werden im folgenden auch direkte oder persönliche Dienstleistungen genannt. Die produktionsbezogenen Dienstleistungen werden für die Erstellung eines Gutes benötigt und fließen somit in den Produktionsprozeß ein (z.B. Buchhaltung, Steuerberatung eines Unternehmens). Diese Dienstleistungen können auch als indirekte, intermediäre, industrielle oder unternehmensbezogene Dienstleistungen bezeichnet werden. Als weitere Klassifikation ist es sinnvoll, Dienstleistungen nach ihrem Anbieter zu unterscheiden. Hier wird gegliedert nach Dienstleistungen, die erstens von Privatunternehmen bzw. Privatpersonen auf dem Markt vertrieben werden, dieses sind Handel, Verkehr, Wohnungsvermietung, Kreditinstitute, Versicherungen, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie die privaten Anbieter von sonstigen Dienstleistungen, wie z.B. der Rechtsberatung. Zweitens werden die Dienstleistungen des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie die Dienst-

leistungen, die von Organisationen ohne Erwerbscharakter offeriert werden, als gemischtwirtschaftliche Dienst-

leistungen bezeichnet. Die Dienstleistungen, die von den Gebietskörperschaften und den Trägern der gesetzlichen Sozialversicherungen dargeboten werden, werden drittens als staatliche oder öffentliche Dienstleistungen betitelt[51]. Bei einer Unterscheidung von Dienstleistungen auf der Ebene des Konsumenten ist in Bezug auf die personenbezogenen Dienstleistungen eine weitere Untergliederung in die Kategorie konsumbezogene Dienstleistungen, das sind haushaltsbezogene Dienstleistungen (z.B. Wäschereien) und freizeitbezogene Dienstleistungen (z.B. Fitneß oder Tourismus) sowie in die Kategorie soziale Dienstleistungen (Gesundheit, Bildung, soziale Dienste) sinnvoll, da hier in Bezug auf das jeweilige Nachfrageverhalten unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten gelten. Die sozialen Dienstleistungen werden von der öffentlichen Hand zu einem politischen Preis, der nicht unbedingt kostendeckend ist, sondern jedem Bürger die gleichen Zugangsvoraussetzungen gewährleisten soll, angeboten, so daß Angebot und Nachfrage hier nicht vom Markt bestimmt werden, im Gegensatz zu den konsumbezogenen Dienstleistungen, die den Gesetzen des Marktes unterliegen. Ferner werden Handel sowie Verkehr und Nachrichtenwesen unter dem Begriff „Distributive Dienste“ zusammengefaßt. Die oben durchgeführte Klassifikation ist keine allgemeingültige[52]. Dies kann sie auch nicht sein, da die Klassifikation von Dienstleistungen in der Literatur nicht einheitlich gehandhabt wird. Jeder Autor schafft seine eigenen Begrifflichkeiten, wodurch mitunter Verwirrungen und Unklarheiten auftreten können[53]. Die vierte Dimension (Dienstleistungsbedürfnisse) wird in Punkt 5 unter der Fragestellung interessant, ob die Dienst-

leistungsarbeit die in sie gesetzten Hoffnungen als Beschäftigungsmotor erfüllen kann oder ob Dienstleistungsbedürfnisse zunehmend durch Güter befriedigt werden und somit nicht zu einem Wachstum der Dienstleistungstätigkeiten führen.

4 Die deutsche und die amerikanische Arbeitsmarktverfassung im Vergleich

4.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

In dem nachfolgenden Absatz wird kurz die derzeitige gesamtwirtschaftliche Lage in den USA und Deutschland charakterisiert. Die Tabelle 1[54] zeigt einen Vergleich der vier volkswirtschaftlichen Maximen (Stabilität des Preisniveaus, hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum[55] ) als Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg bzw. Mißerfolg dieser beiden Staaten.

Tabelle 1: Gesamtwirtschaftliche Daten; USA - Deutschland 1991-1997

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nach einem konjunkturellen Tief 1991 mit einem negativen Wirtschaftswachstum von -0,6%, setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, so daß sich die USA 1994/1995 auf dem Höhepunkt eines Konjunkturbooms befanden. Wiedervereinigungsbedingt lag das Wirtschaftswachstum 1991 in Deutschland ausgesprochen hoch bei 5%. Die Rezession erreichte erst 1993 ihr größtes Ausmaß. Seitdem steigt das Wirtschaftswachstum schwach. Deutschland und die USA befinden sich also in unterschiedlichen Konjunkturphasen. Für Deutschland besteht die Hoffnung, daß es sich um die Vorphase eines Booms handelt, daß sich also die Wirtschaft in Kürze erholt, wogegen sich die USA auf dem Höhepunkt eines Konjunkturbooms befinden[58]. Die Inflationsrate liegt sowohl in Deutschland (2,0%) als auch in den USA (2,2%) in einem akzeptablen Rahmen. Das Leistungsbilanzdefizit der USA ist seit 1993 erheblich höher als das deutsche, bietet aber laut Bierling[59] keinen Anlaß zur Besorgnis, da es lediglich darauf zurückzuführen ist, daß die Wirtschaft der USA schneller wächst als die ihrer wichtigsten Handelspartner Kanada, Mexiko, Japan und der Europäischen Union, so daß die Importe aus diesen Ländern rasch steigen, während die Exporte dorthin stagnieren bzw. nur langsam wachsen. Der gravierendste und aus deutscher Sicht besorgniserregendste Unterschied ist bei der Arbeitslosenquote festzustellen. In den USA sank die Arbeitslosigkeit zwischen 1991 und 1996 stetig von 6,7% auf 5,3%. In Deutschland stieg sie im selben Zeitraum von 6,7% auf 9,6%. Das wenn auch schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland konnte also keine positiven Impulse auf die Beschäftigung ausüben.

Nach einer Untersuchung des McKinsey Instituts ist die USA 1996 die wettbewerbsfähigste Nation der Welt. Deutschland rangiert nur auf Platz 10. Überdies weisen die USA weltweit die höchste Produktivität auf[60]. Die USA befinden sich in der „best economic and social health in 25 years“[61]. Der Misery Index, die Kombination aus Arbeitslosenquote und Inflationsrate, hat den tiefsten Punkt seit 1969 erreicht[62], wogegen sich Deutschland einer „Rekordarbeitslosigkeit, expandierenden Staatsschulden und überbordenden Sozialkosten“[63] gegenübersieht. Deutschland, welches im Gegensatz zu den USA sozialstaatlich ausgerichtet ist, muß einen zunehmenden Sozialabbau akzeptieren. Nach der Reform des Gesundheits- und Rentensystems wurden die Leistungen gekürzt, gleichzeitig steigt aber die Belastung der Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit Steuern und Sozialabgaben. Aber auch der amerikanische Wirtschaftsaufschwung hat seine Schattenseiten. Er ist verbunden mit stagnierenden Realeinkommen und wachsender sozialer Ungleichheit durch eine stetige Verstärkung der Einkommensunterschiede[64].

4.2 Arbeitsmarktperformance

4.2.1 Gegenüberstellung der Strukturen der Arbeitslosigkeit

Charakteristisch für die amerikanische Arbeitslosenquote ist, daß sie konjunkturabhängig um einen relativ hohen Wert schwankt (ca. 5%). Die Arbeitslosigkeit steigt regelmäßig im Zuge einer Rezession. Im jeweils darauf folgenden Aufschwung kann sie jedoch wieder bis auf das Niveau der Vorrezession abgebaut werden. In Deutschland indes sieht sich der Arbeitsmarkt mit einer ständig wachsenden Sockelarbeitslosigkeit konfrontiert. Die beiden Rezessionen von 1974/75 und 1981-83 hinterließen jeweils eine erhöhte Arbeitslosenquote, die im nachfolgenden Wirtschaftsaufschwung nicht gemindert werden konnte. Somit stieg die Arbeitslosigkeit in Deutschland kontinuierlich[65]. Diese unterschiedliche Konjunkturreagibilität läßt sich mit beeindruckenden Zahlen untermauern. Zwischen 1970 und 95 bedeutete das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts um 1% in Deutschland eine Beschäftigungszunahme von 0,09%, in den USA indessen einen Anstieg der Erwerbstätigenzahl um 0,64%. Weiterhin hat die USA seit 1970 einen Arbeitsplätzezuwachs von 60% vorzuweisen, Deutschland nur von 7%. Das stärkere Wachstum der Arbeitsplätze in den USA ging einher mit einem stärkeren amerikanischen Bevölkerungswachstum. Zwischen 1982 und 1995 stieg die Zahl der Erwerbspersonen in den USA um 18,5%, in Deutschland nur um 7,5%. Den USA ist es also in besonderem Maße gelungen, das vorhandene Wirtschaftswachstum in Beschäftigungserfolge umzumünzen[66].

Ein weiterer gravierender Unterschied besteht in den Ergebnissen zur Langzeitarbeitslosigkeit. Dieser Wert ist bedeutend, da die Wahrscheinlichkeit, wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden zu können mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit sinkt. Als langzeitarbeitslos wird jener Personenkreis bezeichnet, der Ende September eines jeden Jahres bereits länger als ein Jahr arbeitslos ist[67]. Diese Zahl beträgt in den USA 1995 12,2%, während sie in Deutschland mit 44,3% fast viermal so hoch liegt[68]. Ein Teil dieser Diskrepanz kann mit den unterschiedlichen Erhebungsmethoden der Arbeitslosenstatistik in den USA und Deutschland erklärt werden. Wie bereits an anderer Stelle erklärt (vgl. S. 8), ist eine Voraussetzung für die Erfassung eines Arbeitslosen in der amerikanischen Arbeitslosenstatistik, daß er arbeitsuchend ist, also in den vergangenen 4 Wochen Anstrengungen unternommen hat, um einen Arbeitsplatz zu finden. Dieses Kriterium dürfte für viele deutsche Langzeitarbeitslose nicht zutreffen, da sie die Suche nach Arbeit entmutigt aufgegeben haben, dennoch verbleiben sie in der deutschen Statistik[69].

Gemeinsam ist beiden Staaten, daß die Rezessionen zu einem Arbeitsplatzabbau im industriellen Sektor geführt haben, der im Aufschwung nicht wieder vollständig revidiert wurde. Statt dessen wurden Arbeitsplätze im Dienst-

leistungssektor geschaffen. Dieser als Tertiarisierungsprozeß bezeichnete sektorale Wandel wird in Gliederungspunkt 5 näher zu untersuchen sein. In den USA gingen zwischen 1980 und 95 im sekundären Sektor 1,4 Mio. Arbeitsplätze verloren. Im tertiären Sektor dagegen wurden 24,6 Mio. Arbeitsplätze geschaffen[70].

Paqué beschreibt die Entstehung der Sockelarbeitslosigkeit in Deutschland anhand eines Modells des strukturellen Wandels. Er teilt dazu die Wirtschaft in 4 Sektoren ein: Landwirtschaft, Industrie, gehobene Dienstleistungen und einfache Dienstleistungen. In den 50iger Jahren habe ein freiwilliger Wechsel der Landarbeiter in die Industrie stattgefunden, da diese Veränderung mit höheren Löhnen und in der Regel verbesserten Arbeitsbedingungen verbunden gewesen sei. Als in den 70iger und 80iger Jahren im Zuge der Rezessionen die Industrie schrumpfte, seien vor allem die niedrigqualifizierten, aber verhältnismäßig gutbezahlten Industriearbeitsplätze abgebaut worden. Bei diesem Wandel habe den betroffenen Arbeitnehmern jedoch kein attraktiver Ersatzbereich zur Verfügung gestanden. Ein Wechsel zu den einfachen Dienstleistungen sei wenig ansprechend gewesen, da die Anspruchslöhne der Betroffenen zu hoch gewesen seien, und außerdem die gute Arbeitslosenfürsorge die Suchintensität verringert habe, für die gehobenen Dienstleistungen dagegen sei dieser Personenkreis nicht qualifiziert. Es liegt folglich eine Mismatch-Arbeitslosigkeit vor, das Qualifikationsangebot der Arbeitslosen stimmt nicht mit den auf dem Arbeitsmarkt nachgefragten Qualifikationen überein[71]. Paqué trifft somit die Feststellung, daß sich die Sockelarbeitslosigkeit in Deutschland zu einem großen Teil aus geringqualifizierten ehemaligen Industriearbeitern zusammensetzt. Diese Feststellung verknüpft er mit der Empfehlung der Flexibilisierung der Tariflohnstrukturen, wobei sowohl minderqualifizierte Arbeitnehmer Lohnsenkungen hinnehmen müßten als auch Arbeitnehmer, die in Regionen oder Branchen beschäftigt sind, die von ökonomischen Krisen betroffen sind[72]. Zur Lösung der deutschen Arbeitsmarktprobleme schlägt er somit eine stärkere Lohndifferenzierung und, unter Umständen, die Schaffung eines Niedriglohnbereichs als Auffangbecken für geringqualifizierte Arbeitskräfte vor. Diese Aufforderung wird nachfolgend diskutiert (vgl. S. 29).

Nun aber zu den Ursachen für die günstigere Arbeitsmarktperformance der USA, die teils auf einer wirtschaftspolitischen und teils auf einer arbeitsmarktpolitischen Ebene zu suchen sind.

[...]


* Diese Tabelle dient lediglich der Übersichtlichkeit. Quellenangaben und Erläuterungen der Daten finden sich an den jeweiligen Stellen im Text.

[1] vgl. Espenhorst, Jürgen: Zeit der Wohlstandswende? Analyse wirtschafts- und sozialpolitischer Trends: 1966-1995-2010. Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, Bonn, B 3-4 (1996), S. 5 (Quelle: OECD)

[2] vgl. o.V.: „Minister für Beschäftigung“. Der Spiegel, Hamburg , 42 (1997), S. 91 (Wert von Juli 97; Quelle: OECD)

[3] vgl. o.V.: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Der Spiegel, Hamburg, 17 (1997), S. 23

[4] vgl. o.V.: Almanach der Bundesregierung 1995/96. Bonn: Presse- und Informationsdienst 1995, S. 117. In den Kosten der Arbeitslosigkeit sind enthalten: Arbeitslosengeld 42,6 Mrd., Kurzarbeitergeld 4,3 Mrd., Fortbildung und Umschulung 17,2 Mrd., Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 10,7 Mrd., Altersübergangsgeld 13,5 Mrd., übrige Ausgaben 13,5 Mrd., Verwaltungskosten 7,7 Mrd., Arbeitslosenhilfe 14 Mrd.

[5] vgl. Bundesministerium für Wirtschaft (Hrsg.): Vorrang für Beschäftigung. Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung ’96, Bonn: 1996, Tabelle 3 (Quelle: OECD)

[6] vgl. Freeman, Harry L.: Learning to Love the Service Sector. In: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin (Hrsg.): Dienstleistungen - Neue Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft. 3. Berliner Symposium zur Zukunft der Industriegesellschaft. Im Auftrag des Senators für Wirtschaft und Arbeit, Berlin. Berlin: Vistas Verlags GmbH 1989, S. 330

[7] vgl. o.V.: Dienstleistungsdynamik in der Europäischen Union uneinheitlich. DIW-Wochenbericht, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin, 64. Jahrgang, 16 (1997), S. 274 f (Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 1996 für das Ausland)

[8] vgl. Gruhler, Wolfram: Gesamtwirtschaftliche Bedeutung und einzelwirtschaftlicher Stellenwert industrieller Dienstleistungen. In: Simon, Hermann (Hrsg.): Industrielle Dienstleistungen. Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1993, S. 28 (Quelle: Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen des Autors)

[9] vgl. Tessaring, Manfred: Beschäftigungstendenzen nach Berufen, Tätigkeiten und Qualifikationen. In: Alex, Lazlo/ Tessaring, Manfred (Hrsg.): Neue Qualifizierungs- und Beschäftigungsfelder. Dokumentation des BIBB/IAB-Workshops am 13./14. November 1995. Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung. Bielefeld: Bertelsmann 1996, S. 58 (Quelle: Mikrozensus; eigene Berechnungen des Autors)

[10] O.V.: Arbeit, Arbeit, Arbeit, a.a.O., S. 28

[11] vgl. o.V.: Arbeit wäre genug da ... FOCUS- Magazin, München, 11 (1997), S. 229

[12] vgl. o.V.: Le Défi Américain, Again. The American Way of Business is Winning Converts in Continental Europe. The Economist, London, July 13th 1996, S. 20

[13] vgl. Ernst, Gerhard/ Kasten, Christoph: Dienstleistungen der Zukunft. Die Initiative „Dienstleistungen für das 21. Jahrhundert“. WSI-Mitteilungen, Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes, 49. Jahrgang, Köln: Bund-Verlag, 2 (1996), S. 91

[14] vgl. o.V.: Arbeit, Arbeit, Arbeit, a.a.O., S. 31

[15] vgl. Espenhorst, Jürgen: Arbeitsgesellschaft USA. Eine Einführung aus deutscher Sicht. Schwerte: Pangaea Verlag 1995, S. 152

[16] vgl. ebenda, S. 153

[17] vgl. o.V.: Arbeit, Arbeit, Arbeit, a.a.O., S. 35

[18] vgl. Birk, Angela/ Gries, Thomas: Amerikanisches Jobwunder versus deutsches Produktivitätswunder. Ein Vergleich der Arbeitsmarktstrategien. Wirtschaftsdienst, Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung, Hamburg, 77. Jahrgang. Baden-Baden, 2 (1997), S. 104

[19] vgl. Häußermann, Hartmut/ Siebel, Walter: Dienstleistungsgesellschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1995, S. 22

[20] vgl. Henkel, Hans-Olaf: Die Dienstleistung - wichtiger als das Produkt?. In: Simon, Hermann (Hrsg.): Industrielle Dienstleistungen, a.a.O, S. 44

[21] vgl. Schettkat, Ronald: 2 Millionen neue Jobs in einem Jahr! Die beschäftigungspolitische Bedeutung des tertiären Sektors in den USA im Vergleich zur Bundesrepublik. WSI-Mitteilungen, Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes, 47. Jahrgang, Köln: Bund-Verlag, 6 (1994), S. 367

[22] vgl. Schettkat, Ronald: Vorbild USA? Entwicklung von Beschäftigung und Einkommen in den USA und der Bundesrepublik Deutschland. In: Alex, Lazlo/ Tessaring, Manfred (Hrsg.): Neue Qualifizierungs- und Beschäftigungsfelder, a.a.O., S. 108

[23] vgl. Ochel, Wolfgang/ Schreyer, Paul: Beschäftigungsentwicklung im Bereich der privaten Dienstleistungen. USA - Bundesrepublik Deutschland im Vergleich. Berlin: Duncker und Humblot 1988 (= Schriftenreihe des IFO- Instituts für Wirtschaftsforschung; Nr. 123), S. 5

[24] vgl. Häußermann, Hartmut/ Siebel, Walter: Dienstleistungsgesellschaften, a.a.O., S. 150

[25] vgl. Ochel, Wolfgang/ Schreyer, Paul: Beschäftigungsentwicklung im Bereich der privaten Dienstleistungen, a.a.O., S. 6

[26] vgl. Pflicht, Hannelore: Dienstleistungsaufgaben an industriellen Arbeitsplätzen und in traditionellen Handwerksberufen. Entwicklungen in ausgewählten Wirtschaftszweigen. In: Alex, Lazlo/ Tessaring, Manfred (Hrsg.): Neue Qualifizierungs- und Beschäftigungsfelder, a.a.O., S. 164

[27] vgl. Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit. Kurseinheiten 1 und 2 der Fernuniversität - Gesamthochschule - in Hagen. Hagen: 1993, S. 63

[28] vgl. Pflicht, Hannelore: Dienstleistungsaufgaben an industriellen Arbeitsplätzen und in traditionellen Handwerksberufen, a.a.O., S. 164

[29] vgl. Dichtl, Erwin/ Issing, Otmar (Hrsg.): Vahlens großes Wirtschaftslexikon. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. München: Verlag C.H. Beck; Verlag Franz Vahlen 1993

[30] vgl. Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit, a.a.O., S. 63

[31] vgl. Dichtl, Erwin/ Issing, Otmar (Hrsg.): Vahlens großes Wirtschaftslexikon, a.a.O.

[32] vgl. Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit, a.a.O., S. 64

[33] vgl. o.V.: Keine Dienstleistungslücke in Deutschland. Ein Vergleich mit den USA anhand von Haushaltsbefragungen. DIW-Wochenbericht, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin, 63. Jahrgang, 14 (1996), S. 222

[34] vgl. Siebert, Horst (Hrsg.): Tertiarisierung in der deutschen Wirtschaft. Tübingen: J.C.B. Mohr 1997 ( =Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Kieler Studien, Nr. 283), S. 168 ff; im folgenden auch Kieler Studie genannt

[35] vgl. Häußermann, Hartmut/ Siebel, Walter: Dienstleistungsgesellschaften, a.a.O., S. 153

[36] vgl. Ochel, Wolfgang/ Schreyer, Paul: Beschäftigungsentwicklung im Bereich der privaten Dienstleistungen, a.a.O., S. 6

[37] vgl. Espenhorst, Jürgen: Arbeitsgesellschaft USA. Eine Einführung aus deutscher Sicht, a.a.O., S. 8

[38] Baumol, William J.: Productivity and American Leadership. The Long View. Cambridge, Massachusetts; London, England: The MIT Press 1989, S. 117

[39] Gershuny, Jonathan: Die Ökonomie der nachindustriellen Gesellschaft. Produktion und Verbrauch von Dienstleistungen. Frankfurt am Main; New York: Campus-Verlag 1981 (Originaltitel: After Industrial Society? The Emerging Self-service Economy. London; Basingstoke: The Macmillan Press Ltd. 1978), S. 71

[40] vgl. ebenda, S. 71

[41] Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit, a.a.O., S. 36

[42] Littek Wolfgang: Was ist Dienstleistungsarbeit?. In: Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich/ Gondek, Hans-Dieter (Hrsg.): Dienstleistungsarbeit, Strukturveränderungen, Beschäftigungsbedingungen und Interessenlagen. Berlin: Edition Sigma 1991, S. 265

[43] Berger/ Offe in: Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit, a.a.O., S. 41

[44] vgl. ebenda, S. 42

[45] vgl. ebenda, S. 36

[46] vgl. Albach, Horst: Dienstleistungen in der modernen Industriegesellschaft. München: C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung 1989 (= Perspektiven und Orientierungen; Bd. 8), S. 31

[47] vgl. Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit, a.a.O., S. 39

[48] vgl. Albach, Horst: Dienstleistungen in der modernen Industriegesellschaft, a.a.O., S. 32

[49] vgl. Gershuny, Jonathan in: Littek, Wolfgang/ Heisig, Ulrich: Soziologie der Dienstleistungsarbeit, a.a.O., S. 39

[50] vgl. Häußermann, Hartmut/ Siebel, Walter: Dienstleistungsgesellschaften, a.a.O., S. 20

[51] vgl. Ochel, Wolfgang/ Schreyer, Paul: Beschäftigungsentwicklung im Bereich der privaten Dienstleistungen, a.a.O., S. 26

[52] eigene Klassifikation etwas abweichend von Von Einem in: Littek Wolfgang: Was ist Dienstleistungsarbeit?, a.a.O., S. 271

[53] vgl. ebenda, S. 271

[54] vgl. Bundesministerium für Wirtschaft (Hrsg.): Vorrang für Beschäftigung, a.a.O., Tabelle 3 (Zahlen für die USA nach OECD; für Deutschland laut nationaler Berechnungen)

[55] vgl. §1 Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft

[56] Zahlen für 96 vgl. Institut der deutschen Wirtschaft, Köln (Hrsg.): Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1997. Köln: Deutscher Instituts-Verlag 1997, Tabellen 138, 141, 142 (Quelle: OECD, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen des Instituts)

[57] Zahl für Juli 97 vgl. o.V.: „Minister für Beschäftigung“, a.a.O., S. 91 (Quelle: OECD)

[58] vgl. Espenhorst, Jürgen: Zeit der Wohlstandswende?, a.a.O., S. 5

[59] vgl. Bierling, Stephan: Die amerikanische Wirtschaft unter Bill Clinton. Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, Bonn, B 43 (1996), S. 36

[60] vgl. ebenda, S. 40

[61] O.V.: Too Good to be True? By Almost Any Measure, Life is Swell in the U.S. What Went Right? TIME International, New York, May 19th 1997, S. 18

[62] vgl. Bierling, Stephan: Die amerikanische Wirtschaft unter Bill Clinton, a.a.O., S. 35

[63] O.V.: Arbeit, Arbeit, Arbeit, a.a.O., S. 24

[64] vgl. Bierling, Stephan: Die amerikanische Wirtschaft unter Bill Clinton, a.a.O., S. 40 f

[65] vgl. Paqué, Karl-Heinz: Arbeitslosigkeit und sektoraler Strukturwandel. Eine Interpretation von vier Dekaden westdeutscher Arbeitsmarktgeschichte. List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Düsseldorf, Band 21, Heft 1-4 (1995), S. 169

[66] vgl. Klös, Hans-Peter/ Kroker, Rolf: Arbeitsmarktperformance und Arbeitsmarktverfassung. Ein deutsch - amerikanischer Vergleich. IW- Trends, Quartalshefte zur empirischen Wirtschaftsforschung, 23. Jahrgang, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, 2 (1996), S. 21 ff (Quelle: Sachverständigenrat 1995/96; OECD; eigene Berechnungen der Autoren)

[67] vgl. Paqué, Karl-Heinz: Arbeitslosigkeit und sektoraler Strukturwandel, a.a.O., S. 179

[68] vgl. Klös, Hans-Peter/ Kroker, Rolf: Arbeitsmarktperformance und Arbeitsmarktverfassung, a.a.O., S. 33 (Quelle: OECD)

[69] vgl. Espenhorst, Jürgen: Arbeitsgesellschaft USA, a.a.O., S. 153

[70] vgl. Klös, Hans-Peter/ Kroker, Rolf: Arbeitsmarktperformance und Arbeitsmarktverfassung, a.a.O., S. 25 (Quelle: eigene Berechnung der Autoren; U.S. Department of Labor)

[71] vgl. Paqué, Karl-Heinz: Arbeitslosigkeit und sektoraler Strukturwandel, a.a.O., S. 175

[72] vgl. ebenda, S. 193 f

Fin de l'extrait de 77 pages

Résumé des informations

Titre
Der deutsche und US-amerikanische Arbeitsmarkt aus beschäftigungspolitischer Sicht.Tendenzen und Entwicklungschancen
Sous-titre
Eine vergleichende Untersuchung
Université
University of Bremen  (FB VWL)
Note
1,0
Auteur
Année
1998
Pages
77
N° de catalogue
V46
ISBN (ebook)
9783638100298
ISBN (Livre)
9783656754640
Taille d'un fichier
686 KB
Langue
allemand
Annotations
Mots clés
Arbeitsmarktvergleich Deutschland - USA / Beschäftigungspolitik / Dienstleistungsarbeit
Citation du texte
Karin Ojemann (Auteur), 1998, Der deutsche und US-amerikanische Arbeitsmarkt aus beschäftigungspolitischer Sicht.Tendenzen und Entwicklungschancen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46

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