Als arbeitsuchender Bewerber ist jedem der übliche Bewerbungsprozess geläufig. Dem eigentlichen persönlichen Kennenlernen steht zunächst die Erstellung der Bewerbungsunterlagen und das Zusendenden dieser an den potenziellen Arbeitgeber voraus. Findet sich der Arbeitgeber von den Bewerbungsunterlagen angesprochen, erfolgt in der Regel die Einladung zu einem persönlichen Auswahlverfahren. Innerhalb der persönlichen Gespräche kann es dann zu rechtlichen und ethischen Konflikten kommen, die dem Arbeitnehmer möglicherweise nicht bekannt sind. Dadurch gelangt der Bewerber dem Arbeitgeber gegenüber in einen Informationsrückstand. Aus Arbeitgebersicht, der möglichst detailreiche und private Daten über den Bewerber erfahren möchte, ist dessen Ungewissheit durchaus nützlich. Ist sich der Bewerber nicht im Klaren über seine Rechte oder tritt er sehr unsicher auf, werden schnell Fragen beantwortet, die rechtlich, aber auch ethisch nicht vertretbar sind. Bewerber empfinden sich oft den Arbeitgebern unterlegen, da sie überzeugen möchten. Dabei gilt jedoch stets, dass die Privatsphäre eines jeden Bewerbers gleich schützenswert ist und zu private Informationen dem Arbeitgeber generell nicht mitgeteilt werden müssen. Um nicht einen negativen Eindruck zu vermitteln, weil man als Bewerber vernarrt auf seine Rechte pocht, hat ein jeder Bewerber das Recht zur Lüge bei nicht rechtlich zugelassenen oder ethisch nicht vertretbaren Fragen, sofern die Lüge legitim ist.
Anhand dieser Hausarbeit sollen die rechtlichen Grenzen der Privatsphäre eines Bewerbers in der Personalauswahl dargestellt und in Verbindung mit einer Auswahl von ethischen Ansätzen kritisch hinterfragt werden. Anhand dieser Rechtsgrundlagen, die die Personalauswahl betreffen, soll aufgezeigt werden, ob und inwiefern diese ethisches Handeln in der Personalauswahl für den Arbeitgeber bereits rechtlich vorgeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eingrenzung Privatsphäre
- Definition Ethik
- Personalauswahl
- Auswahl von Rechtsgrundlagen
- Schwangerschaft
- Ethnischer Herkunft
- Religions- und Parteizugehörigkeit
- Behinderung und Krankheit
- Lebenslauf
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den ethischen und rechtlichen Grenzen der Privatsphäre in der Personalauswahl. Ziel ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit persönlichen Daten im Bewerbungsprozess zu analysieren und diese mit ethischen Erwägungen zu verknüpfen.
- Definition und Eingrenzung der Privatsphäre im Kontext der Personalauswahl
- Ethische Prinzipien und ihre Anwendung in der Personalauswahl
- Relevante Rechtsgrundlagen und ihre Auswirkungen auf die Zulässigkeit von Fragen zur Privatsphäre
- Analyse der ethischen und rechtlichen Herausforderungen in Bezug auf verschiedene Kategorien persönlicher Daten (z.B. Schwangerschaft, ethnische Herkunft, Religion)
- Bewertung der Bedeutung von Transparenz und Informationspflichten im Bewerbungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Personalauswahl ein und beleuchtet die möglichen Konflikte zwischen den Informationsbedürfnissen des Arbeitgebers und dem Recht des Bewerbers auf Schutz seiner Privatsphäre.
Eingrenzung Privatsphäre
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Abgrenzung des Begriffs der Privatsphäre, insbesondere im Kontext der Personalauswahl. Es wird erläutert, dass das allgemeine Persönlichkeitsrecht, welches im Grundgesetz verankert ist, auch das Recht auf Schutz der Privatsphäre umfasst.
Definition Ethik
Das dritte Kapitel widmet sich der Definition von Ethik und erläutert die Bedeutung von Werten und Verhaltensregeln im Kontext der Personalauswahl. Es wird deutlich gemacht, dass sowohl der Arbeitgeber als auch der Bewerber ihre eigenen Werte und Normen in den Auswahlprozess einbringen.
Personalauswahl
Dieses Kapitel beleuchtet die Personalauswahl im Hinblick auf ethische Aspekte. Es werden die Herausforderungen diskutiert, die sich aus dem Abwägen zwischen dem Informationsbedürfnis des Arbeitgebers und dem Recht des Bewerbers auf Schutz seiner Privatsphäre ergeben.
Auswahl von Rechtsgrundlagen
Kapitel fünf konzentriert sich auf die rechtlichen Rahmenbedingungen der Personalauswahl. Es werden relevante Rechtsgrundlagen, wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), vorgestellt und deren Auswirkungen auf die Zulässigkeit von Fragen zur Privatsphäre analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind: Personalauswahl, Privatsphäre, Ethik, Recht, Bewerbung, Datenschutz, Informationsbedürfnis, Transparenz, Diskriminierung, Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
- Quote paper
- Marina Meyer (Author), 2018, Wo liegen in der Personalauswahl die ethischen und rechtlichen Grenzen der Privatsphäre?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470020