Die nachfolgende Arbeit geht der Frage nach wann ein Gegenstand als "Kunst" bezeichnet werden kann. Hierzu werden die beiden Kunstwelt-Theorien von Arthur C. Dantos und George Dickies analysierend gegenübergestellt.
Fällt der Ausdruck Kunst in Büchern, Zeitschriften, im Fernsehen oder in alltäglichen Gesprächen, hat ein jeder eine allgemeine Vorstellung, was er unter diesem Ausdruck zu verstehen hat. Man mag an die Gemälde Rembrandts, die Lyrik Goethes, die Dramen Shakespeares, die Kompositionen Bachs denken, und sie etwa für ihren Realismus und ihre Fähigkeit bewundern, das Publikum zu berühren. Solange sich die Diskussion in der Sphäre dieser "klassischen" Werke bewegt, bereitet der Kunstbegriff im Allgemeinen keine größeren Verständnisschwierigkeiten.
Vor diesem Hintergrund ist das Anliegen der vorliegenden Arbeit, die Gemeinsamkeiten und Differenzen beider Theorien, die nicht zuletzt aufgrund der Verwendung des Kunstwelt-Begriffes häufig als in einer gewissen Nähe zueinander stehend gesehen werden , herauszuarbeiten und kritisch zu beleuchten. Zunächst werden die einzelnen Ansätze separat vorgestellt, um einen ersten Überblick zu gewinnen. Um den begrenzten Rahmen dieser Arbeit nicht zu überschreiten, bleibt die kritische Auseinandersetzung der Autoren mit anderen Theoretikern, die oftmals den Ausgangspunkt für die Entwicklung ihrer eigenen Gedanken bildet, zugunsten einer Darstellung der wesentlichen Züge der Theorien Dantos und Dickies weitgehend unberücksichtigt.
Vor dem Hintergrund des hier gewonnenen Wissens werden anschließend einzelne Aspekte der Theorien herausgearbeitet, die einem detaillierteren Vergleich unterzogen werden sollen. Ziel ist hier sowohl die Kontrastierung der beiden Ansätze in ihren Grundfesten als auch eine präzisere Annäherung an das jeweilige Kunstverständnis der Autoren. Eine Zusammenschau der Ergebnisse und ein Fazit beschließen die Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Arthur C. Danto und George Dickie – Zwei Kunstwelten
- 2.1 Danto: Kunst als „Verklärung des Gewöhnlichen“
- 2.1.1 Durch Interpretation zur semantischen Dimension des Kunstwerks
- 2.1.2 Die Doppelrolle von Kunstwerken: Darstellung und Ausdruck
- 2.1.3 Im Zentrum der Kunst: Metapher, Ausdruck und Stil
- 2.2 Dickie: Kunst als Institution
- 2.2.1 Künstlerische Artefakte und ihr institutioneller Charakter
- 2.2.2 Die Kunstwelt – Der kulturelle Rahmen der Kunst
- 3. Braucht die Kunst...
- 3.1 ...ein Thema?
- 3.2 ...Theorien?
- 3.3 ...mehr als einen Schöpfer?
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kunstwelt-Theorien von Arthur C. Danto und George Dickie, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Ansätze herauszuarbeiten. Sie analysiert, wie beide Philosophen den Begriff "Kunst" definieren und welche Rolle der Kontext, insbesondere die "Kunstwelt," dabei spielt. Der Fokus liegt auf einem Vergleich der beiden Theorien und der Entwicklung eines präziseren Verständnisses des jeweiligen Kunstverständnisses.
- Vergleich der Kunstwelt-Theorien von Danto und Dickie
- Analyse des Konzepts der "Kunstwelt" bei Danto und Dickie
- Untersuchung der Kriterien für die Einordnung von Objekten als Kunstwerke
- Bedeutung des Kontextes für die Kunst
- Differenzierung der ontologischen und institutionellen Aspekte von Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der Kunstdefinition ein und zeigt die Herausforderungen auf, die sich insbesondere im Kontext moderner Kunst stellen. Sie hebt die Bedeutung der Kunstphilosophie und die zentralen Ansätze von Danto und Dickie hervor, die den Begriff "Kunst" als klassifikatorische und nicht wertende Bezeichnung verstehen. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Theorien zu analysieren und kritisch zu beleuchten.
2. Arthur C. Danto und George Dickie – Zwei Kunstwelten: Dieses Kapitel stellt die Theorien von Danto und Dickie vor. Es beginnt mit Dantos Ansatz, der sich mit der Frage auseinandersetzt, wie scheinbar identische Objekte (z.B. ein gewöhnliches Urinal und Duchamps "Fountain") unterschiedlichen Kunststatus haben können. Danto argumentiert, dass der Unterschied ontologisch ist: Kunstwerke besitzen eine "aboutness," einen semantischen Charakter, der durch Interpretation erschlossen wird. Das Kapitel führt dann Dickies Theorie ein, die die Kunstwelt als institutionellen Rahmen betont, der für die Produktion und Rezeption von Kunstwerken konstitutiv ist.
3. Braucht die Kunst...: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Aspekte, die für die Frage nach dem Wesen der Kunst relevant sind. Es beleuchtet die Rolle von Themen, Theorien und der Anzahl der Schöpfer im Kunstprozess und diskutiert deren Einfluss auf die Definition und das Verständnis von Kunst. Durch die Analyse dieser Faktoren wird ein umfassenderes Verständnis des Kunstbegriffs angestrebt.
Schlüsselwörter
Kunstphilosophie, Arthur C. Danto, George Dickie, Kunstwelt, Kunstdefinition, Interpretation, Institution, ontologischer Unterschied, semantische Dimension, moderne Kunst, künstlerisches Artefakt, Klassifizierung von Kunst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Kunstwelt-Theorien von Danto und Dickie
Was ist der Hauptgegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit vergleicht und analysiert die Kunstwelt-Theorien von Arthur C. Danto und George Dickie. Sie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Ansätze zur Definition von Kunst und der Rolle des Kontextes, insbesondere der „Kunstwelt“, in diesem Prozess.
Welche Theorien werden verglichen?
Im Mittelpunkt stehen die Kunstphilosophien von Arthur C. Danto und George Dickie. Danto betont die „Verklärung des Gewöhnlichen“ durch Interpretation und den semantischen Charakter von Kunstwerken. Dickie hingegen fokussiert auf den institutionellen Rahmen der „Kunstwelt“ als konstitutives Element für Kunst.
Wie definiert Danto den Kunstbegriff?
Danto sieht Kunstwerke als etwas, das eine „aboutness“ besitzt, einen semantischen Charakter, der durch Interpretation erschlossen wird. Scheinbar identische Objekte können unterschiedlichen Kunststatus haben, abhängig von ihrer Interpretation und Einbettung in den Kontext der Kunstgeschichte.
Wie definiert Dickie den Kunstbegriff?
Dickie betont die institutionelle Seite von Kunst. Er sieht die „Kunstwelt“ als einen kulturellen Rahmen, der die Produktion und Rezeption von Kunstwerken konstitutiv mitbestimmt. Die Einordnung eines Objektes als Kunstwerk hängt von seiner Anerkennung innerhalb dieses institutionellen Rahmens ab.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Vergleich der Theorien von Danto und Dickie, ein Kapitel zu den notwendigen Bedingungen von Kunst (Thema, Theorien, Schöpfer), ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Das Kapitel zu Danto und Dickie analysiert detailliert deren Ansätze, inklusive der Konzepte der semantischen Dimension und des institutionellen Charakters von Kunst.
Welche Aspekte der Kunst werden neben den Theorien von Danto und Dickie untersucht?
Zusätzlich zum Vergleich der beiden Haupttheorien wird die Rolle von Themen, Theorien und der Anzahl der Schöpfer im Kunstprozess beleuchtet und deren Einfluss auf die Definition und das Verständnis von Kunst diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Kunstphilosophie, Arthur C. Danto, George Dickie, Kunstwelt, Kunstdefinition, Interpretation, Institution, ontologischer Unterschied, semantische Dimension, moderne Kunst, künstlerisches Artefakt, Klassifizierung von Kunst.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein präziseres Verständnis der Kunstverständnisse von Danto und Dickie zu entwickeln, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und die Bedeutung des Kontextes für die Kunst zu analysieren.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Leser*innen, die sich für Kunstphilosophie, die Theorien von Danto und Dickie, und die Definition von Kunst interessieren. Sie ist besonders relevant für Studierende der Kunstgeschichte, Philosophie und verwandter Fächer.
- Citation du texte
- Daniela Haas (Auteur), 2018, Was braucht es zur Kunst? Eine vergleichende Analyse der Kunstwelt-Theorien Arthur C. Dantos und George Dickies, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/471247