Vier Fragen an Migration in der Geschichte


Skript, 2005

10 Seiten, Note: 1,5


Inhaltsangabe oder Einleitung

Der Begriff Migration ist zunächst ein sozialwissenschaftlicher Begriff, der eng an die Staatsvorstellungen des 20. Jahrhunderts angeknüpft ist. Hierbei ist es so, dass politische Systeme operationalisierbare Kriterien und Begriffe benötigen, anhand derer sie prüfen können, unter welchen Umständen jemand als Migrant gilt oder nicht gilt. Sie unterscheiden daher auch zwischen Umziehenden, Reisenden, Migranten im Allgemeinen, Flüchtlingen und Asylsuchenden und wenden auf diese Gruppen unterschiedliche Richtlinien an. Zur einfacheren Erfassung der Migration einigte man sich hier, unabhängig von Motiven, Ablauf und Verhalten von Migranten auf eine Zeitgrenze von einem Jahr Doch so eindeutig und einfach wie es zunächst scheint, und wie es sich die Nationalstaaten auf der ganzen Welt oftmals machen ist die Sache doch nicht. Dies zeigt schon ein kurzer Blick auf die Forschungslage. Denn der Vielgestaltigkeit des Phänomens und Problems entspricht die Vielgestaltigkeit der Forschungsbemühungen der einzelnen Disziplinen. Zu diesen Disziplinen gehören u. a. Demografie, Geografie, Geschichte, Soziologie, Politologie und Psychologie.
Daher existieren viele Beschreibungen, Interpretationen und Erklärungsmodelle nebeneinander. Räumlich reicht das Beobachtungsfeld hierbei vom Makrokosmos transnationaler (internationaler Begriff Kleinschmidt) und transkontinentaler (interkontinentaler) Migration, wie z. B. der Massenexodus, auch der Deutschen, in die Neue Welt im 19. Jahrhundert bis hin zum Mikrokosmos der verschiedenen regionalen und lokalen Migration. Es umfasst räumbezogen ferner Aus- (Emmigration), Ein- (Immigration) und Binnenwanderung.
Zeitlich werden Längsschnittstudien zu einzelnen Wanderungsbewegungen und Querschnittstudien über das gesamte zeitgleiche Wanderungsgeschehen unterschieden. Migration erfasst dabei alle Arten von Wanderungen, die zu einer mehr oder weniger dauerhaften Veränderung des Wohnsitzes über Staats- und Verwaltungsgrenzen hinaus führen. Hierbei lassen sich auch lokale, zirkuläre und temporäre Formen von definitiven Migrationen abheben.
Zur etymologischen Herkunft des Wortes sei noch angemerkt, das lat. migrare = wandern bedeutet. Es ist aber nicht nur die Wanderung an sich, sondern auch der Wechsel des Wohnortes und ein wie auch immer gearteter Bruch mit der Heimat.

Details

Titel
Vier Fragen an Migration in der Geschichte
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Fachbereich Erziehungswissenschaften/ Zentrum für Didaktik der Natur- und Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Examenscolloqium
Note
1,5
Autor
Jahr
2005
Seiten
10
Katalognummer
V47163
ISBN (eBook)
9783638441650
Dateigröße
425 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Hier erfahren Sie nützliche und wichtige Basics über das Thema Migration. Woher stammt der Begriff, welche Formen sollten unterschieden werden, welche Gründe gibt es? Usw.
Schlagworte
Vier, Fragen, Migration, Geschichte, Examenscolloqium
Arbeit zitieren
Timo Mauelshagen (Autor:in), 2005, Vier Fragen an Migration in der Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47163

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