Lernen ist ein Prozess, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut. Lernen selbst kann dabei nicht beobachtet werden. Es wird nur aus den Veränderungen des beobachtbaren Verhaltens erschlossen. Dies beinhaltet auch, dass bei vorübergehenden Verhaltensänderungen noch kein Lernen stattgefunden haben muss. Doch auch der umgekehrte Fall ist möglich. So kann bereits Lernen stattgefunden haben, obwohl es sich zu einer bestimmten Zeit noch nicht im Verhalten gezeigt hat. Man spricht in diesem Fall von latentem Lernen. Dem Lernen liegen insgesamt zwei Grundannahmen zugrunde. Zum einen das Gesetz der Assoziation und zum anderen das Prinzip des adaptiven Hedonismus. Wichtig erscheint auch, dass es viele Lerntheorien gibt, die sich teilweise widersprechen oder aber ergänzen. Dies ist u. a. damit zu erklären, dass Lernen ein zentraler Begriff der päd. Psychologie ist, da jedes erzieherische und unterrichtliche Geschehen auf Lernen abzielt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Wie kann Lernen definiert werden?
- 2. Welche Lerntheorien können unterschieden werden?
- 3. Wie ist Gedächtnis definiert?
- 4. Was versteht man unter einem Mehrspeichermodell?
- 5. Warum vergessen wir eigentlich?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Skript dient der Prüfungsvorbereitung im Themenbereich Lernen und Gedächtnis. Es beleuchtet die Definition von Lernen, verschiedene Lerntheorien, die Definition und Funktionsweise des Gedächtnisses, sowie das Mehrspeichermodell des Gedächtnisses und den Prozess des Vergessens.
- Definition von Lernen und seine zugrundeliegenden Prinzipien
- Unterschiedliche Lerntheorien (behavioristisch, kognitiv)
- Definition und Funktionsweise des Gedächtnisses
- Das Mehrspeichermodell des Gedächtnisses (sensorisches, Kurzzeit-, Langzeitgedächtnis)
- Prozesse des Vergessens
Zusammenfassung der Kapitel
1. Wie kann Lernen definiert werden?: Lernen wird als ein Prozess definiert, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung basiert. Lernen selbst ist nicht direkt beobachtbar, sondern wird aus Verhaltensänderungen erschlossen. Das Konzept des latenten Lernens wird eingeführt, bei dem Lernen stattfindet, ohne dass es sich sofort im Verhalten zeigt. Zwei Grundannahmen des Lernens sind das Gesetz der Assoziation und das Prinzip des adaptiven Hedonismus. Die Vielfältigkeit der Lerntheorien wird als Folge der zentralen Bedeutung des Lernens in der pädagogischen Psychologie hervorgehoben.
2. Welche Lerntheorien können unterschieden werden?: Dieses Kapitel differenziert verschiedene Lerntheorien, die aus unterschiedlichen psychologischen Richtungen stammen. Behavioristische Lerntheorien, die primär auf externen Bedingungen basieren, werden im Detail behandelt. Die klassische Konditionierung nach Pawlow wird als Beispiel einer Assoziationsbildung zwischen Reizen erläutert, wobei ihre Einschränkungen und ethische Implikationen kritisch beleuchtet werden. Instrumentelle Konditionierung, Thorndikes Gesetz des Effekts und operante Konditionierung werden als weitere behavioristische Ansätze vorgestellt. Schließlich wird das Beobachtungslernen nach Bandura als kognitiv beeinflusster Lernprozess diskutiert, der über reine Reiz-Reaktions-Zusammenhänge hinausgeht.
3. Wie ist Gedächtnis definiert?: Das Gedächtnis wird als die geistige Fähigkeit definiert, Erfahrungen zu speichern und später zu reproduzieren oder wiederzuerkennen. Es wird als ein aktives, kognitives System beschrieben, das Informationen aufnimmt, verarbeitet und abruft. Der menschliche Geist wird in diesem Zusammenhang als Informationsprozessystem verstanden. Der Begriff Gedächtnis wird in seiner Beziehung zum Begriff Erinnern erläutert, wobei betont wird, dass es sich beim Gedächtnis um einen Prozess, nicht um eine Sache handelt.
4. Was versteht man unter einem Mehrspeichermodell?: Dieses Kapitel beschreibt ein Mehrspeichermodell des Gedächtnisses mit drei Systemen: dem sensorischen Gedächtnis (Ultra-Kurzzeitspeicher), dem Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis) und dem Langzeitgedächtnis. Das sensorische Gedächtnis wird als flüchtiger Speicher sensorischer Informationen (Bilder, Töne, Gerüche) für 1-2 Sekunden beschrieben, mit visuellen (Ikon) und auditiven (Echo) Komponenten. Der Prozess der Enkodierung und die Selektion relevanter Reize werden erläutert. Das Kurzzeitgedächtnis wird als Zwischenspeicher mit begrenzter Kapazität und kurzer Behaltensdauer dargestellt, der die Verarbeitung und Organisation von Informationen beinhaltet.
Schlüsselwörter
Lernen, Gedächtnis, Lerntheorien, Behaviorismus, Klassische Konditionierung, Instrumentelle Konditionierung, Operante Konditionierung, Beobachtungslernen, Mehrspeichermodell, Sensorisches Gedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis, Vergessen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Skript "Lernen und Gedächtnis"
Was ist der Inhalt des Skripts "Lernen und Gedächtnis"?
Das Skript bietet eine umfassende Übersicht über die Themen Lernen und Gedächtnis. Es beinhaltet eine Definition von Lernen, eine Darstellung verschiedener Lerntheorien (behavioristisch und kognitiv), eine Erläuterung der Funktionsweise des Gedächtnisses, ein Mehrspeichermodell des Gedächtnisses (sensorisches, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis) und eine Beschreibung der Prozesse des Vergessens. Zusätzlich enthält es ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen.
Wie wird Lernen im Skript definiert?
Lernen wird als ein Prozess definiert, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung basiert. Es ist nicht direkt beobachtbar, sondern wird aus Verhaltensänderungen erschlossen. Konzepte wie latentes Lernen (Lernen ohne sofortige Verhaltensänderung) und die Grundannahmen des Gesetzes der Assoziation und des Prinzips des adaptiven Hedonismus werden ebenfalls behandelt.
Welche Lerntheorien werden im Skript behandelt?
Das Skript unterscheidet zwischen behavioristischen und kognitiven Lerntheorien. Die behavioristischen Ansätze umfassen die klassische Konditionierung (Pawlow), die instrumentelle Konditionierung (Thorndike), die operante Konditionierung und deren Einschränkungen und ethische Implikationen. Als kognitiv beeinflusster Ansatz wird das Beobachtungslernen nach Bandura vorgestellt.
Wie wird Gedächtnis definiert und welche Gedächtnissysteme werden beschrieben?
Gedächtnis wird als die geistige Fähigkeit definiert, Erfahrungen zu speichern und später zu reproduzieren oder wiederzuerkennen. Es wird als aktives, kognitives System beschrieben, das Informationen aufnimmt, verarbeitet und abruft. Das Skript beschreibt ein Mehrspeichermodell mit drei Systemen: dem sensorischen Gedächtnis (Ultra-Kurzzeitspeicher), dem Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis) und dem Langzeitgedächtnis. Die Funktionen und Eigenschaften jedes Systems werden detailliert erläutert, einschließlich der Prozesse der Enkodierung und Selektion relevanter Reize.
Was wird unter dem Mehrspeichermodell des Gedächtnisses verstanden?
Das Mehrspeichermodell beschreibt das Gedächtnis als System aus drei interagierenden Speichern: dem sensorischen Gedächtnis (flüchtiger Speicher sensorischer Informationen für 1-2 Sekunden), dem Kurzzeitgedächtnis (Zwischenspeicher mit begrenzter Kapazität und kurzer Behaltensdauer) und dem Langzeitgedächtnis (langfristige Speicherung von Informationen). Die Interaktion dieser Systeme und die Prozesse der Informationsübertragung werden erklärt.
Warum vergessen wir und welche Prozesse des Vergessens werden angesprochen?
Obwohl dieses Thema im bereitgestellten Textfragment nicht direkt detailliert behandelt wird, wird implizit die Relevanz des Vergessens für das Verständnis des Gedächtnisses hervorgehoben. Der Text deutet an, dass Vergessen ein wichtiger Aspekt ist, der im Kontext des Gedächtnisses und seiner Funktionsweise untersucht wird.
Welche Schlüsselwörter sind für das Verständnis des Skripts relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Lernen, Gedächtnis, Lerntheorien, Behaviorismus, Klassische Konditionierung, Instrumentelle Konditionierung, Operante Konditionierung, Beobachtungslernen, Mehrspeichermodell, Sensorisches Gedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis und Vergessen.
- Citar trabajo
- Timo Mauelshagen (Autor), 2005, Fünf Fragen zum Themenbereich Lernen und Gedächtnis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47164