Um die anhaltende Konjunkturflaute und den derzeitigen Rekordstand der Arbeitslosenquote möglichst schnell zu überwinden, hat die Bundesregierung in der letzten Zeit einige Maßnahmen zur Modernisierung des Arbeitsmarktes vorgestellt. Insbesondere hat in ihrem Auftrag die sogenannte Hartz-Kommission unter Vorsitz des Volkswagen- Vorstandsmitgliedes Dr. Peter Hartz im Sommer 2002 einen Entwurf vorgelegt, der ursprünglich ohne Abänderungen umgesetzt werden sollte, jedoch im Laufe der weiteren Prüfung nur noch in Teilbereichen dem Protest der verschiedenen institutionalisierten Interessensgruppen standhielt. Darin enthalten waren unter anderem auch Konzepte zur Flexibilisierung des Kündigungsrechtes. Anfang 2003 wurde dann vom jetzigen Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement ein erster Vorschlag zur Verringerung des Kündigungsschutzes dargelegt, welcher kurze Zeit später, am 26.09.2003, vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde. Im weiteren Verlauf wird hierauf explizit eingegangen, bis dahin soviel zum Inhalt des Vorschlages, der unter anderem den Schwellenwert der sogenannten “Kleinbetriebsklausel” (§ 23 Abs. 1 Satz 2 KSchG) des Kündigungsschutzgesetzes von bisher fünf beschäftigten Arbeitnehmern auf zehn erhöhte. Dieser Vorschlag zielt auf eine Veränderung der Abhängigkeit vom allgemeinen Kündigungsschutz für jene Unternehmen, die zwischen fünf und neun Mitarbeiter beschäftigen. Solche Kleinbetriebe stellen etwa 12 % der deutschen Unternehmen. Trotz der relativ geringen Relevanz hat sich in den Medien und in der Politik an diesem Punkt schnell ein (oft ideologisch gefärbter) Streit darüber entzündet, ob und inwieweit Kündigungsschutz als Restriktion für neue Arbeitsplätze anzusehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kündigung bzw. Kündigungsschutz
- Definition
- Der Kündigungsschutz in Deutschland
- Das Kündigungsschutzgesetz - aktuelle Gesetzeslage
- Ökonomische Analyse
- Empirische Untersuchung
- Schlussfolgerung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Autor analysiert die Auswirkungen des Kündigungsschutzes auf die Nachfrage nach Arbeit. Hierbei werden die jüngsten Gesetzesänderungen und der damit verbundene Streit um die Flexibilisierung des Kündigungsrechts beleuchtet.
- Definition des Kündigungsschutzes und seine historische Entwicklung in Deutschland
- Analyse des Kündigungsschutzgesetzes und seiner Auswirkungen auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Ökonomische Modellierung des Zusammenspiels von Kündigungsschutz und Arbeitsmarkt
- Empirische Evidenz für den Zusammenhang zwischen Kündigungsschutz und Beschäftigung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die aktuelle Debatte um die Modernisierung des Arbeitsmarktes in Deutschland, insbesondere die Diskussion um eine Flexibilisierung des Kündigungsschutzes. Sie stellt die Relevanz des Themas und die Problematik des Kündigungsschutzes für Kleinbetriebe dar.
Kündigung bzw. Kündigungsschutz
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kündigung und unterscheidet zwischen ordentlicher und außerordentlicher Kündigung. Des Weiteren wird der Kündigungsschutz als gesetzlicher Schutz des Arbeitsverhältnisses vor Beendigung erläutert.
Der Kündigungsschutz in Deutschland
Der Autor schildert die historische Entwicklung des Kündigungsschutzes in Deutschland, beginnend mit den Jahren 1918 und 1945. Er beschreibt die Bedeutung des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG) und seine Regulierungsfunktion im Arbeitsrecht. Zudem werden verschiedene Arten des Kündigungsschutzes, wie der „Allgemeine“ und der „Besondere“, vorgestellt.
Das Kündigungsschutzgesetz - aktuelle Gesetzeslage
Dieser Abschnitt beleuchtet die aktuelle Gesetzeslage des Kündigungsschutzgesetzes, insbesondere die Relevanz der „Kleinbetriebsklausel“ und die damit verbundenen Auswirkungen auf Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern.
Ökonomische Analyse
Dieses Kapitel befasst sich mit der ökonomischen Analyse des Kündigungsschutzes. Es analysiert die Auswirkungen des Kündigungsschutzes auf die Nachfrage nach Arbeit, die Arbeitslosigkeit und die Unternehmensinvestitionen.
Schlüsselwörter
Kündigungsschutz, Arbeitsmarkt, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Flexibilisierung, Kleinbetriebsklausel, Kündigungsschutzgesetz, KSchG, ökonomische Analyse, empirische Untersuchung, Sozialstaatsprinzip, Unternehmensfreiheit, privatrechtliche Vertragsfreiheit
- Quote paper
- David Möller (Author), 2004, Geringerer Kündigungsschutz=Mehrnachfrage nach Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47222