„Sich verwirrt zu fühlen, ist der Anfang wahren Wissens“ (Khalil Gibran). Zu meiner Linken, ein leerer, felsgrauer Bildschirm, auf dem bald meine Hausarbeit zu lesen sein sollte. Zu meiner Rechten, ein Berg an Blättern und Büchern. Auf seiner Spitze, ein Schatz an Wissen. Mittendrin eine tiefe Schlucht - in meinem Kopf – geschaffen von tausenden von Fragen, Verwirrung und leichten Anflügen von Selbstzweifeln. Nun gilt es eine Brücke zu schlagen, zwischen einem felsgrauen Flimmerkasten und einem Berg an Literatur, um den Schatz möglichst wohlbehalten und unbeschadet auf die andere Seite zu schaffen. Während meinen ersten Recherchen zur Einteilung der Sprechakte, stieß ich zufällig auf obiges Zitat Gibrans und merkte, dass ich mit meiner Verwirrung wohl nicht alleine dastand. Denn so schien es zwar vor Searle schon einige Überlegungen zur Einteilung von Sprechakten (z.B.Frege, Austin) zu geben, doch fehlte allen eine klare Linie. So könnte man etwas wohlwollend und mit einem Augenzwinkern sagen, dass sich Searle bei seinem Versuch, eine Taxonomie für unzählige illokutionärer Akte zu schaffen, vor dem gleichen „Brückenbauproblem“ befand, wie ich. Er hat es, auch wenn es hier und dort natürlich berechtigte Einwürfe zu seinen Theorien gibt, vorerst geschafft seine Aufgabe zu meistern und den Schatz zu bergen. Für mich gilt es, den Bauplan meiner Brücke erst noch auf de n folgenden Seiten vorzulegen und ich wünsche mir, dass sich der zweite Teil von Gibrans Zitat bewahrheitet und mein Brückenbau nicht im Turmbau zu Babel endet.
Inhaltsverzeichnis
- ,,Sich verwirrt zu fühlen, ist der Anfang allen Wissens“ (Khalil Gibran)
- Die Hauptkriterien der Sprechaktklassifikation nach Searle
- Der illokutionäre Witz
- Die Ausrichtung
- Die Aufrichtigkeitsbedingung
- Die verbleibenden neun Klassifikationskriterien
- Die Sprechaktklassifikation nach Searle mit Beispielen
- Assertive/Repräsentative
- Direktive
- Kommissive
- Expressive
- Deklarative Deklarationen
- Die Ergebnisse im Überblick
- Ein Vergleich von Searles Klassifikation mit den Zeichenfunktionen des Organonmodells Bühlers
- Direktive / Kommissive = Appell
- Expressive = Ausdruck
- Assertive = Darstellung
- Sonderfall Deklarative
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Einteilung der Sprechakte nach John Searle. Das Ziel ist es, die zentralen Kriterien und ihre Anwendung anhand von Beispielen zu erläutern.
- Die Hauptkriterien der Sprechaktklassifikation nach Searle
- Die Anwendung der Klassifikation anhand verschiedener Sprechakttypen
- Ein Vergleich der Klassifikation mit dem Organonmodell von Karl Bühler
- Die Bedeutung des illokutionären Witzes und der Ausrichtung von Sprechakten
- Die Bedeutung des illokutionären Aktes in Bezug auf die Welt und den Sprecher
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel behandelt die grundlegenden Begriffe und die Bedeutung der Sprechaktklassifikation.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit den Hauptkriterien der Sprechaktklassifikation nach Searle, insbesondere dem illokutionären Witz und der Ausrichtung.
- Das dritte Kapitel analysiert verschiedene Sprechakttypen anhand der Klassifikation von Searle, einschließlich Assertive, Direktive, Kommissive, Expressive und Deklarative.
- Das vierte Kapitel stellt einen Vergleich von Searles Klassifikation mit dem Organonmodell Bühlers dar, indem es die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Modellen aufzeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themen der Sprechakttheorie, darunter illokutionärer Akt, illokutionärer Witz, Ausrichtung, Sprechakttypen, Searle, Bühler, Organonmodell, Darstellung, Ausdruck, Appell.
- Quote paper
- Dominic Hand (Author), 2005, Die Einteilung der Sprechakte nach Searle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47283