Die Entwicklungsgeschichte Russlands und die soziale Lage der Menschen um 1900

Entwurf für eine Unterrichtsstunde


Trabajo de Seminario, 2004

13 Páginas, Calificación: 2,0


Extracto


Inhalt

Einleitung

1. Fachwissenschaftliche Vorüberlegungen zum Gegenstand

2. Didaktisch methodische Überlegungen zum Gegenstand
2.1 Lernziele der Unterrichtsstunde
2.2 Lernvoraussetzungen
2.3 Leistungserwartungen

3. Schematische Übersicht zum Themenbereich

4. Verlaufsskizze der Unterrichtsstunde

5. Zusammenfassung ( Thema, Tafelbild und Literatur)

Einleitung

Die Russische Revolution ist in vielen Bundesländern kein zentraler Bestandteil des Rahmenlehrplans. Aktuelle Themen, wie beispielsweise der Nahostkonflikt oder Entwicklungsländer, verdrängen gewisse klassische Themen des Geschichtsunterrichts. Dazu gehört u.a. die Revolution in Russland sowie ihre Vorgeschichte.

Zudem spielt die russische Geschichte in der Schule nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 nur noch eine untergeordnete Rolle. Dass sich durch die schwierige Lage der Menschen im zaristischen Russland um 1900 eine Weltrevolution entwickelte, ist heute bei Schülerinnen und Schülern nicht oder nur kaum bekannt. Daher halte ich es für außerordentlich wichtig, die Russische Revolution (auch etwas detaillierter) zu behandeln. Schließlich entstand aus dieser Weltrevolution eine völlig neues politisches System und ein Staat, welcher die Weltgeschichte stark beeinflusste.

Im Rahmen des Seminars „Einführung in die Fachdidaktik Geschichte“ plane ich in der folgenden Darstellung eine Geschichtsstunde zum Thema: „Die Entwicklungsgeschichte Russlands und die soziale Lage der Menschen um 1900“. Die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse eines Gymnasiums sollen in diesem Themenbereich, welcher nach dem aktuellen Rahmenlehrplan Mecklenburg – Vorpommerns zum Pflichtbereich gehört, mit den sozialen Verhältnissen Russlands um 1900 vertraut gemacht werden. Darüber hinaus soll im Rahmen dieser Einführungsstunde eine Grundlage für die weitere Stoffeinheit gelegt werden, um schließlich den Prozess der Revolutionsbewegung in Russland zu verstehen.

In meiner Darstellung stütze ich mich vor allem auf die Ausführungen von Joachim Rohlfes Geschichte und ihre Didaktik, Hermann Wilmes Materialien – Handbuch Geschichte sowie den Rahmenlehrplan des Landes Mecklenburg – Vorpommern.

1.Fachwissenschaftliche Vorüberlegungen zum Gegenstand

Die Oktoberrevolution beeinflusste durch ihren Erfolg weitgehend die Weltgeschichte, insbesondere bestimmte sie den Verlauf der deutschen Geschichte im Wesentlichen nach 1917[1] und besonders nach 1945 mit.

Um zu verstehen, warum sich die Menschen in Russland gegen den Zaren erhoben, muss zunächst ein Überblick über das zaristische Russland besonders unter Zar Peter I. (1689 –1725) gegeben werden. Die sich ständig verschärfenden Konflikte zwischen der kleinen Herrscherschicht und den verarmten Massen sollen dargestellt werden und in den Zusammenhang mit der Revolution von 1905 –1907 gebracht werden. Da die Deutschland- und Weltpolitik von 1922 bis 1991 stark von der Sowjetunion geprägt wurde, sind die Gründe für die Revolution (welche bereits 1905 begann) und der sich daraus entwickelnden neuen Gesellschaft für die weitere Arbeit im Geschichtsunterricht unerlässlich. Daher sollten Grundzüge und Ursachen der Revolution geklärt werden, um den weiteren geschichtlichen Verlauf der Deutschland- und Weltgeschichte besser verstehen zu können. Die Ausgangsposition für diese Weltrevolution bildeten die katastrophalen Zustände in Russland um 1900. Die ersten Spannungen entluden sich in der Revolution von 1905-1907 und setzten sich dann bis zum Februar 1917 dem eigentlichen Höhepunkt fort.

Die Schüler sollen im Rahmen der ersten Stunde (Einführung) einen Zugang zu diesem komplexen Unterrichtsthema erhalten. Dabei konzentrieren sie sich auf die sozialen Missstände um 1900 und analysieren die sich verschärfenden Konfliktpotentiale im zaristischen Russland. Die Politik des absolutistischen Russlands ( u.a. Peter I.) wird indes nur grob als Überblickwissen vermittelt.

Weiterhin sollen Grundlagen geschaffen werden, um zu verstehen, warum es zu einer Revolution diesen Ausmaßes kam. In der neunten Klasse werden daher grundlegende Kenntnisse vermittelt, die für den weiteren Unterrichtsverlauf auch in der Sekundarstufe II wichtig sind, da hier die russische Revolution noch einmal thematisiert wird und Vorkenntnisse die Arbeit für die Schüler erleichtern. Darüber hinaus bietet es sich an, die Russische und Französische Revolution zu vergleichen bzw. den (theoretischen) Revolutionsbegriff an diesen ausgewählten Beispielen zu erörtern und zu untersuchen.

Grundlegend sollen die Schüler in dieser Unterrichtseinheit einen Überblick zur Staatsentwicklung bis 1900 und Einblicke in die sozialen Zustände Russlands um diese Zeit bekommen.

2.Didaktisch - methodische Überlegungen

Die russische Geschichte ist den Schülern aus vorherigen Jahren nicht bekannt und stellt daher neuen Stoff dar. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass das Interesse der Schüler an russischer Geschichte eher gering ist, da diese im Alltag ( Fernsehen, Zeitungen etc. ) nicht eine Hauptrolle spielt.

Um einen kurzen und groben Überblick zur absolutistischen Politik Peters I. zu erhalten, erfolgt zu Beginn der Unterrichtsstunde ein Lehrervortrag. Grundzüge der Politik Peters sollen dargestellt werden und Folgen dieser Politik abgeleitet werden. Nach Beendigung des Lehrervortrages haben die Schüler einen groben Gesamtüberblick zur russischen Politik bekommen und mit der sich anschließenden Gruppenarbeit die Möglichkeit, sich konkret mit den gesellschaftlichen Verhältnissen um 1900 auseinander zu setzen.

Um den Schülern eine Vorstellung über die Größe und Vielfalt des russischen Reiches geben zu können, aber gleichzeitig auf die Probleme des Vielvölkerstaates hinzuweisen, erhielten sie in der vorherigen Stunde ein Arbeitsblatt. Als Hausaufgabe war dieses für die Einführungsstunde vorzubereiten. Ziel dieser Aufgabe war es, den Schülern das Thema Russland und seine Völkerschaften generell etwas näher zu bringen.

Die Darstellung eines historischen Ereignisses macht es zudem erforderlich, die handelnden Personen in Gruppen mit bestimmten Interessen zusammenzufassen. Anhand von Textmaterialien analysieren die Schüler die Lebensverhältnisse der Bauern, Arbeiter und des Adels in Russland. Diese Schülertätigkeit erfolgt in kleinen Arbeitsgruppen, wobei die Textmaterialien vom Lehrer auf die Schüler verteilt werden (Schüler wählen nicht selbst, da dies nur Zeit kostet und das Gesamtergebnis nicht beeinträchtigt). Außerdem erfolgt die Einteilung der Gruppen nach dem Leistungsstand. Die leistungsstärkeren Schüler konzentrieren sich dabei auf die Schicht der Arbeiter, leistungsschwächere auf die Bauern und den Adel.

In der anschließenden Auswertung werden die Ergebnisse zusammengetragen. Das sich daraus ergebende Tafelbild erarbeiten sich Schüler zu großen Teilen selbst. Im Rahmen der Auswertung gibt der Fachlehrer fehlende bzw. nichtgenannte/ nichterkannte Fakten hinzu. Somit ist eine Ausgangsposition für die nachfolgenden Stunden hergestellt und darüber hinaus ein Zusammenhang zur nächsten Unterrichtsstunde (Blutsonntag, Revolution von 1905-1907) hergestellt.

Die Schüler erhalten durch diese Einführungsstunde Kenntnisse, welche auch für den weiteren Verlauf der gesamten Stoffeinheit wichtig sind. Bedingungen und Vorraussetzungen des folgenden historischen Ereignisses (Revolution 1905-1907 und als Höhepunkt die Oktoberrevolution) sind somit bekannt und können von den Schülern besser verstanden werden. Gleichzeitig soll das Interesse der Schüler geweckt werden, das Leben bzw. die Lebensumstände von Menschen allgemein zu betrachten, da dies nicht nur im Rahmen der Behandlung der Oktoberrevolution, sondern auch bei anderen historischen Ereignissen wichtig ist.

2.1 Lernziele der Stunde

In dieser ersten Stunde der Unterrichtssequenz stehen vorrangig instrumentale Lernziele, da zunächst eine Informationsbeschaffung als Grundlage erfolgen muss. Auf der einen Seite geschieht dies durch einen Lehrervortrag, bei dem die Schüler wichtige Punkte mitschreiben sollen, auf der anderen Seite wird die erste Stunde zum Thema durch eine Gruppenarbeit aufgelockert, welche ein soziales Lernziel darstellt und nicht nur für den Geschichtsunterricht von Bedeutung ist, sondern auch in anderen Fächern eine Rolle spielt.

Die kognitiven Lernziele bewegen sich in dieser Einführungsstunde noch im Hintergrund, da bei diesem neuen Themenkomplex noch keine exakten oder kritischen Werturteile zu erwarten sind. Es ist aber möglich, dass eventuell besonders leistungsstarke Schüler schon durch die Gruppenarbeit zu bestimmten Werturteilen gelangen. Dies ist jedoch nicht das primäre Ziel dieser Einführungsstunde, obwohl dies aus pädagogischer und fachlicher Sicht wünschenswert wäre.

Die Schüler erkennen den schwierigen Weg der Entwicklung Russlands, welches viele Jahrhunderte vor den Toren Europas gelegen hatte. Erst unter Zar Peter dem Großen wurde es zu einer europäischen Großmacht. Dieser Sachverhalt ist den Schülern bisher nicht bekannt. Durch die Arbeit mit der Karte und dem Arbeitsblatt werden die Schüler mit der Größe des Landes und den Problemen der Menschen in Russland konfrontiert. Sie werden zu der Erkenntnis geführt, dass die Bauern und Industriearbeiter unter den schlechten Lebensbedingungen des Zarenstaates litten.

2.2 Lernvoraussetzungen

Bereits in der achten Klasse sind die Schüler mit der Industrialisierung und ihren Folgen bekannt gemacht worden. Die sozialen Probleme der Gesellschaft im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert sind geläufig (intensive Auseinandersetzung mit der Sozialen Frage in Deutschland in Klasse 8) und es kann daher vorausgesetzt werden, dass wesentliche Ergebnisse der Bauernbefreiung aber auch die sozial – politischen Zustände im Deutschen Reich auf das zaristische Russland übertragen werden.[2]

Zudem verfügen die Schüler über Kenntnisse im Umgang mit Quellentexten sowie über Modelle bzw. schematische Darstellungen, welche den gesellschaftlichen Aufbau widerspiegeln. Gruppenarbeit ist in dieser Klasse nichts Neues und die Schüler wissen, wie sie damit umzugehen haben. Eine spezielle Einweisung ist nicht nötig und somit kann davon ausgegangen werden, dass die Organisation und Arbeit der Gruppen zügig und ruhig geschieht.

2.3 Leistungserwartungen

Während des Lehrervortrages erfahren die Schüler wie Zar Peter I. sein Land aus der Rückständigkeit führte und sich Russland v.a. wirtschaftlich weiterentwickelte. An der Wandkarte werden bestimmte Vorgänge visuell unterstützt. Die Beschaffung dieser Information bewältigen die Schüler über das Mitschreiben während des Vortrages. Die Ergebnisse des Mitschreibens:

[...]


[1] Rahmenlehrplan Mecklenburg – Vorpommern: Gymnasium und integrierte Gesamtschule, S.31.

[2] Wilmes, H.: Materialien – Handbuch, S.3.

Final del extracto de 13 páginas

Detalles

Título
Die Entwicklungsgeschichte Russlands und die soziale Lage der Menschen um 1900
Subtítulo
Entwurf für eine Unterrichtsstunde
Universidad
Ernst Moritz Arndt University of Greifswald  (Historisches Institut)
Curso
Grundkurs II
Calificación
2,0
Autor
Año
2004
Páginas
13
No. de catálogo
V47356
ISBN (Ebook)
9783638443234
ISBN (Libro)
9783656469216
Tamaño de fichero
499 KB
Idioma
Alemán
Notas
Es wurde ein vollstäniger Unterrichtsentwurf erarbeitet. Zudem finden sich Fragen und Tafelbilder für die Gestaltung der Stunde.
Palabras clave
Entwicklungsgeschichte, Russlands, Lage, Menschen, Entwurf, Unterrichtsstunde, Grundkurs, Unterrichtsmaterial, Russische Revolution, Oktoberrevolution, soziale Verhältnisse vor der Revolution, Gründe für Revolution 1917, Quellen, Unterricht, Revolution
Citar trabajo
Thomas Mrotzek (Autor), 2004, Die Entwicklungsgeschichte Russlands und die soziale Lage der Menschen um 1900, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47356

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Título: Die Entwicklungsgeschichte Russlands und die soziale Lage der Menschen um 1900



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