Ziel dieser Arbeit soll es sein zu überprüfen, ob die in Salzmanns Roman beschriebenen Figuren ihre Identität in der heutigen Welt konstruieren können und was passiert, wenn sie nicht mehr gebildet werden können. Anders gesagt: Was geschieht mit den Charakteren, wenn sie bei der Aufgabe der Identitätsbildung scheitern?
Um eine Grundlage für die Verhandlung von Identität zu legen, werden zunächst zwei Theorien zur Identität erläutert. Anhand der Betrachtung der psychoanalytischen Theorien nach Erik H. Erikson und Heiner Keupp sollen wichtige Faktoren für die Identitätskonstruktion heraus-gestellt werden, dabei soll vor allem gezeigt werden, dass, obwohl die zwei Theorien zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, sie dennoch in einigen Aspekten übereinstimmen. Vor allem diese kongruenten Grundlagen für eine gelingende Identitätskonstruktion sollen in den darauffolgenden Behandlungen, auch im Bezug auf den Roman, stets aufgegriffen werden. Nachdem also die Theorie zur Identität erklärt wurde, wird der Einfluss von Erinnerung, welche im Roman von großer Bedeutung ist, erläutert. Es wird auch gezeigt, welche Position die Erinnerungen in dem Roman einnehmen und welche Auswirkungen diese auf die Identitätsbildung haben. Durch den theoretischen Anfangsteil und der Untersuchung von Erinnerung ergeben sich im Folgenden die Themen Familie, Geschlecht, Religion und Nation. Alle diese vier Faktoren prägen die Identität und schließen durch die Erinnerung Erfahrungen diesbezüglich von der Vergangenheit und Gegen-wart mit ein.
Im Fazit sollen die gewonnenen Erkenntnisse schließlich zusammengefasst werden. Die Frage, ob in dem Roman Identität gebildet werden kann und wenn nicht, was dann mit den Personen passiert, wird anhand der vorangegangenen Verhandlung beantwortet und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theorien der Identitätsbildung
- 2.1 Theorie von Erikson
- 2.2 Theorie von Keupp
- 3 Die Macht der Erinnerung
- 3.1 Kodierung
- 3.1.1 Die Bürde der Erinnerung bei einzelnen Romanfiguren
- 3.2 Erinnern und Erzählen
- 3.2.1 Selbsterzählungen im Roman
- 3.1 Kodierung
- 4 Das Geflecht der Familie
- 4.1 Geschwisterbeziehungen
- 4.1.1 Die Zwillinge Ali und Anton
- 4.2 Gewalt in der Familie
- 4.2.1 Zyklus der Gewalt im Roman
- 4.1 Geschwisterbeziehungen
- 5 Wandelndes Bild vom Geschlecht
- 5.1 Geschlechtsidentität
- 5.1.1 Alissa, Ali, Anton
- 5.2 Das Urteil der anderen
- 5.2.1 Ali und Katho
- 5.1 Geschlechtsidentität
- 6 Migration aus Religion und Nation
- 6.1 Religion als System der Sinnstiftung
- 6.1.1 Religiosität im Roman
- 6.2 Jüdisch-Sein: Religion oder Nation?
- 6.2.1 Jüdische Familie in Angst
- 6.3 Identitätsstiftung durch Sprache
- 6.3.1 Zwischen russisch, jüdisch und deutsch
- 6.1 Religion als System der Sinnstiftung
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstruktion von Identität in Sasha Marianna Salzmanns Roman "Ausser sich" vor dem Hintergrund der Theorien von Erikson und Keupp. Es wird analysiert, wie die Romanfiguren ihre Identität in einer sich verändernden Welt bewältigen und welche Folgen ein Scheitern der Identitätsbildung hat.
- Identitätsbildung in der Moderne
- Der Einfluss von Erinnerung auf die Identitätskonstruktion
- Die Rolle von Familie, Geschlecht, Religion und Nation bei der Identitätsfindung
- Das Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart in der Identitätsbildung
- Die Herausforderungen der Identitätskonstruktion in Salzmanns Roman
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Identitätsbildung in der modernen, individualisierten und globalisierten Welt ein. Sie beleuchtet unterschiedliche Verständnisweisen von Identität und stellt die Relevanz der Thematik heraus. Der Fokus liegt auf der Dynamik von Identität und der stetigen Notwendigkeit der Selbstvergewisserung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen. Der Roman "Ausser sich" von Sasha Marianna Salzmann wird als Fallbeispiel eingeführt, um die Herausforderungen der Identitätskonstruktion in der heutigen Zeit zu untersuchen. Die Arbeit skizziert ihren weiteren Verlauf und die methodische Vorgehensweise.
2 Theorien der Identitätsbildung: Dieses Kapitel erläutert die Theorien der Identitätsbildung nach Erik H. Erikson und Heiner Keupp. Es werden wichtige Faktoren für die Identitätskonstruktion herausgestellt und Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Theorien, trotz unterschiedlicher Entstehungszeitpunkte, herausgearbeitet. Diese Theorien bilden die Grundlage für die anschließende Romananalyse.
3 Die Macht der Erinnerung: Dieses Kapitel behandelt den Einfluss der Erinnerung auf die Identitätsbildung im Roman. Es analysiert die Rolle von Erinnerung und Erzählung im Kontext der Identitätskonstruktion der Figuren. Die "Bürde der Erinnerung" und die Bedeutung von Selbsterzählungen für die Gestaltung der eigenen Identität werden untersucht. Das Kapitel stellt die Verbindung zwischen erinnerten Erfahrungen und der Konstruktion der Identität her.
4 Das Geflecht der Familie: Das Kapitel analysiert die Bedeutung familiärer Beziehungen für die Identitätsentwicklung der Figuren. Es untersucht Geschwisterbeziehungen, insbesondere die Beziehung der Zwillinge Ali und Anton, und die Auswirkungen von Gewalt in der Familie auf die Identitätsbildung. Der Fokus liegt auf dem Einfluss familiärer Dynamiken und traumatischer Erlebnisse auf die Selbstwahrnehmung der Figuren.
5 Wandelndes Bild vom Geschlecht: In diesem Kapitel wird die Konstruktion von Geschlechtsidentität im Roman untersucht. Es beleuchtet die Erfahrungen der Figuren Alissa, Ali und Anton und wie sie mit den Erwartungen und Urteilen anderer bezüglich ihres Geschlechts umgehen. Die Problematik gesellschaftlicher Zuschreibungen und die Suche nach authentischer Selbstauslegung stehen im Mittelpunkt.
6 Migration aus Religion und Nation: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einfluss von Religion und Nationalität auf die Identitätsbildung im Kontext von Migration. Es analysiert die Bedeutung von Religion als System der Sinnstiftung und die Frage, inwieweit Jüdisch-Sein als religiöse oder nationale Identität verstanden wird. Die Rolle der Sprache in der Identitätsfindung und die Erfahrungen der Figuren zwischen verschiedenen kulturellen Kontexten werden untersucht.
Schlüsselwörter
Identität, Identitätsbildung, Sasha Marianna Salzmann, Ausser sich, Erinnerung, Familie, Geschlecht, Religion, Nation, Migration, Moderne, Erikson, Keupp, Romananalyse, Selbsterzählung.
Häufig gestellte Fragen zu "Ausser sich" von Sasha Marianna Salzmann
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert die Konstruktion von Identität in Sasha Marianna Salzmanns Roman "Ausser sich". Sie untersucht, wie die Romanfiguren ihre Identität in einer sich verändernden Welt bewältigen und welche Folgen ein Scheitern der Identitätsbildung hat. Die Analyse stützt sich auf die Theorien von Erikson und Keupp.
Welche Theorien der Identitätsbildung werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Identitätsbildungstheorien von Erik H. Erikson und Heiner Keupp. Die jeweiligen Theorien werden erläutert und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Kontext der Romananalyse herausgearbeitet.
Welche Rolle spielt die Erinnerung im Roman?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der Erinnerung auf die Identitätsbildung. Dabei werden die "Bürde der Erinnerung", die Bedeutung von Selbsterzählungen und die Verbindung zwischen erinnerten Erfahrungen und der Konstruktion der Identität analysiert.
Welche Bedeutung haben Familienbeziehungen für die Identitätsentwicklung?
Der Einfluss familiärer Beziehungen, insbesondere Geschwisterbeziehungen (am Beispiel der Zwillinge Ali und Anton) und die Auswirkungen von Gewalt in der Familie auf die Identitätsbildung, werden detailliert analysiert.
Wie wird die Konstruktion von Geschlechtsidentität im Roman dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet die Erfahrungen der Figuren Alissa, Ali und Anton im Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen und Urteilen bezüglich ihres Geschlechts. Die Problematik gesellschaftlicher Zuschreibungen und die Suche nach authentischer Selbstauslegung stehen im Mittelpunkt.
Welche Rolle spielen Migration, Religion und Nation?
Der Einfluss von Religion und Nationalität auf die Identitätsbildung im Kontext von Migration wird untersucht. Die Bedeutung von Religion als Sinnstiftungssystem, die Frage nach Jüdisch-Sein als religiöse oder nationale Identität und die Rolle der Sprache in der Identitätsfindung werden analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung (Einführung in die Thematik und den Roman), Theorien der Identitätsbildung (Erläuterung der Theorien von Erikson und Keupp), Die Macht der Erinnerung (Einfluss der Erinnerung auf die Identitätsbildung), Das Geflecht der Familie (Bedeutung familiärer Beziehungen), Wandelndes Bild vom Geschlecht (Konstruktion von Geschlechtsidentität), Migration aus Religion und Nation (Einfluss von Migration, Religion und Nationalität) und Fazit (Zusammenfassung der Ergebnisse).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Identität, Identitätsbildung, Sasha Marianna Salzmann, Ausser sich, Erinnerung, Familie, Geschlecht, Religion, Nation, Migration, Moderne, Erikson, Keupp, Romananalyse, Selbsterzählung.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke konzipiert und dient der Analyse von Identitätsthemen im Roman "Ausser sich".
Wo finde ich den vollständigen Inhaltsverzeichnis?
Der vollständige Inhaltsverzeichnis mit detaillierter Gliederung der Kapitel und Unterkapitel ist im HTML-Dokument enthalten.
- Citation du texte
- Carina Redekop (Auteur), 2018, Die Verhandlung von Identität in Sasha Marianna Salzmanns Roman "Ausser sich". Familie, Geschlecht, Religion, Nation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/474467