Die Ausgestaltung der Arbeit in den vergangenen Jahren und der Gegenwart wird durch einige auffällige Tatbestände charakterisiert. So ist zu beobachten, dass in weiten Teilen der Wirtschaft formalisierte Arbeitsabläufe zugunsten von flexibleren Strukturen aufgegeben werden. Darüber hinaus erhält die Arbeit Einzug in das Privatleben und damit eine wachsende gesellschaftliche Bedeutung. Die Globalisierung und die dadurch zunehmende Dynamisierung der wirtschaftlichen Entwicklung tragen ihr Übriges dazu bei. Dies kann als sozio-ökonomisches Phänomen verstanden werden.
Bereits gegen Ende der siebziger Jahre fing Henry Mintzberg an, Organisationen und ihre Strukturen zu untersuchen (vgl. Mintzberg, H., 1978 sowie 1979) und entwickelte daraus bis Anfang der achtziger Jahre ein Organisationskonzept (vgl. u.a. Mintzberg, H., 1980 sowie 1983 a), das in diesem Zusammenhang Bedeutung erlangen könnte – bezieht sich doch ein Bestandteil dieses Konzeptes auf Umwelten, die dynamisch und komplex sind und somit einer außerordentlich flexiblen Organisationsform bedürfen. Dies erscheint – Jahre später – in einigen Bereichen der heutigen Arbeitswelt gegeben zu sein, so etwa in der New Economy und den Creative Industries. Aus diesem Grunde ist es interessant, den – zugegebenermaßen nicht wenigen – Untersuchungen der genannten Bereiche eine weitere hinzuzufügen.
Ziel der Arbeit ist es, das Organisationskonzept Henry Mintzbergs darzustellen und dessen empirische Relevanz aufzuzeigen. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf der Frage liegen, inwieweit bisherige empirische Studien und sonstige Arbeiten das Auftauchen dieses Organisationstypus bestätigen können, und wie die Organisationen konkret ausgestaltet sind. Mithilfe einer Meta-Studie sollen bereits vorliegende Arbeiten bezüglich der Organisationsformen der New Economy und den Creative Industries analysiert werden, da das zugrunde gelegte Organisationskonzept auf diese Bereiche sinnvoll anwendbar erscheint.
Dazu wird in Abschnitt 2 dieser Arbeit zunächst das Organisationskonzept von Mintzberg und dessen Bestandteile ausführlich dargestellt. Anschließend wird in Abschnitt 3 die empirische Relevanz dieses Organisationskonzepts untersucht, indem zunächst die Arbeitsumwelten und die Ausgestaltung der Organisationen der untersuchten Bereiche dargestellt und anschließend mit Mintzbergs Ansatz verglichen werden. Abschließend erfolgt in Abschnitt 4 eine Schlussbetrachtung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Organisationskonzept nach Mintzberg
- Grundlegendes
- Konfigurationen
- Die Einfachstruktur
- Die Maschinenbürokratie
- Die Profibürokratie
- Die Spartenstruktur
- Die Adhocracy
- Empirische Befunde
- Vorbemerkungen
- New Economy
- Definition
- Arbeit in der New Economy
- Vergleich mit der Adhocracy
- Creative Industries
- Definition
- Arbeit in den Creative Industries
- Vergleich mit der Adhocracy
- Zur empirischen Relevanz des Idealtyps der Adhocracy
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Organisationskonzept von Henry Mintzberg und dessen empirische Relevanz, insbesondere in Bezug auf die New Economy und die Creative Industries. Das Ziel ist es, die empirische Relevanz des Mintzberg'schen Organisationskonzepts, speziell in Bezug auf den Organisationstyp "Adhocracy", zu beleuchten und die Ausgestaltung von Organisationen in diesen dynamischen und komplexen Arbeitsumgebungen zu analysieren. Die Arbeit basiert auf einer Meta-Studie, die bereits bestehende Arbeiten zu den Organisationsformen in der New Economy und den Creative Industries analysiert.
- Das Organisationskonzept von Henry Mintzberg
- Die Arbeitsumwelten in der New Economy und den Creative Industries
- Der Vergleich der Arbeitsumwelten mit Mintzbergs Adhocracy-Modell
- Die Ausgestaltung von Organisationen in der New Economy und den Creative Industries
- Die empirische Relevanz des Mintzberg'schen Organisationskonzepts in Bezug auf die Adhocracy
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Ausgestaltung der Arbeit in den letzten Jahren und die zunehmende Dynamisierung der Wirtschaft beschreibt. Sie stellt das Organisationskonzept von Henry Mintzberg als theoretische Grundlage vor und erklärt, warum es für die Untersuchung der Arbeitsumgebungen in der New Economy und den Creative Industries relevant ist. Anschließend wird das Organisationskonzept von Mintzberg im Detail dargestellt, wobei die fünf Koordinationsmechanismen der Organisation, die wichtigsten Bestandteile des Konzeptes, erläutert werden.
Im nächsten Kapitel werden die empirischen Befunde zu den Arbeitsumwelten in der New Economy und den Creative Industries dargestellt und mit dem Mintzberg'schen Organisationskonzept verglichen. Hierbei wird insbesondere auf die Adhocracy als Organisationstyp eingegangen und die Relevanz dieses Modells für die Analyse dieser Arbeitsumgebungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Organisationskonzept von Henry Mintzberg, der New Economy, den Creative Industries, der Adhocracy als Organisationstyp, der Flexibilität von Organisationen, der Arbeitsteilung und der Koordinationsmechanismen. Es werden empirische Befunde und Studien zur Organisationsstruktur in der New Economy und den Creative Industries analysiert, um die Relevanz des Mintzberg'schen Organisationskonzepts für die Analyse dieser Arbeitsumgebungen zu beleuchten.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Thomas Rilling (Author), 2004, Adhocracy - Arbeit in dynamischen und komplexen Umwelten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47570