1. Sprache - Dialekt - Mundart
Am Anfang dieser Arbeit über „Spanische Dialekte“ soll eine kurze Definition und Gegenüberstellung der Begriffe Sprache und Dialekt stehen, was und inwiefern beide voneinander unterscheidet.
1.1. Sprache
Das Diccionario de la Lengua Española der Real Academia liefert in seiner 21. Auflage aus dem Jahre 1992 folgenden Definition für die Begrifflichkeit „Sprache“:
„sistema de comunicación y expresión verbal propio de un pueblo o nación, o común a varios“.
Gemäß dieser Definition besitzt eine Sprache ausgefeilte Normen, die beispielsweise Rechtschreibung und Grammatik einschließen. Außerdem muss eine ausreichend große Sprecherzahl vorhanden sein, die sich der Sprache als Kommunikationsmittel bedient. Von genauso großer Bedeutung ist die zeitliche Dimension der Sprache, d.h. sie muss während einer historisch relevanten Zeitepoche existieren und nicht nur eine kurzfristige Erscheinung weniger Jahrzehnte sein, wie das z.B. bei der Jugendsprache ist, die in ihrer jetzigen Form erst seit kurzem existiert.
1.2. Dialekt
Der Begriff „Dialekt“ wird an erwähnter Stelle hingegen folgendermaßen beschrieben:
„sinónimo de variante o variedad lingüística“.
Zusammenfassend lässt sich aus all diesen Definitionen folgende Merkmale des Dialekts als solcher ablesen: er ist kein eigenständiges Kommunikations- und Ausdrucksmittel, wird nicht von einer gebildeten Volksschicht als Sprachnorm verbreitet und beschränkt sich auf ein geographisch klar umrissenes Gebiet. Er existiert immer neben einem sprachliche System, der so genannten Hochsprache (in Falle Spaniens Kastilisch/Spanisch), wobei beide auf unterschiedlichen Niveaus der Kommunikation Verwendung finden. Dialekte sind in der Regel nicht derart normativ ausgeformt und ausgefeilt wie eine Sprache und besitzen im Allgemeinen keine Schriftform.
1.3. Mundart
Zuallerletzt sei auf die Unterscheidung Mundart – Dialekt verwiesen, zwischen denen die Grenzen nicht immer klar zu ziehen sind. Im Allgemeinen betrachtet man eine Sprachform als Mundart (span. „habla“ oder frz. „patois“), wenn sie in sich geringen Zusammenhalt und Geschlossenheit aufweist und im Gegensatz zum Dialekt, der sich übe größere geographische Einheiten erstreckt, oftmals von Dorf zu Dorf variiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Sprache - Dialekt - Mundart
- 1.1. Sprache
- 1.2. Dialekt
- 1.3. Mundart
- 2. Historische Dialekte (Primärdialekte)
- 2.1. Aragonesisch
- 2.1.1. Sprachliche Besonderheiten
- 2.1.1.1. Aragonesisch
- 2.1.1.2. Aragonesisches Spanisch
- 2.2. Asturo-Leonesisch
- 2.2.1. Sprachliche Besonderheiten
- 2.2.1.1. Leonesisch
- 2.2.1.1.1. Ost-Leonesisch
- 2.2.1.1.2. Zentral-Leonesisch
- 2.2.1.1.3. West-Leonesisch
- 2.2.1.2. Leonesisches Spanisch
- 3. Kastilisch
- 3.1. Kurzer geschichtlicher Abriss
- 3.2. Allgemeine Varietäten
- 4. Übergangs- und Mischdialekte (Sekundärdialekte)
- 4.1. Extremeño
- 4.1.1. Sprachliche Besonderheiten
- 4.2. Murciano
- 4.2.1. Sprachliche Besonderheiten
- 4.3. Andalusisch
- 4.3.1. Sprachliche Besonderheiten
- 4.4. Canario
- 4.4.1. Sprachliche Besonderheiten
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Erforschung der spanischen Dialekte und verfolgt das Ziel, einen Überblick über die verschiedenen sprachlichen Varietäten innerhalb des Spanischen zu geben. Die Arbeit analysiert die sprachlichen Besonderheiten der Dialekte, wobei ein besonderes Augenmerk auf die historischen Entwicklungen und die Unterschiede zu der Standardsprache gelegt wird.
- Unterscheidung der Begriffe Sprache, Dialekt und Mundart
- Analyse der historischen Dialekte (Aragonesisch, Asturo-Leonesisch)
- Beschreibung der Standardsprache Kastilisch
- Präsentation der Übergangs- und Mischdialekte (Extremeño, Murciano, Andalusisch, Canario)
- Erläuterung der sprachlichen Besonderheiten der einzelnen Dialekte
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 befasst sich mit der Definition und Abgrenzung der Begriffe Sprache, Dialekt und Mundart. Es werden die Merkmale der einzelnen Sprachformen erläutert und die Unterschiede zum Spanischen als Standardsprache dargestellt. Kapitel 2 analysiert die historischen Dialekte Aragonesisch und Asturo-Leonesisch, wobei die sprachlichen Besonderheiten und die historischen Entwicklungen dieser Dialekte im Vordergrund stehen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Standardsprache Kastilisch und bietet einen kurzen geschichtlichen Abriss sowie eine Übersicht über die allgemeinen Varietäten. Kapitel 4 analysiert die Übergangs- und Mischdialekte Extremeño, Murciano, Andalusisch und Canario und beleuchtet die sprachlichen Besonderheiten dieser Dialekte.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Spanische Dialekte, Sprache, Dialekt, Mundart, Aragonesisch, Asturo-Leonesisch, Kastilisch, Extremeño, Murciano, Andalusisch, Canario, Sprachliche Besonderheiten, Historische Entwicklungen, Standardsprache.
- Citation du texte
- Jochen Schäfer (Auteur), 2004, Spanische Dialekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47665