interdisziplinäre Forschungsrichtung, die ihren produktiven Höhepunkt in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts hatte, beruft sich der Strukturalismus vor allem auf die Einsichten und Methoden des Linguisten Ferdinand de Saussure zum Aufbau von Sprachen und anderen Bedeutungssystemen. Im Jakobsons Schaffen ist diese kritische Aneignung des Strukturalismus Ferdinand de Saussures ganz deutlich zu erkennen. Roman Jakobson - Mitbegründer der Prager strukturalistischen Schule wandte die de Saussureschen Methoden auf die verschiedensten Forschungsfelder an. Er gehört z.B. zu denjenigen Linguisten, die die Leistung von Sprache in fiktionalen Texten untersuchten und die Literatur als Werk der Sprache befragte. In dem Aufsatz „Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie“ betont er unter anderem das Phänomen der Bedeutungsbildung mit Hilfe der Grammatik und macht es zu seinem zentralen Untersuchungsgegenstand. Die Bedeutungsbeziehung ist in und durch die Sprache identifizierbar: die Wörter kommunizieren miteinander.
Meine Arbeit wird in erster Linie die strukturalistische Auffassung der Poesie nach Jakobsons analysieren und reflektieren. Im 2. Kapitel werde ich den Aspekt zwischen dem Material von Dichtung und Malerei näher betrachten. Der Bergriff „Bild und Poesie“ geht zwar auf eine veraltete Vorstellung bzw. einseitige Definition von Poesie zurück: die Vorläufer der russischen Formalisten hatten nämlich Poesie als Schaffung von Bildern verstanden, aber natürlich findet man Texte die dieses überholte Verständnis belegen.
Die von mir in dieser Arbeit dargestellten Beispiele sollen eine Grundlage schaffen, die eine Beschreibung, die Erkenntnis bestimmter, literarischer Phänomene im Bezug auf die Grammatik ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Skizze zum Aufsatz und Argumentation
- III. Die Stationen in der wissenschaftlichen Laufbahn Jakobsons
- IV. Poesie und Grammatik
- IV. 1 Probleme der Übersetzung
- IV. 2 Bild und Poesie
- IV. 3 Metrum und Semantik
- IV. 4 Grammatische Analyse des Gedichts von B. Brecht „Wir sind sie\" nach R. Jakobson
- V. Abschluss und Ausblick
- VI. Literaturverzeichnis
- VII. Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert und reflektiert die strukturalistische Auffassung der Poesie nach Roman Jakobsons, wobei der Fokus auf der Bedeutungsbildung durch Grammatik in literarischen Texten liegt. Die Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen Dichtung und Malerei, betrachtet das Konzept des „Bild und Poesie“ und analysiert verschiedene literarische Phänomene im Bezug auf die Grammatik.
- Strukturalistische Poesie nach Jakobson
- Bedeutung und Funktion von Grammatik in der Poesie
- Das Verhältnis zwischen Dichtung und Malerei
- Die Rolle des „Bild und Poesie“ in der Literatur
- Analyse von literarischen Phänomenen im Kontext der Grammatik
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einführung: Die Arbeit stellt die Grundannahmen des Strukturalismus vor und erläutert die Bedeutung von Ferdinand de Saussure für diese Forschungsrichtung. Der Fokus liegt auf Jakobsons Ansatz, der Sprache in fiktionalen Texten zu untersuchen und die Literatur als Werk der Sprache zu betrachten. Das zentrale Thema des Aufsatzes „Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie“ ist die Bedeutungsbildung durch Grammatik.
- II. Skizze zum Aufsatz und Argumentation: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die zentralen Themen des Aufsatzes, darunter die vergleichende Metrik, die Erforschung des poetischen Parallelismus und die Rolle der Klangsymbolik. Der Aufsatz untersucht auch die Beziehung zwischen Poesie und Linguistik und die Frage, was eine sprachliche Botschaft zum Kunstwerk macht.
- III. Die Stationen in der wissenschaftlichen Laufbahn Jakobsons: Der Abschnitt gibt einen Überblick über Jakobsons Leben und wissenschaftlichen Werdegang, beginnend mit seinem Studium in Moskau, seiner Zeit im Prager Linguistenkreis, seiner Professur in Brünn, seiner Flucht nach Dänemark und Schweden, seiner Zeit an der École Libre des Hautes Études in New York und schließlich seiner Professur an der Columbia-Universität.
- IV. Poesie und Grammatik: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Aspekten der Beziehung zwischen Poesie und Grammatik, einschließlich der Probleme der Übersetzung, der Frage des „Bild und Poesie“, des Metrums und der Semantik sowie der Analyse des Gedichts „Wir sind sie“ von Bertolt Brecht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen des Strukturalismus, der Poesie, der Grammatik, der Bedeutung, der Übersetzung, der Bildsprache, der Metrik, der Semantik und der literarischen Analyse. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der sprachlichen Struktur und deren Funktion in literarischen Texten sowie auf der Analyse der Werke von Roman Jakobson und Ferdinand de Saussure.
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- Patrycja Giezek (Autor), 2005, Zu: Roman Jakobson - Poesie der Grammatik und Grammatik der Poesie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47708