Das Ziel dieser Arbeit liegt im Auffinden der Chancen und Herausforderungen für die Kontrastive Linguistik, die sich seit ihrer Entstehung ergeben haben. Darauf aufbauend soll der Frage nachgegangen werden, ob die Kontrastive Linguistik nur ein vorübergehender Trend war, so dass gegenwärtig von einem Ende der Kontrastiven Linguistik gesprochen werden kann.
Kontrastive Untersuchungen, welche die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen zwei Sprachen herausstellten, reichen weit bis in die Vergangenheit zurück. Dabei wurde davon ausgegangen, dass das Wissen über die grammatischen Strukturen einer bereits erlernten Sprachen den Spracherwerb einer zweiten Sprache beeinflussen würde. Bis heute wird dabei der Frage nachgegangen, wie der Fremdsprachenunterricht anhand solcher Befunde effektiver gestaltet werden kann und welche Rolle dabei die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der Erst- (L1) und Zweitsprache (L2) einnehmen.
Die Kontrastive Linguistik, die ihren Durchbruch zu Beginn der zweiten Hälfte des 20. Jhd. verzeichnete, versucht dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen aufzuzeigen. Dabei ist die Kontrastive Linguistik seit ihrer Entstehung nicht nur auf Anerkennung gestoßen, sondern erfuhr auch zahlreiche Kritik, welche sie daraufhin in eine tiefe Krise stürzte und deren Auswirkungen bis heute noch zu verzeichnen sind.
Um die Fragestellung dieser Arbeit beantworten zu können, wird zunächst die Disziplin der vergleichenden Sprachwissenschaft beschrieben, um anschließend zu überprüfen, ob die Kontrastive Linguistik aufgrund ihrer Merkmale als Zweig der vergleichenden Sprachwissenschaft zugeordnet werden kann. Hierbei werden auch die anderen Teildisziplinen der vergleichenden Sprachwissenschaft herangezogen, um Überschneidungen ausfindig zu machen, die für oder gegen eine Zuordnung der Kontrastiven Linguistik als Zweig der vergleichenden Sprachwissenschaft sprechen.
Die Überschneidungen zwischen der Kontrastiven Linguistik und den anderen Teildisziplinen sind dabei besonders für zukünftige Arbeiten relevant. Im Anschluss daran wird für die Kontrastive Linguistik eine Begriffsbestimmung vorgenommen, um ihren Gegenstand und die damit verbundenen Ziele heraus-zuarbeiten zu können. Der nachfolgende historische Verlauf wird anschließend die wichtigsten Ereignisse der Kontrastiven Linguistik aufzählen, damit auch ihre gegenwärtige Bedeutung herausgestellt werden kann.
GLIEDERUNG
1. Einleitung
2. Die vergleichende Sprachwissenschaft und ihre Teildisziplinen
2.1 Die Kontrastive Linguistik und ihr historische Verlauf
2.1.1 Begriffsbestimmung, Gegenstand und Ziele
2.1.2 Der Beginn der Kontrastiven Linguistik
2.1.3 Die 3 großen Spracherwerbshypothesen
2.1.3.1 Die Kontrastivhypothese
2.1.3.2 Die Identitätshypothese
2.1.3.3 Die Interlanguage-Hypothese
2.2 Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft
2.3 Sprachtypologie
2.4 Areallinguistik
3. Das tertium comparationis
4. Die Rolle der KL im Fremdsprachenunterricht
5. Ausblick der Kontrastiven Linguistik
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Julien Dietrich (Autor:in), 2018, Ist die Kontrastive Linguistik zu ihrem Ende gekommen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/481992
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