Hört man heute das Wort Homosexualität assoziieren viele dieses Thema gleich mit dem Christopher Street Day (Abkürzung CSD),einem Festtag der Homosexuellen. Man feiert und demonstriert für die Rechte von Homosexuellen und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. 1969 setzen sich die Besucher der Homosexuellenbar „Stonewall“, die sich in der Christopher Street im New Yorker Stadtteil Grennwich befand, das erste Mal gegen eine Polizeirazzia zur Wehr. Dieses Ereignis wird bei den Homosexuellen heute noch jährlich beim Christopher Street Day auf der ganzen Welt gefeiert. Die Umzüge und Paraden, die bei der Feier des Christopher Street Days durchgeführt werden stellen mittlerweile eine ähnliche Attraktion dar, wie Karnevalsumzüge, bei denen demonstrativ gezeigt werden soll, dass man stolz auf sich, sein Leben und seine sexuelle Identität sein kann.
Homosexuelle haben heute mit ihrem öffentlichen Bekenntnis zu ihrem Anderssein sicherlich dazu beigetragen, dass der Grauschleier von diesem Thema genommen wurde, wenn man bedenkt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass Homosexuelle verbannt oder sogar verbrannt wurden. Sie wurden ausgestoßen und als Ekel erregend empfunden. Homosexualität wurde als abartig, verwerflich, pervers und schmutzig eingestuft. Die Wissenschaft stufte die Homosexualität lange Zeit als Verbrechen und Krankheit ein.
Fragen zur Sexualität und dem Zusammenleben der Geschlechter sind schon von jeher Reflexionsgegenstand auch in der Philosophie. Platon, Aristoteles, Kant und Hegel, Max Horkheimer sie alle widmeten den Geschlechterverhältnissen große Bedeutung bei: Ihren Wurzeln, ihren Wandlungen, ihren Konflikten.
In unserer heutigen Gesellschaft ist Homosexualität trotz vieler Liberalisierungen allgemein im Bereich der Sexualität zwar kein Tabuthema mehr, aber immer noch ein „heißes Eisen“. Nach Ringeling besteht bei den heutigen Menschen so etwas wie eine Normenunsicherheit, die im Bereich des Sexualverhaltens besonders ausgeprägt ist. Ringeling geht davon aus, dass die heutige Lebenswelt eine Welt der Folgen des menschlichen Handelns ist, welche aber überflutet ist mit einer Fülle unterschiedlichster Auffassungen, Haltungen und Wertungen, welche es dem Menschen schwer machen sich standhaft einer Norm unterzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Die Frage nach der Ursache der Homosexualität
- Die Ursachenforschung in der Vergangenheit
- Homosexualität ist anlagebedingt
- Homosexualität ist erworben
- Man wird zur Homosexualität verführt
- Therapie
- Heutige Standpunkte über die Ursachen der Homosexualität
- Die Geschichte der Homosexualität
- Homosexualität im alten Griechenland
- Einige Persönlichkeiten der Antike
- Homosexualität im Alten Rom
- Homosexualität im Mittelalter
- Homosexualität zur Zeit der Reformation
- Homosexualität im Zeitalter der Aufklärung
- Homosexualität Ende des 19. Jhd. und in der Weimarer Republik
- Homosexualität im Zeitalter der Nationalsozialisten
- Homosexualität gegen Mitte des 20. Jhd.
- Homosexualität Anfang des 21. Jhd.
- Homosexuelle Persönlichkeiten in der Zeitgeschichte
- Homosexualität im alten Griechenland
- Die Kirche und Homosexualität
- Die Gesellschaft und Homosexualität
- Unterschiedliche Einstellungen zur Homosexualität in verschiedenen Kulturen
- Naturvölker
- Neuguinea
- Afrika
- Zur heutigen Situation von Schwulen und Lesben in Deutschland
- Gründe für die Abneigung
- Die Eltern
- Vorurteile
- Klischeevorstellungen
- Wie sollte sich die Gesellschaft verhalten
- Unterschiedliche Einstellungen zur Homosexualität in verschiedenen Kulturen
- Der Homosexuelle selbst
- Die Zeit der Entdeckung
- Die Zeit der Selbstfindung und Selbstbejahung
- Die Subkultur
- Das Problem der Homosexualität
- Das Problem der Diskriminierung
- Probleme am Arbeitsplatz
- Das Thema Aids
- Was ist anders?
- Zur ethischen Position
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Homosexualität und analysiert die geschichtliche Entwicklung der Einstellung zur Homosexualität in der Gesellschaft. Sie beleuchtet die Ursachenforschung, unterschiedliche Perspektiven auf Homosexualität sowie die Herausforderungen, denen sich Homosexuelle in der heutigen Zeit gegenübersehen.
- Die historische Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Homosexualität
- Die Suche nach den Ursachen der Homosexualität und die wissenschaftlichen Debatten darüber
- Die Auswirkungen von Vorurteilen und Diskriminierung auf Homosexuelle
- Die Rolle der Kirche und der Gesellschaft in Bezug auf Homosexualität
- Die Selbstfindung und Herausforderungen, denen sich Homosexuelle in der heutigen Zeit stellen müssen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den Zusammenhang zwischen dem Christopher Street Day und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Homosexualität her. Im zweiten Kapitel wird eine Definition von Homosexualität gegeben. Die Kapitel drei bis fünf beleuchten die Ursachenforschung, die historische Entwicklung der Homosexualität und die Rolle der Kirche.
Die Kapitel sechs und sieben beschäftigen sich mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Homosexualität, den Herausforderungen für Homosexuelle und dem Umgang mit Vorurteilen und Klischeevorstellungen. Der Fokus liegt auf den Erfahrungen von Homosexuellen selbst.
Im achten Kapitel werden ethische Positionen zum Thema Homosexualität beleuchtet. Die Arbeit schließt mit einem Fazit über die Bedeutung des Themas in der heutigen Zeit.
Schlüsselwörter
Homosexualität, Geschichte, Gesellschaft, Kirche, Vorurteile, Diskriminierung, Selbstfindung, ethische Positionen, Christopher Street Day, Sexualität.
- Citation du texte
- Melanie Durst (Auteur), 2004, Ethik und Homosexualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48301