Das Okunsche Gesetz - Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit


Trabajo de Seminario, 2005

21 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Das Okunsche Gesetz

3 Allgemeine Begrifflichkeiten
3.1 Arbeitslosigkeit
3.2 Wirtschaftswachstum
3.2.1 Definition
3.2.2 Bedeutung des Wirtschaftswachstums

4 Ursachen der Arbeitslosigkeit
4.1 Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
4.2 Strukturelle Arbeitslosigkeit
4.3 Wechselwirkungen von konjunktureller und struktureller Arbeitslosigkeit

5 Auswahl der zu untersuchenden Staaten

6 Gültigkeit des Okunschen Gesetzes
6.1 Bemessungsgrundlagen
6.2 Empirische Untersuchung
6.3 Zwischenfazit

7 Auswertung der empirischen Untersuchung

8 Fazit

Anlagen

Literaturverzeichnis

Ehrenwörtliche Erklärung

1 Einleitung

Diese Seminararbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob das Okunsche Gesetz, welches sich mit dem Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit befasst, auch heute noch gültig ist. Des Weiteren soll geklärt werden, ob das Gesetz Deutschland und in den USA gleichermaßen Auswirkungen hat.

Bevor der Zusammenhang der Arbeitslosigkeit und dem Wirtschaftswachstum der beiden Länder erörtert wird, werden einige Begrifflichkeiten, die zum Verständnis der Arbeit wichtig sind, genauer definiert.

Im Gliederungspunkt fünf wird begründet, weshalb die beiden Staaten Deutschland und die USA ausgewählt wurden. Darauf folgen die empirischen Untersuchungen über das Kernthema.

2 Das Okunsche Gesetz

„Das Okunsche Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen der Arbeitslosenquote und dem Wirtschaftswachstum in einem Land. Es wurde von Arthur Okun 1962 durch empirische Beobachtungen hergeleitet und sagt aus, dass eine um 1 Prozentpunkt höhere Arbeitslosenquote der Volkswirtschaft ungefähr 2,5 Prozent vom Wirtschaftswachstum (Bruttosozialprodukt) kostet. Auch der Umkehrschluss (es sind 2,5 Prozent Wirtschaftwachstum notwendig, um die Arbeitslosigkeit zu senken) wird häufig ebenso bezeichnet. Die genaue Prozentangabe variiert jedoch je nach Volkswirtschaft und muss jeweils empirisch ermittelt werden. In den USA ergaben Beobachtungen eben diese 2,5 Prozent, während in Deutschland Untersuchungen zeigten, dass man in der deutschen Volkswirtschaft von einem Wert von 3 Prozent ausgehen muss.“ (www.wikipedia.org)

Die in der angewandten empirischen Forschung sehr gebräuchliche Formel, mit der das Okunsche Gesetz beschrieben werden kann lautet:

Y = α0 – α1 * u

Y bezeichnet die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP), u steht für die Veränderung der Arbeitslosenquote im Vergleich zur Vorperiode.

α0 ist ein als konstant angenommener Parameter und gibt an, um wie viel der Output bei konstanter Arbeitslosenquote zunimmt, steht also für die Wachstumsrate des Produktionspotentials bei einer gegebenen Beschäftigungsmenge.

α1 ist der Faktor, um die sich das Wirtschaftswachstum bei gegebener Arbeitslosenänderungsrate verändert.

Da in Deutschland und den USA die Feststellung der Arbeitslosigkeit unterschiedlichen Erhebungsmethoden unterliegt und es hierbei unterschiedliche Abgrenzungen gibt, ergeben sich Unterschiede bei der Bewertung der Arbeitslosenquoten zwischen den einzelnen Staaten.

Deshalb werden im Folgenden die unterschiedlichen Messmethoden der beiden Staaten abgegrenzt.

3 Allgemeine Begrifflichkeiten

3.1 Arbeitslosigkeit

Als Arbeitslosigkeit bezeichnet man das Fehlen von Beschäftigungsmöglichkeiten für Teile der arbeitsfähigen und Arbeit suchenden Bevölkerung. In vielen Ländern ist Arbeitslosigkeit das größte makroökonomische Problem unserer Zeit, das hohe ökonomische und soziale Kosten verursacht.

Gesamtwirtschaftlich entsteht Arbeitslosigkeit immer dann, wenn die zahlungskräftige Nachfrage durch die Beschäftigten befriedigt werden kann.

Grundsätzlich ermittelt sich die Arbeitslosenquote aus folgender Formel:

ALQ = Arbeitslosenanzahl/ Arbeitskräftepotential x 100%

Die Aussagekraft der Arbeitslosenquote ist immer wieder umstritten. Insbesondere die Frage, ob als arbeitslos diejenigen gezählt werden, die arbeitslos gemeldet sind, oder nur diejenigen aus dieser Gruppe, die wirklich eine Arbeit anstreben und nicht aus anderen Gründen "formal" arbeitslos gemeldet sind. Wie hoch die zahlenmäßige Differenz zwischen beiden Gruppen ist, ist, je nach Definition von Arbeitslosigkeit, unterschiedlich hoch.

In Deutschland ist rechtlich arbeitslos, wer Arbeit sucht und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen zum Beispiel:

- Erwerbslose in Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen
- Erwerbslose in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM)
- Erwerbslose, die bei Personal-Service-Agenturen (PSAs) beschäftigt sind

Unter registrierter Arbeitslosigkeit wird in Deutschland allgemein die Zahl der Arbeitslosen verstanden, die bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet sind. Arbeitslos ist, wer weniger als 15 Stunden in der Woche arbeitet, aber mehr als 15 Stunden arbeiten will und jünger als 65 Jahre alt ist.

Dahingegen ist die US-Arbeitslosenquote nicht die Addition aller registrierten Arbeitslosen. Sie wird als Ergebnis einer monatlichen repräsentativen Befragung von 50 000 Haushalten hochgerechnet. Als arbeitslos gilt, wer während der Befragungswoche keine bezahlte Arbeit hatte und während der vergangenen vier Wochen spezielle Anstrengungen unternahm, einen neuen Job zu finden. Als beschäftigt gilt, wer während der Befragungswoche, wie kurz auch immer, erwerbstätig war. Wer also, seien es nur zwei Stunden am Tag, arbeitet, gilt statistisch als versorgt. Dadurch entsteht natürlich eine scheinbar geringere Arbeitslosenquote als beispielsweise in Deutschland (www.wikipedia.org).

Im Rahmen dieser Seminararbeit wurden deshalb nur Werte mit der gleichen Bemessungsgrundlage in die Statistiken aufgenommen, um vergleichbare Ergebnisse erzielen zu können.

3.2 Wirtschaftswachstum

3.2.1 Definition

Das Wirtschaftswachstum wird durch die Zunahme des Bruttoinlandprodukts (BIP) gemessen. Das BIP ist „(…) der Geldwert aller Güter und Dienstleistungen, die im Inland produziert werden (minus Vorleistungen).“ (Guggenbühl 2004).

Eine Zunahme der Wirtschaftskraft erfolgt durch Produktivitätssteigerung, angekurbelt durch physisches Kapital (z.B. Maschinen), Humankapital (z.B. Anzahl Erwerbstätige), natürliche Ressourcen (z.B. Uran) oder technisches Wissen (z.B. Atomphysik) (Mankiw, 2001: 532ff.).

Unter Wirtschaftswachstum versteht man die relative Änderung der Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft von einer Periode zur nächsten. Als Maßstab dient in Deutschland normalerweise das Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder das Bruttonationaleinkommen (früher Bruttosozialprodukt bzw. BSP).

Es gibt Unterschiede in der Berechnung des Wirtschaftswachstums in verschiedenen Regionen, weshalb die Werte international nicht problemlos miteinander verglichen werden können (www.wikipedia.org).

3.2.2 Bedeutung des Wirtschaftswachstums

Bei Konzepten, die die Arbeitslosigkeit vor allem mit Hilfe von höherem Wachstum senken wollen, spielt der Begriff der „Beschäftigungsschwelle“ eine entscheidende Rolle.

Die Beschäftigungsschwelle bezeichnet die Wachstumsrate, die mindestens erforderlich ist, damit die Beschäftigung nicht zurückgeht. Die Höhe dieser Beschäftigungsschwelle wird unter anderem durch die Rate des technischen Fortschritts bestimmt. Denn umso höher die Produktivität ist, desto weniger menschliche Arbeitskraft ist notwendig, um das gleiche Bruttoinlandsprodukt zu erwirtschaften. Erst wenn das Wachstum über der Beschäftigungsschwelle liegt, entstehen neue Arbeitsplätze.

Abhängig davon, in welchem Maß das Wachstum die Schwelle übersteigt, sinkt die Arbeitslosigkeit schneller oder langsamer. Dabei kann die Höhe der Beschäftigungsschwelle variieren. Wie hoch die Schwelle in Deutschland konkret ist, kann nicht genau bestimmt werden. Viele der Schätzungen gehen allerdings von derzeit etwa 2 % aus (www.wachstumsstudien.de).

4 Ursachen der Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit kann aufgrund der unterschiedlichsten Ursachen entstehen. Die vier bedeutendsten Erscheinungsformen und Ursachen der Arbeitslosigkeit sind neben der konjunkturellen und der strukturellen die friktionelle und saisonale Arbeitslosigkeit.

Aufgrund dessen, dass in Deutschland rund 20% konjunkturell und ca. 80% der Arbeitslosigkeit strukturell bedingt sind, gehen wir in dieser Seminararbeit nur auf diese zwei Erscheinungsformen der Arbeitslosigkeit ein.

(Kühn, 1999: 233 f.)

4.1 Konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht, wie der Name schon sagt, durch Konjunkturschwankungen. Diese sind gekennzeichnet durch Aufschwungphasen, die in den meisten Bereichen der Wirtschaft zeitgleich zu beobachten sind, und denen ebenso zeitgleich Abschwungphasen folgen.

Sie ist somit „auf eine wiederkehrende Unterauslastung des Produktionspotentials zurückzuführen“ (Baßeler u.a.,2002: 693), also auf einen Rückgang der volkswirtschaftlichen Endnachfrage. In der Rezession entlassen die Unternehmen Arbeitskräfte, die sie im Aufschwung wieder einstellen.

Eine Beseitigung der konjunkturellen Arbeitslosigkeit kann entweder der Markt selbst vornehmen, um wieder ins ursprüngliche Gleichgewicht zurück zu gelangen.

Eine andere Möglichkeit, den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist eine expansive Fiskalpolitik. Hierbei tritt der Staat verstärkt als Nachfrager auf, um den konjunkturellen Zyklus auszugleichen. Deshalb verschwindet konjunkturelle Arbeitslosigkeit in der Regel innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder.

Die Schwierigkeit besteht aber oft darin, dass die Politiker nicht in der Lage waren, die Ausgabenprogramme zu beenden, wenn sich die konjunkturelle Lage wieder besserte. In den europäischen Ländern stieg letztlich durch die staatliche Ausgabenpolitik nur die Staatsverschuldung, ohne dass dies die Lage auf dem Arbeitsmarkt besserte. Etwas positiver sind die Erfahrungen in den USA, wo der Arbeitsmarkt insgesamt flexibler ist und deshalb Ausgabenprogramme stärkere Wirkung bei der Beschäftigung zeigen.

Doch konjunkturelle Arbeitslosigkeit kann auch zu struktureller Arbeitslosigkeit führen, wenn „abgebaute Arbeitsplätze im anschließenden Wiederaufschwung [...] nicht wieder angeboten werden“ (Altmann, 2000: 106).

[...]

Final del extracto de 21 páginas

Detalles

Título
Das Okunsche Gesetz - Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit
Universidad
Nürtingen University
Curso
Seminar Empirische Wirtschaftsforschung
Calificación
1,3
Autores
Año
2005
Páginas
21
No. de catálogo
V48334
ISBN (Ebook)
9783638450744
ISBN (Libro)
9783638788564
Tamaño de fichero
519 KB
Idioma
Alemán
Notas
Das Okunsche Gesetz ist eines der ältesten Analyseinstrumente zur Prüfung des Zusammenhangs zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit. In dieser Arbeit erfolgt die Prüfung anhand der letzten Dekade von Deutschland und den USA.
Palabras clave
Okunsche, Gesetz, Zusammenhang, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit, Seminar, Empirische, Wirtschaftsforschung, Nürtingen
Citar trabajo
Alexander Philipp (Autor)Hendrik Weißbeck (Autor), 2005, Das Okunsche Gesetz - Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48334

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Título: Das Okunsche Gesetz - Der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit



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