Motive aus der Welt der antiken Mythologie sind im Gedichtwerk Conrad Ferdinand Meyers ein immer wiederkehrendes Element. Oft geben schon die Titel der Gedichte, wie zum Beispiel „Lethe“, „Bacchus in Bünden“ oder „Pentheus“ einen Hinweis auf die Themenwelt der antiken Mythologie. In einigen Gedichten greift C. F. Meyer den Stoff einer antiken Sage, wie etwa im „Pentheus“, auf und gibt deren Inhalt, wenn auch oft mit Veränderungen an den Personen oder im Ablauf, wieder. Die Anspielung auf einen mythologischen Hintergrund ist in C. F. Meyers Gedichten jedoch nicht immer klar ersichtlich. Ein von C. F. Meyer häufig verwendetes Motiv ist die Welt des Bacchus, sein Wirken auf die Menschen und die daraus resultierenden Folgen. In manchen Gedichten greift der Gott direkt in eine Szene ein („Bacchus in Bünden“), in anderen erinnert nur das Verhalten der Menschen an das Wirken des Gottes („Der Blutstropfen“). In den Gedichten der zweiten Kategorie ist der mythologische Hinter-grund erst bei näherem Hinsehen zu erkennen.
In der folgenden Arbeit soll genauer auf die Bacchussymbolik und ihre Bedeutung für C. F. Meyers Werk einge-gangen werden. Es wird versucht, die Frage zu klären, woher das Interesse C. F. Meyers an der Beschäftigung mit antiken Stoffen kommt und wieso gerade die Welt des Bacchus so großen Einfluss auf sein Schaffen hat. Hierfür werden einige repräsentative Gedichte textanalytisch behandelt. Zudem soll geklärt werden inwieweit C. F. Meyers Biographie Hinweise auf die Begeisterung des Dichters für die Welt des Bacchus gibt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Antike Stoffe als Motive
- 1. Die Romreise und ihre Folgen auf C. F. Meyers Werk
- 2. Betrachtungsweise
- III. Bacchussymbolik in den Gedichten C. F. Meyers
- 1. Bacchus - Charakteristika einer Doppelgestalt
- 2. Bacchusgedichte
- „Die Schule des Silen“
- „Bacchus in Bünden“
- „Der Blutstropfen“
- „Pentheus“
- „Der trunkene Gott“
- IV. Bacchische Bewegung vs. konservatives Bürgerleben
- V. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung der Bacchussymbolik im Werk von Conrad Ferdinand Meyer. Ziel ist es, die Faszination Meyers für die antike Mythologie, insbesondere die Welt des Bacchus, zu erforschen und die Auswirkungen dieser Faszination auf sein Werk aufzuzeigen. Dabei werden ausgewählte Gedichte textanalytisch behandelt. Die Arbeit befasst sich zudem mit der Frage, inwieweit Meyers Biographie Einblicke in seine Begeisterung für den Gott Bacchus gibt.
- Einfluss antiker Stoffe auf C. F. Meyers Werk
- Die Romreise als prägendes Erlebnis
- Die Doppelgesalt des Bacchus: Tod und Leben, Rausch und Wahnsinn
- Bacchische Motive in Meyers Gedichten: „Die Schule des Silen“, „Bacchus in Bünden“, „Der Blutstropfen“, „Pentheus“, „Der trunkene Gott“
- Der Gegensatz zwischen bacchischer Bewegung und bürgerlichem Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Präsenz antiker Motive im Werk C. F. Meyers und stellt die Bacchussymbolik als zentralen Aspekt heraus. Das zweite Kapitel behandelt die Bedeutung der Romreise für Meyers künstlerische Entwicklung und seine Auseinandersetzung mit der Antike. Es wird gezeigt, wie Meyer die antike Kunst als Inspirationsquelle für sein eigenes Schaffen nutzt. Das dritte Kapitel widmet sich der Bacchussymbolik und analysiert die Charakteristika des Gottes, sowie die Folgen seines Wirkens auf die Menschen. Es werden verschiedene Gedichte C. F. Meyers unter diesem Aspekt betrachtet, um die Rolle des Bacchus in seinem Werk zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Conrad Ferdinand Meyer, Bacchussymbolik, antike Mythologie, Dionysos, Romreise, Textanalyse, Gedichte, „Die Schule des Silen“, „Bacchus in Bünden“, „Der Blutstropfen“, „Pentheus“, „Der trunkene Gott“.
- Quote paper
- Christopher Späth (Author), 2005, Bacchussymbolik in den Gedichten C. F. Meyers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48356