Hintergründe zur Entstehung von Prüfungsangst


Hausarbeit, 2004

18 Seiten, Note: 11 Punkte, gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsbestimmungen
2.1. Angst und Furcht
2.2. Angst
2.2.1. Zustandsangst
2.2.2. Ängstlichkeit
2.3. Leistungs- bzw. Prüfungsangst

3. Wie entsteht Angst?
3.1. Psychoanalytische Theorie nach Freud
3.1.1. Erste Angsttheorie Freuds
3.1.2. Zweite Angsttheorie Freuds
3.2. Lerntheoretische Angsttheorie
3.3. Kognitionspsychologische Angsttheorie
3.3.1. Allgemein
3.3.2. Theorie nach Lazarus
3.4. Anwendung der Theorien auf die Prüfungsangst

4. Abschließende Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Wie immer das sein mag, es steht fest, dass das Angstproblem ein Knotenpunkt ist, an welchem die verschiedensten und wichtigsten Fragen zusammentreffen, ein Rätsel, dessen Lösung eine Fülle von Licht über unser ganzes Seelenleben ergießen müsste.“

Freud

Angst, das Gefühl kennt wohl jeder: Schüler plagt die Prüfungsangst, anderen graut es vor Schlangen, Spinnen und ähnlichem.Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Angst gehört zu unserem täglichen Leben, ist fester Bestandteil dessen.

Angst ist zeitlos, das einzige was sich ändert sind die Angstauslöser und die Reaktionen, die entstehen, um dem unangenehmen Gefühl der Angst aus dem Weg zu gehen.

Angst warnt uns vor Gefahren, die von allem, was neu und unbekannt ist, ausgehen. Sie ermöglicht dem Menschen, sich mit voller Aufmerksamkeit gefährlichen Situationen zu stellen und solche zu meistern. Angst kann unsere Handlungen blockieren, aber andererseits auch motivierend wirken, sie zu bewältigen.

Der Mensch wird immer wieder neuen, unvertrauten und damit angstauslösenden Situationen gegenüber stehen.

In diesen Zusammenhang ist auch die Angst vor der Schule einzuordnen.

Schule stellt an das Kind neue Anforderungen und erzeugte bei Kindern schon immer Angst. Nimmt Schulangst jedoch krankhaften Charakter an, kann es für wirkungsvolle Gegenmaßnahmen schon zu spät sein.

Hier soll untersucht werden, wie sich die Prüfungsangst entwickelt und unter welchen Gesichtspunkten ihre Entstehung erklärbar ist.

Die in der Überschrift schon gefallenen Begriffe der Angst und der Leistung sollen näher untersucht und erläutert werden.

Ausgehend von der begrifflichen Klärung soll auf die theoretischen Grundlagen der Angst aufmerksam gemacht werden. Dabei ist es wichtig unterschiedliche Ansätze zu berücksichtigen, die die Angstentstehung unter verschiedenen Voraussetzungen beleuchten.

2. Begriffsbestimmungen

2.1. Angst und Furcht

Die Differenzierung zwischen Angst und Furcht wird in einer Vielzahl von Angstdefinitionen verschiedener Autoren getroffen.

Begrifflich werden Angst und Furcht im täglichen Sprachgebrauch oft synonym benutzt, wobei beide Bezeichnungen für eine emotionale Erregung im Zusammenhang mit der Wahrnehmung von Gefahr stehen. Furcht bezieht sich auf etwas Konkretes – beispielsweise eine Furcht vor Hunden, nachdem jemand gebissen wurde. Angst dagegen ist weitläufig und bezieht sich auf nichts Bestimmtes. Sie kann auftreten, wenn man sich allein in einer unbekannten dunklen Gegend befindet.[1]

Nach Freud sind Angst und Furcht zu unterscheiden. Angst erfolgt ohne Auslöser, also objektlos, in Erwartung einer Situation. Furcht ist auf ein Objekt gerichtet. Sie wird von Freud auch als Realangst beschrieben.[2]

Schwarzer definiert Angst als ein Phänomen, dem wir täglich begegnen und das unser Verhalten beeinflusst. Alle Menschen sind davon betroffen, sie unterscheidet sich lediglich in der Art der Angstauslöser.[3]

Ein Angstzustand stellt sich dann ein, wenn man eine für sich als bedrohlich eingeschätzte Situation wahrnimmt. Angsteinflößend sind dabei die Situationen, die etwas Neues, Unvertrautes und noch nicht Erfahrenes fordern.

Unangenehme Angstgefühle wie Hilflosigkeit, Unsicherheit oder sogar Panik werden hervorgerufen, die den Menschen in Alarmbereitschaft versetzen.

2.2. Angst

Zunächst ist einmal zu sagen, dass Angst nicht gleich Angst ist, sondern eine Unterteilung in Angst als Zustandsangst und Ängstlichkeit vorgenommen werden muss.

Das Wort ,,Angst" ist verwandt mit dem lateinischen ,,angustus" und bedeutet ,,eng", ,,beengend".

2.2.1. Zustandsangst

Die Zustandsangst ist eine Schutzfunktion des Menschen. Sie warnt vor drohenden Gefahren und ist damit eine körpereigene Alarmfunktion.

So ist die Angst nicht nur negativ angehaucht, sondern kann in gewissem Maß durchaus nützlich sein.

Problematisch wird die Angst erst dann, wenn sie außer Kontrolle gerät und so zum zentralen Problem des gesamten Lebens wird.

Bezüglich der Erklärung des Angstbegriffes gibt es verschiedene Ansätze.

So ist Angst ein unangenehmer Gemütszustand, hervorgegangen aus einem Gefühl der Bedrohung, das entweder konkret oder nicht nachweisbar ist.[4]

Gekennzeichnet ist der Angstzustand durch Unruhe, Besorgtheit, Nervosität und der Sorge vor bevorstehenden Ereignissen.

Der Zustand der Angst ändert sich in seiner Intensität nach Zeit und Situation und ist individuell verschieden ausgeprägt.

Eingeteilt wird das Erleben der Angst in zwei Gesichtspunkte.

Die "Aufgeregtheit" signalisiert die subjektive Empfindung von Erregung, wobei die Wahrnehmung der Angst in Bezug auf die kognitiven Prozesse als "Besorgtheit" bezeichnet wird.

Im Zustand der Besorgtheit und Aufgeregtheit realisiert das Individuum seine Fähigkeiten und Bewältigungsmöglichkeiten, die von ihm hinsichtlich einer angstauslösenden Situation eingesetzt werden können.

Der Organismus mobilisiert alle körperlichen Kräfte. Besorgtheit und Aufgeregtheit übernehmen dann die Funktion festzustellen, ob die Anforderungen zu bewältigen sind oder nicht.[5]

Fritz Riemann spricht von der Angst als normalen Gefühlszustand, der wie andere Emotionen zum Leben dazugehört, auch wenn sie nicht immer allgegenwärtig ist.

„Wie der Tod nicht aufhört zu existieren, wenn wir nicht an ihn denken, so auch nicht die Angst.“[6]

[...]


[1] Angst (Philosophie)."Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2001

[2] Bierhoff, Herner, 2002, S. 16

[3] Schwarzer, 2000, S. 11 ff.

[4] Schwarzer, 2000, S.88

[5] Schwarzer, 2000, S. 90

[6] Riemann, 1993, S.7

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Hintergründe zur Entstehung von Prüfungsangst
Hochschule
Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Schleswig-Holstein
Note
11 Punkte, gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V48576
ISBN (eBook)
9783638452472
Dateigröße
551 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hintergründe, Entstehung, Prüfungsangst
Arbeit zitieren
Anika Timm (Autor:in), 2004, Hintergründe zur Entstehung von Prüfungsangst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48576

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