Der Essayist Robert Menasse wurde am 21.6.1954 in Wien geboren und verbrachte seine Schulzeit in einem Wiener Internat. Er studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften in Wien, Salzburg und Messina. 1980 promovierte er mit einer Arbeit über den „Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb.“ Nach seinem Studium lehrte Robert Menasse seit 1981 an der Universität in São Paulo, wo er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien abhielt, die auch für seine eigenen Romanproduktionen relevant sind. 1988 kehrte er nach Österreich zurück und lebt seitdem als freier Schriftsteller in Wien.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Kurzbiographie des Autors
- 2. Philosophische Hintergründe
- 3. Die Struktur des Werkes und das „Anti – Heimatroman – Kalkül“
- 4. Die Auswirkungen der „Schubumkehr“
- 4.1. Die private Ebene
- 4.2. Die soziale Ebene
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman „Schubumkehr“ von Robert Menasse analysiert die Auswirkungen der Globalisierung und des Kapitalismus auf ländliche Strukturen und die Identität des Individuums. Der Autor wendet dabei eine umgekehrte Hegelsche Phänomenologie an, um den Zustand des modernen Geistes zu untersuchen. Der Roman präsentiert eine komplexe, fragmentierte Erzählstruktur, die die Desorientierung und die Auflösung traditioneller Werte widerspiegelt.
- Die Kritik an der Globalisierung und dem Kapitalismus
- Die Auflösung traditioneller ländlicher Strukturen
- Die Identitätskrise des Individuums in der modernen Welt
- Die Umkehrung der Hegelschen Phänomenologie
- Die Verwendung einer komplexen und fragmentierten Erzählstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Kurzbiographie des Autors: Dieser Abschnitt bietet eine kurze Biografie des Autors Robert Menasse, seine akademische Laufbahn mit den Schwerpunkten Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften, seine Lehrtätigkeit in São Paulo und seine Rückkehr nach Österreich, um als freier Schriftsteller zu arbeiten. Die Erwähnung seiner Promotion über den Außenseiter im Literaturbetrieb deutet auf ein zentrales Thema seines Werkes hin: die Position des Einzelnen in der Gesellschaft. Seine akademischen Schwerpunkte legen die Grundlage für die philosophischen Überlegungen in seinem Roman "Schubumkehr".
2. Philosophische Hintergründe: Hier wird der philosophische Hintergrund von Menasses Roman "Schubumkehr" erläutert. Der Roman ist Teil einer Trilogie, die Hegels "Phänomenologie des Geistes" umkehrt, indem er eine regressive Entwicklung des menschlichen Bewusstseins postuliert, die mit der "sinnlichen Gewissheit" endet. Der Abschnitt betont den Gegensatz zur Hegelschen Auffassung eines fortschreitenden Bewusstseins und verdeutlicht die Bedeutung der "sinnlichen Gewissheit" als Endpunkt dieser umgekehrten Entwicklung. Menasses Essay "Phänomenologie der Entgeisterung" wird als theoretische Grundlage genannt.
3. Die Struktur des Werkes und das „Anti – Heimatroman – Kalkül“: Dieser Abschnitt beschreibt die ungewöhnliche Struktur des Romans als ein "Puzzle-Konzept", bestehend aus verschiedenen Erzählperspektiven und einer zunächst unklaren Linearität. Die scheinbare Unordnung entpuppt sich im weiteren Verlauf als durchdachtes Kalkül. Die Symbolik in der Namensgebung und der Farbenlehre wird erwähnt und ihre Bedeutung für das Gesamtverständnis des Romans angedeutet. Der Abschnitt setzt den Roman in Bezug zu anderen "Anti-Heimatromanen", betont aber Menasses andere Perspektive als Großstadtbürger, der die ländlichen Strukturen kritisch, teilweise klischeehaft betrachtet.
4. Die Auswirkungen der „Schubumkehr“: Der Titel "Schubumkehr" wird im Kontext der Flugzeugkatastrophe von Niki Lauda erläutert, wobei die gleichzeitige Vorwärts- und Rückwärtsschubkraft als Symbol für eine totale Zerstörung dient. Dieser Abschnitt skizziert die Auswirkungen der "Schubumkehr" auf der privaten und sozialen Ebene, wobei auf die Auswirkungen auf den Protagonisten und dessen Auseinandersetzung mit seinen verdrängten Lebensproblemen und seiner Identität hingewiesen wird. Die soziale Ebene wird nur kurz angerissen.
Schlüsselwörter
Schubumkehr, Robert Menasse, Hegelsche Phänomenologie, Globalisierung, Kapitalismus, Identitätskrise, ländliche Strukturen, Anti-Heimatroman, Erzählperspektive, Symbolik.
Häufig gestellte Fragen zu Robert Menasses "Schubumkehr"
Was ist der Inhalt des vorliegenden Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Vorschau auf den Roman "Schubumkehr" von Robert Menasse. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Text dient der akademischen Analyse des Romans und konzentriert sich auf die darin behandelten Themen und die literarischen Mittel.
Welche Themen werden in "Schubumkehr" behandelt?
Der Roman "Schubumkehr" analysiert kritisch die Auswirkungen der Globalisierung und des Kapitalismus auf ländliche Strukturen und die Identität des Individuums. Zentrale Themen sind die Kritik an der Globalisierung und dem Kapitalismus, der Verlust traditioneller ländlicher Strukturen, die Identitätskrise des modernen Menschen, sowie die Verwendung einer komplexen und fragmentierten Erzählstruktur. Der Roman greift auch philosophische Ideen auf, insbesondere eine Umkehrung der Hegelschen Phänomenologie.
Welche philosophischen Hintergründe hat der Roman?
Der Roman basiert auf einer Umkehrung der Hegelschen Phänomenologie. Anstatt einer fortschreitenden Entwicklung des Bewusstseins, postuliert Menasse eine regressive Entwicklung, die mit der "sinnlichen Gewissheit" endet. Menasses Essay "Phänomenologie der Entgeisterung" dient als theoretische Grundlage für dieses Konzept. Der Roman ist Teil einer Trilogie, die diese umgekehrte Hegelsche Perspektive weiterentwickelt.
Wie ist die Struktur des Romans aufgebaut?
Der Roman zeichnet sich durch eine ungewöhnliche, fragmentierte Struktur aus, die als "Puzzle-Konzept" beschrieben wird. Er verwendet verschiedene Erzählperspektiven und eine zunächst unklaren Linearität. Die scheinbare Unordnung erweist sich jedoch als durchdachtes Kalkül. Die Symbolik, insbesondere in der Namensgebung und der Farbenlehre, spielt eine wichtige Rolle für das Verständnis des Romans. Der Roman wird auch im Kontext anderer "Anti-Heimatromane" betrachtet, wobei Menasses spezifische Perspektive als Großstadtbürger hervorgehoben wird.
Was bedeutet der Titel "Schubumkehr"?
Der Titel "Schubumkehr" bezieht sich auf die gleichzeitige Vorwärts- und Rückwärtsschubkraft bei einer Flugzeugkatastrophe, die als Symbol für eine totale Zerstörung interpretiert werden kann. Dieser Begriff veranschaulicht die im Roman dargestellten Prozesse des Zerfalls und der Desorientierung auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene.
Welche Kapitel umfasst der Roman, und worum geht es darin?
Der Roman umfasst mindestens vier Kapitel: 1. Kurzbiographie des Autors (biografischer Kontext und Bezug zu den Roman-Themen), 2. Philosophische Hintergründe (Erklärung der philosophischen Grundlage des Romans), 3. Die Struktur des Werkes und das „Anti – Heimatroman – Kalkül“ (Analyse der Erzählstruktur und des literarischen Konzepts), und 4. Die Auswirkungen der „Schubumkehr“ (Auswirkungen auf die private und soziale Ebene).
Wer ist der Autor, und welche Bedeutung hat seine Biografie für den Roman?
Der Autor ist Robert Menasse. Seine Biografie, insbesondere seine akademische Laufbahn in Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften, sowie seine Lehrtätigkeit in São Paulo und seine Tätigkeit als freier Schriftsteller in Österreich, liefert wichtige Kontextinformationen und beeinflusst die philosophischen und gesellschaftlichen Überlegungen in seinem Roman. Seine Promotion über den Außenseiter im Literaturbetrieb deutet auf ein zentrales Thema seines Werkes hin: die Position des Einzelnen in der Gesellschaft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Roman am besten?
Schlüsselwörter, die den Roman "Schubumkehr" treffend beschreiben, sind: Schubumkehr, Robert Menasse, Hegelsche Phänomenologie, Globalisierung, Kapitalismus, Identitätskrise, ländliche Strukturen, Anti-Heimatroman, Erzählperspektive, Symbolik.
- Citation du texte
- Christiane Perdacher (Auteur), 2001, Zu Robert Menasses Roman: "Schubumkehr", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48618