In dieser Arbeit werden Handelsvereinbarungen zwischen Ländern aus spieltheoretischer Sicht betrachtet. Zunächst wird gezeigt, daß sich bei unilateraler Zollsetzung im Zwei-Länder-Fall ineffziente Zölle einstellen (Nash-Gleichgewicht). Diese Ineffzienz beruht auf der Existenz einer terms-of-trade-Externalität, d.h. die Länder gehen bei ihrer Zollsetzung davon aus, daß sie damit den Weltmarktpreis beeinflussen können. Aufgrund dieser Ineffizienz wird die Notwendigkeit von Handelsvereinbarungen deutlich gemacht. Es werden im folgenden anhand eines Modells von Bagwell und Staiger die wichtigsten Prinzipien des GATT / der WTO betrachtet und gezeigt, daß diese Prinzipien geeignet sind, die terms-of-trade-Externalität aus dem Entscheidungskalkül der teilnehmenden Staaten zu beseitigen und so effziente Zölle zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Modellanalyse
- Modellrahmen
- Gleichgewicht
- Die Präferenzen der nationalen Regierungen
- Gleichgewicht ohne Handelsabkommen
- Ziele eines Handelsabkommens
- Betrachtung der wichtigsten GATT/WTO-Prinzipien
- Das Prinzip der Reziprozität
- Das Prinzip der Nicht-Diskriminierung (Most-Favored-Nation-Clause)
- Modellkritik/Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Handelsvereinbarungen zwischen Ländern aus spieltheoretischer Sicht. Dabei wird insbesondere die Ineffizienz unilateraler Zollsetzung im Zwei-Länder-Fall aufgezeigt, die durch die Existenz einer terms-of-trade-Externalität entsteht. Die Arbeit untersucht die Notwendigkeit von Handelsvereinbarungen zur Beseitigung dieser Ineffizienz und betrachtet anhand eines Modells von Bagwell und Staiger die wichtigsten Prinzipien des GATT/der WTO.
- Die Ineffizienz unilateraler Zollsetzung
- Die terms-of-trade-Externalität
- Die Notwendigkeit von Handelsvereinbarungen
- Die Prinzipien des GATT/der WTO
- Die Beseitigung der terms-of-trade-Externalität durch Handelsabkommen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt den Kontext der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung des GATT/der WTO für die Weltwirtschaft. Es werden die wichtigsten Regeln des GATT-Regelwerkes, insbesondere die Prinzipien der Reziprozität und der Nicht-Diskriminierung, vorgestellt.
- Modellanalyse: Dieses Kapitel stellt ein Zwei-Länder-Zwei-Güter-Modell vor, um die Auswirkungen des Fehlens von Handelsabkommen zu analysieren. Es werden die Gleichgewichte bei unilateraler Zollsetzung und die damit verbundene Ineffizienz aufgrund der terms-of-trade-Externalität untersucht.
- Betrachtung der wichtigsten GATT/WTO-Prinzipien: In diesem Kapitel werden die beiden wichtigsten Prinzipien des GATT-Regelwerkes, die Reziprozität und die Nicht-Diskriminierung, anhand des Modells betrachtet. Es wird gezeigt, wie diese Prinzipien geeignet sind, die terms-of-trade-Externalität zu beseitigen und so effiziente Zölle zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Internationale Handelsvereinbarungen, Spieltheorie, Zollpolitik, Ineffizienz, terms-of-trade-Externalität, GATT, WTO, Reziprozität, Nicht-Diskriminierung.
- Arbeit zitieren
- Dennis Puschmann (Autor:in), 2002, Internationale Handelsvereinbarungen aus spieltheoretischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4879