Täglich wird man mit Fragebögen konfrontiert, sei es beim Arzt, um seine Beschwerden auf einem Anamnesebogen anzukreuzen, bei Prüfungen, um „multiple choice“-Fragebögen zu beantworten oder um in der Kantine einen Kritikbogen über den täglichen Mittagstisch auszufüllen. Dies sind nur wenige Beispiele aus dem Alltag. Doch was genau steckt hinter diesem Metrum, das seine Grundlagen in der „empirischen Sozialforschung“ trägt? Aus welchen Gründen entwirft man Fragebögen? Warum macht es Sinn, diese doch so oft lästigen Fragebögen auszufüllen? Diese oder ähnliche Fragen haben Sie sich bestimmt schon mal gestellt. Nach der Eröffnung des Hotels „The Pure“ in Frankfurt am Main setzten sich der General Manager, Marc Engler, und der Verfasser dieser Studienarbeit zusammen, um über die Anlaufphase des Hotels zu diskutieren. Kerninhalt dieses Gesprächs war der Beitritt des „The Pure“ zur Kooperation „design hotels“. Dabei tat sich die Frage auf, wie sich der Anschluss an die Kooperation auf die Gästestruktur bzw. den Bekanntheitsgrad des Hotels auswirken würde. Um diese Kriterien messen zu können, entschied man sich, einen Fragebogen zu entwerfen.
Da das Thema „Fragebogengestaltung“ in der Literatur sehr ausführlich beschrieben wird und verschiedene Schwerpunkte in der Ausarbeitung möglich sind, wird der Hauptfokus dieser Arbeit auf der Analyse der Gestaltung der Fragen liegen. Dabei muss beachtet werden, dass aufgrund des Umfangs der Studienarbeit wichtige Themenblöcke wie Design und Layout des Fragebogens nur rudimentär bearbeitet werden. Außerdem werden bedeutende Themenfelder, wie die Codierung bzw. die Auswertung eines Fragebogens in dieser Arbeit keine Berücksichtigung finden. Aufgrund der formellen Richtlinien ist die tatsächliche Konzeption eines Fragebogens unter Berücksichtigung obiger Problemstellung leider nicht möglich. Doch wird diese in der folgenden Diplomarbeit wieder aufgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlegung
- Problemstellung
- Ziel und Gang der Untersuchung
- Anforderungen an den Aufbau eines Fragebogens
- Der Begriff "Fragebogen"
- Faustregeln bzw. Entscheidungstatbestände bei der Fragebogenformulierung
- Operationalisierung und Messung
- Operationalisierung: Übersetzung der Forschungsfrage
- Skalen und Skalierungsverfahren
- Rating Skalen
- Das Semantische Differential
- Gütekriterien der Befragung als zentrale Forderungen an eine Messung
- Reliabilität
- Validität
- Design, Format und Layout
- Der Pretest eines Fragebogens als wichtiges Instrument zur objektiven Gestaltung
- Mögliche Frageformulierungen und deren Wirkung auf die Fragestellungen
- Frageformen
- Offene Fragen
- Geschlossene Fragen („multiple choice questions“)
- Art der Frageformulierung
- Direkte und indirekte Fragen
- Primacy bzw. Recency Effekt als mögliche Antwortverzerrung der Formulierung
- Fragebogendramaturgie
- Unterschiedliche Fragetypen zur Konzeption eines Fragebogens
- Testfragen
- Sachfragen
- Wissensfragen
- Einstellungs- und Meinungsfragen
- Verhaltensfragen
- Funktionsfragen
- Eisbrecherfragen
- Überleiterfragen
- Trichter- und Filterfragen
- Kontrollfragen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit analysiert die Gestaltung von Fragen als entscheidenden Bestandteil bei der Konzeption eines Fragebogens. Das Ziel ist es, den komplexen Aufbau eines Fragebogens aufzuzeigen, die Anforderungen an seine Konstruktion zu erläutern und die Bedeutung der Fragenformulierung zu verdeutlichen. Die Arbeit legt dabei einen Schwerpunkt auf die Analyse verschiedener Fragetypen und -formen sowie deren Wirkung auf die Antworten.
- Die Bedeutung der Frageformulierung für die Qualität von Fragebögen
- Unterschiedliche Fragetypen und deren spezifische Eigenschaften
- Mögliche Verzerrungseffekte durch die Formulierung von Fragen
- Die Rolle der Fragebogendramaturgie
- Die Gestaltung eines Fragebogens unter Berücksichtigung von Design und Layout
Zusammenfassung der Kapitel
- Grundlegung: Dieses Kapitel führt in die Problemstellung ein, indem es die Relevanz von Fragebögen im Alltag aufzeigt und die Motivation für diese Studienarbeit erläutert. Es werden die Herausforderungen bei der Fragebogengestaltung beschrieben und die Zielsetzung der Arbeit definiert.
- Anforderungen an den Aufbau eines Fragebogens: In diesem Kapitel werden die wichtigsten Anforderungen an den Aufbau eines Fragebogens diskutiert. Es werden Faustregeln und Entscheidungstatbestände für die Fragebogenformulierung vorgestellt sowie die Operationalisierung und Messung von Konzepten erläutert. Die Gütekriterien der Befragung, wie Reliabilität und Validität, werden ebenfalls betrachtet.
- Mögliche Frageformulierungen und deren Wirkung auf die Fragestellungen: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Formen der Frageformulierung und deren Einfluss auf die Antworten. Es werden offene und geschlossene Fragen sowie direkte und indirekte Fragen betrachtet und die möglichen Verzerrungseffekte durch die Formulierung, wie den Primacy bzw. Recency Effekt, erläutert.
- Unterschiedliche Fragetypen zur Konzeption eines Fragebogens: Dieses Kapitel stellt verschiedene Fragetypen vor und analysiert ihre Anwendung in der Praxis. Es wird zwischen Testfragen und Funktionsfragen differenziert und die spezifischen Eigenschaften von gängigen Fragetypen, wie Eisbrecher- und Filterfragen, erläutert.
Schlüsselwörter
Diese Studienarbeit konzentriert sich auf die Fragebogengestaltung und die Bedeutung der Frageformulierung in der empirischen Sozialforschung. Schlüsselbegriffe sind: Fragebogen, Frageformulierung, Fragetypen, Fragebogendesign, Operationalisierung, Reliabilität, Validität, Primacy-Effekt, Recency-Effekt, Fragebogendramaturgie, empirische Sozialforschung.
- Citation du texte
- Michael Schäffner (Auteur), 2006, Die Gestaltung von Fragen als wichtiger Aspekt bei der Konzeption eines Fragebogens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48799