Die Offenlegung von Informationen, die Aufschluss über Chancen und Risiken von Unternehmen geben, spielt eine zentrale Rolle im Rechnungswesen. Dazu zählt nicht nur die rechtlich festgelegte, sondern auch die darüber hinaus gehende freiwillige Offenlegung von Informationen gegenüber der interessierten Öffentlichkeit. Von steigender Bedeutung sind auch qualitative Informationen.
Eine langsame Öffnung der bislang weitgehend restriktiven Kommunikationsstrategien von Unternehmen ist maßgeblich auf drei, eng miteinander verbundene, internationale Entwicklungen zurückzuführen: die Anerkennung der befreienden Wirkung bestimmter internationaler Konzernabschlüsse, die Internationalisierung der Kapitalmärkte und die erhöhten aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Die Aspekte verdeutlichen den Sinn der Entwicklung einer positiven Theorie der Offenlegung und ökonomischer Modelle zur Analyse der Offenlegungsstrategien.
Einen wesentlichen Erkenntnisanteil liefern spieltheoretische Ansätze der Principal-Agent-Theorie zur Erklärung des Verhaltens rationaler Kapitalmarktteilnehmer unter asymmetrischer Informationsverteilung. In dieser Arbeit wird das Ausweisverhalten von Unternehmen in verschiedenen Wettbewerbssituationen untersucht und den Ergebnissen des Grundmodells von Akerlof (1980) gegenübergestellt, nach dem nur der vollständige Ausweis aller Informationen ein Gleichgewicht darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung und Problemstellung
- Publikation von Finanzinformationen
- Abgrenzung der Publizität im Kontext der Offenlegung
- Motive freiwilliger Publizität
- Die Bedeutung skeptischer Erwartungen
- Publizitätskosten als Motiv für den teilweisen Informationsausweis
- Ausweisverhalten in Konkurrenzsituationen
- Änderung der Rahmenbedingung durch Konkurrenzsituationen
- Ausweisverhalten unter latenter Konkurrenz
- Ausweisverhalten bei bestehender Konkurrenz
- Kapitalbedarf bei bestehender Konkurrenz
- Beurteilung der Modelle
- Theoretische und methodische Kritik
- Empirische Beobachtungen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Ausweisverhalten von Finanzinformationen in verschiedenen Konkurrenzsituationen. Im Fokus steht die Untersuchung der Motive für die freiwillige Offenlegung von Informationen und die Auswirkungen von Wettbewerbssituationen auf die Ausweisstrategie von Unternehmen. Darüber hinaus werden theoretische und methodische Kritikpunkte der Modelle beleuchtet sowie empirische Beobachtungen diskutiert.
- Motive für freiwillige Publizität von Finanzinformationen
- Die Bedeutung von skeptischen Erwartungen
- Auswirkungen von Wettbewerbssituationen auf die Ausweisstrategie
- Theoretische und methodische Kritik an den Modellen
- Empirische Beobachtungen zum Ausweisverhalten von Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung und Problemstellung: Das Kapitel erläutert die Bedeutung der Offenlegung von Finanzinformationen für Unternehmen und die Entwicklungen, die zu einer erhöhten Offenlegungsbereitschaft geführt haben. Es wird der Bezug zur Principal-Agent-Theorie hergestellt und die Notwendigkeit einer ökonomischen Erklärung für das Ausweisverhalten von Unternehmen herausgestellt.
- Publikation von Finanzinformationen: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Publizität“ und unterscheidet ihn von der Offenlegung. Es werden die Motive für freiwillige Publizität diskutiert und die Rolle von skeptischen Erwartungen und Publizitätskosten erläutert.
- Ausweisverhalten in Konkurrenzsituationen: Das Kapitel untersucht, wie sich verschiedene Wettbewerbssituationen auf die Ausweisstrategie von Unternehmen auswirken. Es werden die Auswirkungen von latenter Konkurrenz, bestehender Konkurrenz und Kapitalbedarf in Konkurrenzfällen analysiert.
- Beurteilung der Modelle: Hier werden die Modelle anhand wesentlicher empirischer und theoretischer Aspekte analysiert.
- Theoretische und methodische Kritik: Dieses Kapitel beleuchtet die Kritikpunkte an den Modellen und ihren Annahmen.
- Empirische Beobachtungen: Hier werden empirische Studien und Beobachtungen zum Ausweisverhalten von Unternehmen präsentiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: freiwillige Publizität, Finanzinformationen, Ausweisverhalten, Konkurrenzsituationen, skeptische Erwartungen, Publizitätskosten, Principal-Agent-Theorie, Spieltheorie, empirische Evidenz, theoretische Kritik.
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- Christian Mechnik (Autor), 2005, Motive und Probleme freiwilliger Publizität von Finanzinformationen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48900