Gegenstand der vorliegenden Examensarbeit ist die Liebestrennung in den Tristanromanen Eilharts von Oberg und Gottfrieds von Straßburg. Dieses Motiv ist ein im 12. Jahrhundert weit verbreitetes Thema der Minne- und Abenteuerromane, „die auf eine höchst variable Art und Weise von Liebesglück und Liebesleid erzählen, von Trennung und Wiedervereinigung der Liebenden“1. Die Liebenden werden aus unterschiedlichen Gründen voneinander getrennt und müssen nun beweisen, dass ihre Liebe auch über die Distanz von Bedeutung ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Der Tristanstoff
- 1.2 „Version courtoise“ und „Version commune“
- 1.3 Zur Minnekonzeption
- 1.4 Thema der Arbeit und Vorgehensweise
- 1.5 Textauswahl
- 1.6 Forschungsstand
- 2. Die Trennung der Liebenden
- 2.1 Literarische Bedeutung der Trennung der Liebenden
- 2.2 Die Abschiedsszene bei Eilhart und Gottfried
- 2.2.1 Tristans Abschiedsrede
- 2.2.2 Isoldes Abschiedsmonolog
- 2.3 Das Leben der Liebenden während der Trennung
- 2.3.1 Tristan auf der Flucht vor sich selbst
- 2.3.2 Isolde – Tristans Geliebte
- 2.3.3 Isolde II Tristans Ehefrau in Eilharts ‚Tristan‘ im Kontrast zu Isolde I
- 2.3.3.1 Die erste Begegnung von Tristan und Isolde II
- 2.3.3.2 Die Heirat von Tristan und Isolde II
- 2.3.3.3 Isolde I im Vergleich zu Isolde II
- 2.3.3.4 Tristan und Isolde I im Streit
- 2.3.3.5 Die Versöhnung
- 2.3.3.6 Tristans Abenteuer im „Minnedienst“
- 2.3.3.7 Tristans Kampf gegen Graf Riol und die Folgen
- 2.3.3.8 Tristans Beihilfe zum Ehebruch
- 2.3.3.9 Isolde II trifft auf Isolde I
- 2.3.4 Isolde Weißhand – Tristans Versuchung in Gottfrieds ‚Tristan‘
- 2.3.4.1 Tristans erste Begegnung mit Isolde Weißhand
- 2.3.4.2 Isolde Weißhand als Liebesersatz
- 2.3.4.3 Tristans Zerrissenheit
- 2.3.4.4 Tristans Rechtfertigungsversuche
- 3. Das Ende der Erzählung
- 3.1 Bei Eilhart
- 3.2 Bei Gottfried
- 3.2.1 Gottfrieds ‚Tristan‘ als Fragment?
- 3.2.2 Mögliche Fortsetzungen
- 4. Die Schuldfrage
- 4.1 Die Schuldfrage bei Eilhart
- 4.2 Die Schuldfrage bei Gottfried
- 5. Eilhart und Gottfried – ein Vergleich
- 5.1 Die Minnekonzeption
- 5.2 „Version courtoise“ oder „Version commune“
- 5.3 Gottfrieds tiefgreifendere Analyse
- 5.4 König Marke und die Gesellschaft als Anti-Tristrant
- 5.5 Zur gegenseitigen Beeinflussung der Autoren
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Examensarbeit befasst sich mit der Liebestrennung in den Tristanromanen Eilharts von Oberg und Gottfrieds von Straßburg. Ziel ist es, die Darstellung des Themas in beiden Texten zu analysieren und die Unterschiede in den Überlieferungslinien „Version courtoise“ und „Version commune“ herauszuarbeiten.
- Die literarische Bedeutung der Trennung der Liebenden
- Der Einfluss des Liebestrankes auf die Handlung und die Darstellung der Minne
- Die Darstellung der Gesellschaft und ihre Rolle im Konflikt zwischen Liebe und Ehre
- Die unterschiedlichen Konzeptionen der Liebe bei Eilhart und Gottfried
- Die Frage nach der Schuld und ihren Auswirkungen auf die Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Liebestrennung in den Tristanromanen ein und beleuchtet den Tristanstoff sowie die unterschiedlichen Überlieferungslinien.
Kapitel 2 analysiert die literarische Bedeutung der Trennung der Liebenden und untersucht die Abschiedsszene bei Eilhart und Gottfried. Es beleuchtet die Lebensumstände der Liebenden während der Trennung, insbesondere Tristans Flucht vor sich selbst und Isoldes Rolle als Geliebte. Die Besonderheiten von Isolde II in Eilharts ‚Tristan‘ und Isolde Weißhand in Gottfrieds ‚Tristan‘ werden detailliert betrachtet.
Schlüsselwörter
Liebestrennung, Tristanroman, Eilhart von Oberg, Gottfried von Straßburg, Version courtoise, Version commune, Minne, Liebe, Ehre, Gesellschaft, Schuldfrage, Ehebruch, Liebestrank, Isolde, Tristan
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- Jean-Claude Eichenseher (Author), 2005, Das Motiv der Liebestrennung in den Tristanromanen Eilharts und Gottfrieds, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48906