Diese Arbeit geht der Frage nach, wie ein systemisches Formular zur Durchführung von MitarbeiterInnengesprächen an Schulen im Raum Graz aussehen, und welche Anforderungen es erfüllen müsste.
Die Projektgruppe sollt zudem eine Vorlage zur Durchführung von systemischen MitarbeiterInnengesprächen entwickeln. Gemeinsam war es ein Anliegen, dass die MitarbeiterInnengespräche systemisch sind, also auf systemischen Fragestellungen aufbauen. Deshalb wurde zusätzlich zu den Gesprächsschwerpunkten einen systemischen Fragenkatalog, mit explorierenden, zirkulären, ressourcenorientierten und lösungsorientierten Fragen entwickelt. Auch Fragen nach Unterschieden und Ausnahmen sowie die Wunderfrage, als Möglichkeit einer lösungsorientierten Fragestellung, wurden berücksichtigt.
Es wurde darauf geachtet dass die Gesprächspunkte klar und übersichtlich strukturiert sowie logisch nachvollziehbar waren. Wichtig war zudem Klarheit in den Formulierungen, ein wertschätzender vertrauenswürdiger Einstieg ins Gespräch, eine klare Gesprächsstruktur mit vorgegebenen Gesprächspunkten und Schlagwörtern, die Umsetzung systemischen Denkens durch systemische Fragestellungen, die Bewusstmachung, dass Gespräche als zirkuläre Schleifen ablaufen die Möglichkeit zum spontanen Gedanken bzw. Erfahrungsaustausch, die Umsetzung würdigenden Rückschauens, der Partizipation, Reflexion, Selbstreflexion, das Feedback, Klarheit, Effektivität und Verbindlichkeit in den Zielvereinbarungen und Messbarkeit und Überprüfbarkeit der Ziele. Als Abschluss wurden Zukunftsperspektiven und Impulse zur Weiterentwicklung gewählt. Auch folgender systemischer Leitfaden zum Verhalten während des MitarbeiterInnengespräches wurde ausgearbeitet:
Die systemische Grundhaltung ist gekennzeichnet durch eine Atmosphäre des Vertrauens, der Wertschätzung, Empathie, Akzeptanz und Offenheit. Im persönlichen Kontakt werden unterschiedliche Wirklichkeitsbilder beschrieben. Wichtig sind unter anderem das aktive Zuhören, genügend Zeit,eine ausgewogene Gesprächsbeteiligung, Vielfalt zuzulassen, unterschiedliche Standpunkte als Ressource zu sehen und den Verlauf oder die Ergebnisse schriftlich festzuhalten. Beim Feedback sind positive Rückmeldungen, Ich- Botschaften und positive Formulierungen zu empfehlen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Ist-Zustand: MitarbeiterInnengespräche an den Schulen Südtirols
3. Mündliche Umfrage zur Einführung von MitarbeiterInnengesprächen am Schulsprengel
5. Der systemische Fragenkatalog
6. Leitfaden zum Verhalten während des MitarbeiterInnengesprächs:
7. Durchführung des MitarbeiterInnengesprächs
8. Reflexionen/ Nachhaltigkeit/Weiterentwicklung
9. Literaturverzeichnis
10.Anhang
10.1. Lernentwicklungsgespräch Fotodokumentation
1. Einleitung
Es ist meine Absicht, ein systemisches Formular zur Durchführung von MitarbeiterInnengesprächen an meinem Schulsprengel auszuarbeiten. Aus dem gesagten Grund orientiere ich mich bei meiner Arbeit an Formularen und Vorlagen, die ich bei meiner Internet Recherche gefunden habe (siehe pdf. Eichendorffschule. Es ist mein Ziel verschiedene Vorlagen vom systemischen Blickwinkel her zu beleuchten, mit meiner aktuellen Schulsituation zu vergleichen und gemeinsam mit meiner Projektgruppe einen neuen MitarbeiterInnengesprächsbogen für den Schulsprengel auszuarbeiten.
Eichendorffschule (2009), URL: http://www.dieeichendorffschule.de/Mitarbeitergespraeche%20an%20der%20Eichendorffschule.pdf
2. Ist-Zustand: MitarbeiterInnengespräche an den Schulen Südtirols
Aufgrund der Autonomie ist es jeder Südtiroler Schule selber überlassen, wie die MitarbeiterInnengespräche durchgeführt werden.
3. Mündliche Umfrage zur Einführung von MitarbeiterInnengesprächen am Schulsprengel
Die meisten Lehrpersonen waren für die Erprobung einer neuen Form von MitarbeiterInnengesprächen. Hierzu einige Wortmeldungen von Lehrpersonen zur Wichtigkeit von MitarbeiterInnengesprächen:
Wenn die Ziele genau gesteckt und formuliert werden, fällt viel Druck für uns Lehrpersonen weg! Viele Lehrpersonen sind der Meinung, dass ihre Arbeit nie fertig ist und/oder sie immer zu wenig leisten.
MitarbeiterInnengespräche könnten helfen, das eigene Verhalten zu beobachten und zu reflektieren.
Durch die Zielvereinbarung könnte sich die Qualität meiner Arbeit verbessern, Mitarbeitergespräche wären eine neue Herausforderung für mich.
Durch MitarbeiterInnengespräche wäre ich gefordert, meine Arbeit zu überdenken
MitarbeiterInnengespräche könnten dazu führen, dass ich meine Arbeit gründlicher und gewissenhafter plane und mir messbare Ziele setze.
Das Gespräch ermöglicht Austausch, Reflexion, miteinander reden und kommunizieren.
Die Gespräche sind nur sinnvoll, wenn sie sich am Leitbild, Schulprogramm und am Qualitätsrahmen der Schule orientieren.
Die Selbsteinschätzung und Selbstwahrnehmung sind meiner Meinung nach schwierig zu beurteilen oder einzuschätzen.
4. Entwicklung und Ausarbeitung einer Vorlage zur Durchführung von MitarbeiterInnengesprächen und Lernentwicklungsgesprächen
Es war mir ein Anliegen, gemeinsam mit meiner Projektgruppe, eine Vorlage zur Durchführung von MitarbeiterInnengesprächen zu entwickeln. Gleichzeitig befasste ich mich auch mit meinen SchülernInnen und entwickelte eigenständig ein Formular für systemische Lernentwicklungsgespräche. Die SchülerInnen sind für mich nämlich auch MitarbeiterInnen und es ist meines Erachtens wichtig, die MitarbeiterInnengespräche auf allen Ebenen der Organisation durchzuführen und umzusetzen. Auch die Eltern wurden in die Gespräche mit einbezogen. Eine Fotodokumentation (siehe Anhang 10.2.) zeigt die entwickelten Vorlagen für die Lernentwicklungsgespräche und gibt Einblick in die Durchführung und Erprobung an der Schule.
Weiteres Vorgehen im Projektteam:
Impulse: Die Leiterin des Kindergartens (Mitglied der Projektgruppe) teilte uns bei einer Projektsitzung ihre Erfahrungen zu den MitarbeiterInnengesprächen im Kindergarten mit und stellte uns das Formular des Kindergartens vor. Auch die Unterlagen der Eichendorffschule dienten als Impuls zur Ausarbeitung der neuen Vorlage. .
Eichendorffschule (2009), URL: http://www.dieeichendorffschule.de/Mitarbeitergespraeche%20an%20der%20Eichendorffschule.pdf
Uns war es ein Anliegen, dass die MitarbeiterInnengespräche systemisch sind, also auf systemischen Fragestellungen aufbauen. Deshalb entwickelten wir zusätzlich zu den Gesprächsschwerpunkten einen systemischen Fragenkatalog, mit explorierenden, zirkulären, ressourcenorientierten und lösungsorientierten Fragen. Auch Fragen nach Unterschieden und Ausnahmen sowie die Wunderfrage, als Möglichkeit einer lösungsorientierten Fragestellung, wurden berücksichtigt (vgl. Kühne-Eisendle, S.13).Wir achteten darauf, dass die Gesprächspunkte klar und übersichtlich strukturiert sowie logisch nachvollziehbar waren. Wichtig war uns zudem Klarheit in den Formulierungen, ein wertschätzender vertrauenswürdiger Einstieg ins Gespräch, eine klare Gesprächsstruktur mit vorgegebenen Gesprächspunkten und Schlagwörtern, die Umsetzung systemischen Denkens durch systemische Fragestellungen, die Bewusstmachung, dass Gespräche als zirkuläre Schleifen ablaufen (siehe Leitfaden Kapitel 6), die Möglichkeit zum spontanen Gedanken bzw. Erfahrungsaustausch, die Umsetzung würdigenden Rückschauens, der Partizipation, Reflexion, Selbstreflexion, das Feedback, Klarheit, Effektivität und Verbindlichkeit in den Zielvereinbarungen (klar definierte Teil- und Gesamtziele, die auf den Zielen der Organisation aufbauen) und Messbarkeit und Überprüfbarkeit der Ziele. Als Abschluss wählten wir Zukunftsperspektiven und Impulse zur Weiterentwicklung. Anschließend sprach sich das Projektteam dafür aus, dass das MitarbeiterInnengespräch am Ende von der Führungskraft und dem Mitarbeiter/der Mitarbeiterin gemeinsam schriftlich zusammengefasst und ausdiskutiert wird. So hätten beide die Möglichkeit, auch ihr inneres Wirklichkeitsbild zu beschreiben und schriftlich festzuhalten. Das gemeinsame Verschriftlichen kann zudem Überblick und Verbindlichkeit schaffen, unterstreicht die beidseitige Verantwortung, steigert die Motivation der MitarbeiterInnen und beugt Missverständnissen vor.
5. Der systemische Fragenkatalog
Der systemische Fragenkatalog (siehe Anhang 10.4.) beinhaltet zu jedem Gesprächspunkt des Formulars mehrere Fragestellungen, die vom Mitarbeiter/von der Mitarbeiterin beantwortet werden sollten. Der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin muss nicht alle Fragen beantworten, sondern kann eine Auswahl treffen oder selber eigene systemische Fragestellungen hinzufügen und dann beantworten. Es ist hierbei sinnvoll, den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin darauf hinzuweisen, dass die ausgewählten Fragestellungen für den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin wichtig, sinnvoll, bewegend oder aktuell sein sollten. Auch die Mindestanzahl der zu beantwortenden Fragen pro Gesprächspunkt wird verbindlich festgelegt. Im Mitarbeitergespräch werden dann die vom Mitarbeiter/von der Mitarbeiterin vorbereiteten systemischen Fragestellungen besprochen und mit zusätzlichen Fragestellungen erweitert, die dringlich sind oder sich aus dem Gesprächsverlauf ergeben.
6. Leitfaden zum Verhalten während des MitarbeiterInnengesprächs:
Wir arbeiteten im Projektteam einen Leitfaden zum Verhalten bei MitarbeiterInnengesprächen aus. Dieser Leitfaden gilt für Führungskräfte und MitarbeiterInnen und sollte künftig vor den MitarbeiterInnengesprächen für alle Beteiligten zur Einsicht aufliegen bzw. im Lehrerkollegium verteilt werden.
Die systemische Grundhaltung ist gekennzeichnet durch eine Atmosphäre des Vertrauens, der Wertschätzung, Empathie, Akzeptanz und Offenheit. Im persönlichen Kontakt werden Wirklichkeitsbilder beschrieben, deshalb ist es wichtig, dass sich beide GesprächspartnerInnen ernsthaft auf das MitarbeiterInnengespräch vorbereiten und dadurch eine sinnvolle Ausgangs- und Gesprächsbasis geschaffen. Wichtig sind in systemischen MitarbeiterInnengesprächen das aktive Zuhören, sich genügend zu Zeit nehmen, beidseitig auf eine ausgewogene Gesprächsbeteiligung zu achten, nicht krampfhaft nach Übereinstimmungen zu suchen, sondern Vielfalt zuzulassen, unterschiedliche Standpunkte als Ressource zu sehen und den Verlauf oder die Ergebnisse schriftlich festzuhalten. Beim Feedback sind positive Rückmeldungen, Ich- Botschaften und positive Formulierungen wichtig. Der klare Zeitplan mit Gesprächspunkten gibt Sicherheit, im selben Moment können sich aber auch Veränderungen im Gesprächsverlauf ergeben und neue Themen hinzukommen bzw. aufgrund der zirkulären Schleife bereits besprochene Themen in einem neuen Kontext erneut auftauchen.
7. Durchführung des MitarbeiterInnengesprächs
Die Durchführung des MitarbeiterInnengesprächs wurde erst im Projektteam erprobt. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Im kommenden Schuljahr wird das MitarbeiterInnengespräch mit allen Lehrpersonen des Schulsprengels durchgeführt. Das Feedback der Lehrpersonen wird aber letztlich darüber entscheiden, ob MitarbeiterInnengespräche an unserer Schule regelmäßig (voraussichtlich zweimal im Laufe des Schuljahres) durchgeführt werden oder nicht. Dasselbe gilt auch für die Lernentwicklungsgespräche mit den SchülernInnen und Eltern (voraussichtlich zweimal im Laufe des Schuljahres). Das Feedback der Eltern SchülerInnen und Lehrpersonen ist entscheidend dafür, ob Lernentwicklungsgespräche an unserer Schule in den kommenden Schuljahren realisiert werden oder nicht.
8. Reflexionen/ Nachhaltigkeit/Weiterentwicklung
Die Ausarbeitung von neuen Vorlagen fanden wir im Projektteam sehr spannend.
Zum Schluss noch ein Zitat, das die Wichtigkeit von MitarbeiterInnengesprächen auf den Punkt bringt:
„Die entscheidende Grundannahme ist, dass MitarbeiterInnen es nicht einfach haben wollen, sondern, dass sie gefordert werden wollen.“(Zitat Markus Jotzo, Buchautor)
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