Das Video der Hinrichtung des jordanischen Piloten Muaz al-Kasaesbeh durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ging im Februar 2015 um die Welt. Der IS hatte al-Kasaesbeh im Dezember 2014 gefangengenommen, ihn in einen Käfig gesperrt und bei lebendigem Leib verbrannt. Das Video der Tat veröffentlichte der „Islamische Staat“ im Internet, die Reaktionen darauf waren enorm. Die Verbrennung ging zwar selbst vielen Sympathisanten der Miliz zu weit, dennoch hatte der IS erreicht, was er erreichen wollte: globale Aufmerksamkeit für die eigene Sache. Diese Aufmerksamkeit wurde und wird noch heute genutzt um Anhänger für ihre fanatische Ideologie und Ziele zu gewinnen.
Bei Nachrichten über den „Islamischen Staat“ fallen immer die Begriffe „Dschihad“, „Kalifat“, „Heiliger Krieg“. Doch was ist der „Islamische Staat“ und wie kann er mit dem Islam in Verbindung gebracht werden?
Der „Islamische Staat“, gebildet aus der Terrororganisation „al-Qaida“, ist eine aktive terroristische Miliz, die vor allem in Syrien und im Irak aktiv ist, aber auch in Afghanistan, Ägypten, Nigeria, Ost-Afrika. Der heutige „Islamische Staat“ wird als die bisher mächtigste, grausamste aber auch reichste Terrororganisation der Welt bezeichnet. Weiterhin bekennt sich der Islamische Staat auch zu zahlreichen Terroranschlägen in Europa wie zum Beispiel 2015 in Paris. Das Ziel der Bewegung ist die Errichtung eines staatsähnlichen „Kalifates“.
Aufgrund der Komplexität des Themas befasst sich diese Arbeit hauptsächlich mit dem „Islamischen Staat in Syrien und im Irak“ (ISIS). Die praktische Umsetzung des „Islamischen Staates“ wird mit der dahinterstehenden Theorie verglichen. Da nicht alle Fakten über den „Islamischen Staat“ bekannt sind beruht diese Hausarbeit auf dem derzeitigen Erkenntnisstand. Die hauptsächlichen verwendeten Materialien sind Zeitungsberichte und wissenschaftliche Arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Entstehung des „Islamischen Staats“
- 1.1 Was ist ein Dschihad?
- 1.2 Historischer Hintergrund
- 1.3 Definition eines Kalifats
- 1.4 Der Kalif des „Islamischen Staates“: Abu Bakr al-Baghdadi
- 1.5 Sunniten und Schiiten
- 2. Der Koran als Leitfaden des „Islamischen Staats“?
- 2.1 Inhalt des Korans
- 2.2 Wer darf den Koran interpretieren?
- 2.3 Wie blutrünstig ist der Koran?
- 2.4 Vergleich mit der Bibel
- 2.5 Auffassung von muslimischen Gläubigen
- 3. Tatsächliche Umsetzung
- 3.1 Welche finanziellen Mittel benutzt der IS?
- 3.2 Die Hierarchie im „Islamischen Staat“
- 3.3 Kann man den „Islamischen Staat“ wirklich als Staat betrachten?
- 3.3.1 Wie definiert sich ein Staat?
- 3.3.2 Ist der Islamische Staat ein Staat?
- 3.4 Aktuelle Lage des „Islamischen Staates“
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entstehung, Ideologie und praktische Umsetzung des „Islamischen Staates“ (IS). Sie befasst sich mit der Frage, ob die Praktiken des IS mit dem theoretischen Konzept des Islam in Einklang gebracht werden können. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Rolle des Dschihads, des Kalifats und der Interpretation des Korans im Kontext des IS.
- Entstehung und Entwicklung des IS
- Das Konzept des Dschihads und des Kalifats
- Die Rolle des Korans in der IS-Ideologie
- Praktische Umsetzung der IS-Ideologie
- Kritik und Analyse der IS-Ideologie im Vergleich zum Islam
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Entstehung des „Islamischen Staats“, wobei die Begriffe Dschihad und Kalifat sowie der historische Hintergrund der Bewegung erläutert werden. Kapitel 2 untersucht den Koran als vermeintlichen Leitfaden des IS und analysiert die Interpretation des Korans durch die IS-Führung. Kapitel 3 befasst sich mit der praktischen Umsetzung des IS, insbesondere mit seinen finanziellen Mitteln, der Hierarchie und der Frage, ob der IS als Staat betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Islamischer Staat, Dschihad, Kalifat, Koran, Terrorismus, Islamismus, Sunniten, Schiiten, Abu Bakr al-Baghdadi, Syrien, Irak, al-Qaida, Terrororganisation, Islamische Ideologie.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2019, Islamischer Staat.Theorie und Praktiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489684