Ich werde mich im Folgenden auf die spezielle Aktionsform des "Spektakels" konzentrieren. Die Begriffe "Spektakel" und "Image events" sollen spezifiziert werden und im Hinblick auf Produktions-, Distributions- und Rezeptionstendenzen exemplarisch an zwei Fallbeispielen der Greenpeace- Kampagne gegen den Walfang auf Spektakel untersucht werden.
Folgende Forschungsfrage wurde daraus entwickelt: "Stellen spektakuläre (Foto-)Inszenierungen von Image events für umweltaktivistische Organisationen die optimale Strategie dar, die intendierte Message an das Publikum zu übertragen?"
"Bilder sagen mehr als 1000 Worte". Was hierzulande ein geflügeltes Sprichwort ist, kann beim Übertrag auf die bildpolitische Kommunikationswissenschaft tatsächlich empirisch angewandt werden – mit der kleinen Abwandlung, dass Bilder für 1000 Wörter stehen müssen und gleichzeitig 1000 andere Bilder ersetzen oder verdrängen müssen.
Bereits bewiesen ist, dass Bilder Menschen mehr emotional und affektiv zu bewegen vermögen als Wörter. Sie werden selten hinterfragt und erlauben es den Betrachtern, entsprechend Stellung zu beziehen. Aktivistische Organisationen haben dieses enorme Potenzial längst erkannt und versuchen ihre kontroversen Botschaften über eine visuelle Ebene zu streuen. Dies geschieht durch Bilder, die sowohl als subtile, aber gleichermaßen starke Argumente im politischen Diskurs fungieren. Vom Poster bis zur gestellten Mimik und Gestik bei öffentlichen Auftritten versuchen Aktivisten alles, um Pressefotografen optimal zu bedienen. Die entstehenden und entsprechend gestreuten Bilder und visuellen Auftritte der Aktivisten hinterlassen Eindruck – sowohl bei den politischen Gegenspielern als vor allem auch bei der breiten Öffentlichkeit.
Die visuellen Repräsentationen von sozialen und politischen Protestbewegungen sind jedoch noch ein Aspekt, über den bislang genauso wenig geforscht wurde, wie über die Verbindungen zwischen der Aktionsformen in Image events und deren Verbindungen in Prozesse sozialer Bewegungen. Daran soll das Thema meiner Arbeit anknüpfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Theoretischer Hintergrund.
- 2.1. Definitionen und Abgrenzungen.
- 2.1.1. (Medien-)Spektakel.
- 3. Fallstudie der Bilder
- 3.1. Kurzanalyse..
- 3.1.1. Analyse Bild 1: „Walfang auf offener See“
- 3.1.2. Analyse Bild 2: „Wal vor japanischer Botschaft“.
- 3.2. Produktion, Distribution und Rezeption spektakulärer Bilder.
- 4. Diskussion.........
- 5. Fazit und Ausblick..
- 6. Literaturverzeichnis..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob spektakuläre Fotoinszenierungen von Image Events die effektivste Methode für umweltaktivistische Organisationen sind, um ihre Botschaft an das Publikum zu vermitteln. Sie analysiert den Einsatz des „Spektakels" in Image Events und untersucht dessen Zusammenhänge mit Produktion, Distribution und Rezeption von Bildern, insbesondere im Kontext der Greenpeace-Kampagne gegen den Walfang.
- Definition und Abgrenzung von „Spektakel“ und „Image Events“ im Kontext der Medienkommunikation.
- Analyse der affektiven und instrumentellen Kraft von Bildern in der politischen Kommunikation.
- Bedeutung der Produktion, Distribution und Rezeption spektakulärer Bilder für den Erfolg von Image Events.
- Die Rolle von Medien und Technologie in der Entstehung und Verbreitung von Image Events.
- Die Relevanz von „hot images“ für die Generierung von öffentlichem Diskurs und politischem Engagement.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage: „Stellen spektakuläre (Foto-)Inszenierungen von Image events für umweltaktivistische Organisationen die optimale Strategie dar, die intendierte Message an das Publikum zu übertragen?“ Das zweite Kapitel befasst sich mit dem theoretischen Hintergrund, indem es die zentralen Begriffe „(Medien-)Spektakel“ und „Image events“ definiert und abgrenzt. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des „(Medien-)Spektakels“ im Kontext der modernen Massenkommunikation. Das dritte Kapitel analysiert zwei Fallbeispiele der Greenpeace-Kampagne gegen den Walfang anhand des Analyseschemas von Gillian Rose. Die Kurzanalyse der beiden Bilder beleuchtet die Produktion, Eigenschaften und Rezeption der Bilder unter Berücksichtigung der sozialen Komponente und des (Medien-)Spektakels.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Image Events, Spektakel, Umweltaktivismus, Greenpeace, politische Kommunikation, visuelle Repräsentationen, Medienpolitik, Bildpolitik, „hot images“, und Medienstrategien. Sie analysiert die Bedeutung von „hot images“ im Kontext von Image Events und untersucht deren Rolle in der Generierung von öffentlichem Diskurs und politischem Engagement. Weitere wichtige Begriffe sind „cold images“, „User-generated-content“, crossmediale Distribution, Bürgerjournalismus und soziale Bewegungen.
- Citar trabajo
- Philipp Durillo Quiros (Autor), 2017, Image-Events für umweltaktivistische Organisationen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490067