Der anthropogene Klimawandel ist seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Greenpeace und andere Institutionen fordern immer vehementer zum Handeln auf und spätestens seit der Einberufung des Weltklimarats (IPCC) sieht sich auch die Politik zum Handeln berufen. Infolgedessen geben immer mehr Journalisten, Wissenschaftler und Politiker Verhaltensratschläge für die Einsparung von klimaschädlichen Emissionen.
Neben Energieeinsparungen im Alltag, wie beispielsweise dem effizienten Heizen oder dem Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad bei Kurzstrecken, ist aufgrund des stetigen Anstiegs des Tourismusaufkommens das Urlaubs- und Reiseverhalten immer häufiger Ansatzpunkt für Appelle zum klimabewussten Handeln. Gleichzeitig bildeten sich in den letzten Jahren vermehrt Organisationen, die es sich zum Ziel machten, ein Angebot für klimafreundlichere Urlaube zu erschaffen oder Handlungsalternativen im Bereich Reisen anzubieten. Es entstanden spezielle Reiseveranstalter für nachhaltigen Tourismus (nachhaltiger-reisen.de) und Unternehmen (wie beispielsweise die atmosfair gGmbH) die CO²-Kompensationen für Flüge, Kreuzfahrten oder ganze Urlaube anbieten.
Dennoch bleiben die Angebote bisher größtenteils ungenutzt und verharren ausschließlich als Nischenprodukt. Es stellt sich somit die Frage, warum das geforderte Klimabewusstsein sich nicht im Verhalten deutscher Touristen widerspiegelt. Ziel dieser Arbeit ist es daher, die Diskrepanz zwischen Klimabewusstsein und Klimaverhalten deutscher Touristen zu analysieren und infolgedessen die vielschichtigen Gründe dieser Differenz aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffsdefinitionen
- 1.1 Umweltbewusstsein
- 1.2 Umweltverhalten
- 2. Statistische Daten
- 2.1 Allgemeines Klimabewusstsein der deutschen Bevölkerung
- 2.2 Klimabewusstsein, -verhalten bei deutschen Touristen
- 2.2.1 Klimabewusstsein, -verhalten allgemein
- 2.2.2 Verkehrsmittelwahl und Entfernung zum Urlaubsort
- 2.2.3 Urlaubsdauer
- 2.2.4 Unterkunft und Urlaubsaktivitäten
- 2.2.5 Nachhaltiger Tourismus
- 3. Theorieansätze
- 3.1 Low-Cost-Theorie
- 3.2 Andere Erklärungsansätze
- 3.3 Sonderstatus Urlaub
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse der Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten deutscher Touristen. Sie untersucht die Ursachen für diese Differenz und beleuchtet die vielschichtigen Gründe, warum das geforderte Klimabewusstsein sich nicht im Verhalten der Touristen widerspiegelt. Die Relevanz des Themas ergibt sich aus dem stetig steigenden Anteil des Tourismus an den gesamten CO2-Emissionen und dem Sonderstatus des Touristen in Bezug auf Umweltbewusstsein und -verhalten.
- Definition und Analyse von Umweltbewusstsein und Umweltverhalten
- Empirische Untersuchung des Klimabewusstseins und -verhaltens der deutschen Bevölkerung
- Anwendung der Low-Cost-Theorie zur Erklärung der Diskrepanz zwischen Bewusstsein und Verhalten
- Identifizierung weiterer Einflussfaktoren auf das Umweltverhalten im Tourismus
- Die besondere Rolle des Urlaubs im Kontext von Umweltbewusstsein und -verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diskrepanz zwischen Klimabewusstsein und Klimaverhalten ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext des steigenden Tourismusaufkommens und der anthropogenen Klimaveränderung. Das erste Kapitel widmet sich der Definition der zentralen Begriffe Umweltbewusstsein und Umweltverhalten, während das zweite Kapitel anhand empirischer Daten das Klimabewusstsein und -verhalten der deutschen Bevölkerung und insbesondere von Touristen beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert die Low-Cost-Theorie und andere Erklärungsansätze für die Diskrepanz zwischen Bewusstsein und Verhalten, wobei der Sonderstatus des Urlaubs als wichtiger Einflussfaktor herausgestellt wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Umweltbewusstsein, Umweltverhalten, Klimawandel, Tourismus, Low-Cost-Theorie, Diskrepanz, Sonderstatus Urlaub, Nachhaltiger Tourismus, CO2-Emissionen und empirische Daten.
- Quote paper
- Daniel Burghardt (Author), 2013, Diw Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und Umweltverhalten bei deutschen Touristen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490079