Die Digitalisierung greift um sich.Erste bedeutende Veränderungen unseren Lebens gab es bereits zur Jahrtausendwende. Ganze Wirtschaftszweige wurden ausgelöscht, von Grund auf verändert oder gar neu erschaffen. Konventionelle Möglichkeiten der Vertriebspolitik, welche durch hohe Kosten sowie temporäre Beschränkungen geprägt waren, mussten neugeplant und ausgerichtet werden. Eingriffe in die Distributions- politik des Marketing-Mix der Unternehmen waren für viele Branchen unausweichlich. Durch den netzbasierten Vertriebskanal konnte eine größere Marktdurchdringung und somit eine größere Erreichbarkeit des Kunden erzielt werden. Vor allem eine nachhaltige Symbiose aus Kommunikationspolitik (z.B. Social-Media-Maßnahmen) und der Vertriebspolitik (z.B. digitale Vertriebsmaßnahmen) versprechen einen größeren Erfolg für die relevanten Unternehmen. Was folgte, war ein branchenübergreifender Wandel. In der heutigen Zeit sind die Märkte durch neue Begriffe wie „Customer Analytics“, „eCommerce“, „Social Selling“ oder gar digitales, 24/7-Kauferlebnis gekennzeichnet und erfordern neue Berufszweige, die die heutige Wirtschaft prägen.
Für die Uhrenindustrie schien die Zeit allerdings wie still zu stehen. Seit jeher war das stationäre Vertriebsnetz, aus Konzessionären und Boutiquen, der wesentliche exklusive Distributionskanal der Uhrenbranche. Von Nachteil ist die begrenzte Erreichbarkeit dieser Kanäle, welche aus geringer Verfügbarkeit des Direktvertriebs — meist nur in Großstädten — resultiert, sowie mit den im Handel üblichen Ladenöffnungszeiten. Die Folge ist die momentane Neuorientierung der Uhrenbranche sowie Erschließung neuer Vertriebskanäle. Vereinzelte Luxusuhrenhersteller setzen nun ein Zeichen und schlagen den Weg eines onlinebasierten Vertriebsnetzes zum Nachteil ihrer stationären Vertriebs- und Vertragspartner ein. Mit dieser Entscheidung versprechen sie sich mehr geografisch-unabhängige Reichweite zum potenziellen Kundenkreis und die Kontrolle bzw. Einflussnahme auf die Verkaufspreise, um gegen den vorherrschenden Wettbewerb zu bestehen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Forschungsstand und Zielstellung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Begriffsdefinitionen
- Begriff „Luxus“
- Begriff „Luxusmarke“
- Begriff „Luxusuhr“
- Begriff „Uhrensammler“
- Begriff „klassischer Luxusuhrenkäufer“
- Offline-Handel: Der stationäre Handel
- Die klassischen, stationären Vertriebskanäle der Uhrenindustrie
- Das Problem: Der Graumarkt
- Der Distanzhandel
- Onlinehandel: Das netzbasierte Vertriebssystem
- Das netzbasierte Vertriebssystem in der Uhrenbranche
- Die Omni-Channel-Strategie als Erfolgsfaktor für eine Luxusuhrenmarke
- Methodik — Eine empirische Untersuchung zur Einführung eines netzbasierten Vertriebssystems
- Quantitative Forschung
- Zielgruppen der Empirie
- Der Online-Fragebogen als ausgewähltes Erhebungsinstrument
- Rekrutierung der Probanden
- Aufbau und Durchführung der Online-Untersuchung
- Darstellung der Ergebnisse
- Ergebnisse des Uhrenkäufers
- Fragen an den klassischen Uhrenkäufer
- Fragen an den Uhrensammler
- Ergebnisse der Uhrenhersteller
- Ergebnisse des Experten
- Diskussion und Handlungsempfehlung
- Zusammenfassung und Interpretation
- Auswertung der Uhrenkäufer
- Auswertung der Uhrenhersteller und des Experten
- Handlungsempfehlungen an die Uhrenindustrie
- Fazit
- Kritische Würdigung
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Bachelor-Thesis zielt darauf ab, die Chancen und Risiken der Einführung eines netzbasierten Vertriebssystems für Luxusuhrenhersteller zu untersuchen. Sie analysiert die Perspektiven der Uhrenindustrie und der Uhrenkäufer, um fundierte Handlungsempfehlungen für die Branche zu erarbeiten.
- Die Bedeutung des Luxusbegriffs und der Eigenschaften von Luxusuhren
- Der Vergleich von stationärem und onlinebasiertem Vertrieb im Luxusuhrenmarkt
- Die Herausforderungen des Graumarktes für die Uhrenindustrie
- Die Relevanz der Omni-Channel-Strategie als Erfolgsfaktor im Luxusuhrenbereich
- Die Auswirkungen des Online-Vertriebs auf klassische Vertriebsstrukturen und die Kundenbindung.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 2 untersucht die relevanten Begriffe im Zusammenhang mit der Online-Distribution von Luxusuhren, wie "Luxus", "Luxusmarke", "Luxusuhr", "Uhrensammler" und "klassischer Uhrenkäufer". Es werden außerdem die klassischen Vertriebsstrukturen der Uhrenindustrie sowie das Problem des Graumarktes beleuchtet. Abschließend wird die Omni-Channel-Strategie als möglicher Erfolgsfaktor vorgestellt.
Kapitel 3 beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung, die zur Beantwortung der Forschungsfrage durchgeführt wurde. Es wird die quantitative Forschungsmethode mit einem Online-Fragebogen als Erhebungsinstrument erläutert. Die Zielgruppen der Studie umfassen Uhrenkäufer (klassische Käufer und Sammler), Uhrenhersteller und einen Experten. Der Fragebogen umfasst geschlossene und offene Fragen sowie Filterfragen und Polaritätsprofile.
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Online-Umfrage. Es werden die Antworten der verschiedenen Gruppen analysiert und grafisch dargestellt. Die Untersuchung zeigt, dass sowohl Uhrenkäufer als auch Uhrenhersteller eine hohe Bereitschaft zum Erwerb von Luxusuhren online erkennen. Auch der Experte sieht großes Potenzial im Online-Vertrieb.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Luxusuhren, Online-Vertrieb, Omni-Channel-Strategie, Graumarkt, Uhrenindustrie, Kundenbindung, Kaufbereitschaft, und Social Media.
- Quote paper
- Edgar Zachoval (Author), 2019, Die Chancen und Risiken der Einführung eines netzbasierten Vertriebssystems für Luxusuhrenhersteller, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490756