Diese Arbeit untersucht die Redaktionsgeschichte von Gen 22,1-19. Dafür werden bestimmte Stellen aus dem masoretischen Text und der Septuaginta miteinander verglichen.
Im Folgenden sollen die drei wichtigsten Unterschiede von Gen 22,1-19 des masoretischen Textes und der Septuaginta festgestellt und erklärt werden. Zum einen unterscheiden sich Ortsangaben: zuerst im Befehl von Gott an Abraham. Es ist auch in der Forschung fast unbestritten, dass es sich bei der MT-Version des Ortsnamen um eine nachträgliche Redaktion handelt. Auch hat der Ort am Ende der Erzählung zwei Bezeichnungen.
Im Religionsunterricht könnte der Aspekt problematisch sein, dass der Vater seinen Sohn anlügt. Hier sollte pädagogisch betont werden, dass Abraham von Anfang an Gott vertraut, dass er seinen Sohn verschonen wird, weil er deren Rückkehr den Knechten im Voraus angekündigt hat und mit der Beantwortung der Frage die Initiative an Gott zurückgibt. Weiterhin soll gezeigt werden, dass Gott nie die Intention hatte Isaak töten zu lassen, weil das Nichtbestehen der Prüfung darin bestanden hätte, dass Abraham sich dem Befehl widersetzt, sodass in beiden Szenarien der Sohn am Leben bliebe. Es sollte auch deutlich gestellt werden dass, so wie Isaak von einem Tieropfer ausgeht, Menschenopfer nicht die Norm waren. Im Ethikunterricht wäre ein Vergleich mit dem Koran fruchtbringend.
Inhaltsverzeichnis
- I. Textkritik
- II. Textanalyse
- III. Literarkritik
- IV. Redaktionsgeschichte
- V. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Perikope Gen 22,1-19 im Hinblick auf Textkritik, Textanalyse und Literarkritik. Er beleuchtet Unterschiede zwischen dem masoretischen Text und der Septuaginta und untersucht die Struktur, Sprache und literarischen Besonderheiten der Erzählung. Darüber hinaus erforscht der Text die Geschichte der Textüberlieferung und gibt einen Ausblick auf weiterführende Themen.
- Unterschiede zwischen masoretischem Text und Septuaginta
- Struktur und Semantik der Erzählung
- Literarische Besonderheiten wie Satzparallelismus und Dubletten
- Redaktionsgeschichte der Perikope
- Theologische Interpretation der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Textkritik
Dieser Abschnitt identifiziert und analysiert die drei wichtigsten Unterschiede zwischen dem masoretischen Text und der Septuaginta in Gen 22,1-19. Die Unterschiede betreffen Ortsangaben, die Beschreibung des Widders und die Häufigkeit der Namensnennung Abrahams. Die Analyse beleuchtet die möglichen Gründe für diese Unterschiede und bewertet ihre Bedeutung für die Interpretation des Textes.
II. Textanalyse
Hier wird die Struktur und Semantik der Perikope Gen 22,1-19 untersucht. Der Abschnitt stellt die Einordnung der Erzählung in den Kontext der Abrahamerzählung und analysiert die Funktion der Perikope innerhalb dieses Rahmens. Die Analyse beleuchtet das zentrale Thema der Gottesfurcht und die Rolle des Sehens und der Wahrnehmung. Des Weiteren wird die konzentrische Struktur der Erzählung erläutert und anhand einer Gliederung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Textkritik, Septuaginta, masoretischer Text, Textanalyse, Literarkritik, Abrahamerzählung, Gottesfurcht, Sehen, Wahrnehmung, Konzentrische Struktur, Satzparallelismus, Dublette, Redaktionsgeschichte, theologische Interpretation.
- Quote paper
- Alexandra Priesterath (Author), 2018, Zur Redaktionsgeschichte von Gen 22,1-19, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490818