In unserer modernen Gesellschaft gehört die massenhafte Datensammlung und -auswertung zum Alltag. Die Science weist in einem Leitartikel unter der Überschrift "The End of Privacy" pointiert darauf hin, dass fast unser ganzes Leben auf irgendeine Art und Weise festgehalten wird: Die Datenspur fängt mit der Geburt an, wo dem Menschen ein Name gegeben wird, Gewicht und Größe aufgenommen und vermutlich ein paar Fotos geschossen werden. Später kommen dann eine Ausweisnummer, ein Bankkonto und ein Smartphone hinzu, das ständig den Aufenthaltsort seines Besitzers erfasst. Nebenbei vermessen Facebook und Google noch die Wünsche, Sorgen und Beziehungen der Personen und der gläserne Mensch ist Realität.
In unserem Alltag lesen wir regelmäßig negative Schlagzeilen über diese massenhafte Datensammlung, wie bspw. im Economist Artikel "Dicing with Data", in dem der Umgang der zuvor benannten Unternehmen mit persönlichen Daten kritisiert wird. Selbige Zeitung betonte aber nur drei Monate zuvor, dass dem gegenüber durch die neuen Möglichkeiten auch große Vorteile für den Verbraucher stehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Motivation und Problemstellung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Informationelle Privatsphäre
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Vorteile und Risiken der Einschränkung von informationeller Privatsphäre
- 3 Zusammenhang zwischen informationeller Privatsphäre und dem zugehörigen Entscheidungsverhalten
- 3.1 Modelle zur Erklärung des Entscheidungsverhaltens
- 3.2 Einflüsse auf Privatsphärebedenken
- 3.3 Direkte Einflüsse auf das Entscheidungsverhalten
- 3.4 Der Privatsphäre-Calculus und das Privatsphäre-Paradoxon
- 4 Schluss
- 4.1 Fazit
- 4.2 Kritische Betrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Determinanten, die im Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten der Datennutzung und dem Schutz der Privatsphäre Einfluss auf Entscheidungen über den Umgang mit persönlichen Informationen haben. Die Arbeit untersucht den Einfluss des Privatsphäreempfindens auf das Entscheidungsverhalten im Kontext der massenhaften Datensammlung und -auswertung unserer modernen Gesellschaft.
- Begriffsbestimmung der informationellen Privatsphäre und deren Entwicklung
- Vorteile und Risiken der Einschränkung der informationellen Privatsphäre
- Modelle zur Erklärung des Entscheidungsverhaltens im Kontext von Privatsphäre
- Einflussfaktoren auf Privatsphärebedenken und deren Auswirkungen auf Entscheidungen
- Der Privatsphäre-Calculus und das Privatsphäre-Paradoxon
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung motiviert die Arbeit anhand der aktuellen Problematik der massenhaften Datensammlung und -auswertung in unserer Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Privatsphäre. Sie beschreibt den Konflikt zwischen den Vorteilen und Risiken der Datennutzung und definiert das Ziel der Arbeit: die Analyse der Determinanten, die in diesem Spannungsfeld das Entscheidungsverhalten im Umgang mit persönlichen Informationen beeinflussen. Der Aufbau der Arbeit wird im Anschluss skizziert.
2 Informationelle Privatsphäre: Dieses Kapitel beleuchtet den vielschichtigen Begriff der informationellen Privatsphäre. Es beginnt mit einer Auseinandersetzung mit verschiedenen Definitionen, beginnend mit der klassischen Definition von Warren & Brandeis ("the right to be let alone") und weiterführend zu moderneren Ansätzen, die die informationelle Privatsphäre als ein Gut definieren, mit dem Individuen "bezahlen", um Vorteile im Austausch für die Preisgabe persönlicher Daten zu erhalten. Die Kapitel analysiert die historische Entwicklung des Verständnisses von Privatsphäre, und unterscheidet explizit zwischen physischer und informationeller Privatsphäre. Es werden vor- und Nachteile der Einschränkung der informationellen Privatsphäre diskutiert.
3 Zusammenhang zwischen informationeller Privatsphäre und dem zugehörigen Entscheidungsverhalten: Dieses Kapitel erforscht den Zusammenhang zwischen dem individuellen Privatsphäreempfinden und dem resultierenden Entscheidungsverhalten in Bezug auf die Preisgabe persönlicher Daten. Es beginnt mit der Vorstellung von Modellen, die das Entscheidungsverhalten erklären, und analysiert deren Bestandteile im Kontext von Privatsphärebedenken. Es werden direkte Einflüsse auf das Entscheidungsverhalten untersucht und schließlich die Phänomene des Privatsphäre-Calculus und des Privatsphäre-Paradoxons erläutert, welche die Komplexität dieses Zusammenspiels aufzeigen.
Schlüsselwörter
Informationelle Privatsphäre, Entscheidungsverhalten, Datensammlung, Datenschutz, Privatsphäreempfinden, Privatsphäre-Calculus, Privatsphäre-Paradoxon, Datenökonomie, Risikomanagement.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Determinanten des Entscheidungsverhaltens im Spannungsfeld zwischen Datennutzung und Privatsphäre
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert, wie Entscheidungen über den Umgang mit persönlichen Informationen im Spannungsfeld zwischen Datennutzung und Privatsphäre getroffen werden. Sie untersucht den Einfluss des individuellen Privatsphäreempfindens auf das Entscheidungsverhalten im Kontext der massenhaften Datensammlung und -auswertung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Begriffsbestimmung der informationellen Privatsphäre und deren Entwicklung, die Vor- und Nachteile der Einschränkung der informationellen Privatsphäre, Modelle zur Erklärung des Entscheidungsverhaltens im Kontext von Privatsphäre, Einflussfaktoren auf Privatsphärebedenken und deren Auswirkungen auf Entscheidungen sowie den Privatsphäre-Calculus und das Privatsphäre-Paradoxon.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur informationellen Privatsphäre, ein Kapitel zum Zusammenhang zwischen informationeller Privatsphäre und Entscheidungsverhalten und einen Schluss. Die Einleitung beschreibt die Motivation und Problemstellung sowie den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zur informationellen Privatsphäre definiert den Begriff und diskutiert Vor- und Nachteile seiner Einschränkung. Das dritte Kapitel untersucht Modelle des Entscheidungsverhaltens im Kontext von Privatsphäre und beleuchtet den Privatsphäre-Calculus und das Privatsphäre-Paradoxon. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Es werden Zusammenfassungen der Einleitung (Motivation, Problemstellung, Zielsetzung, Aufbau), des Kapitels zur Informationellen Privatsphäre (Definition, historische Entwicklung, Vor- und Nachteile der Einschränkung), und des Kapitels zum Zusammenhang zwischen informationeller Privatsphäre und Entscheidungsverhalten (Modelle des Entscheidungsverhaltens, Einflussfaktoren, Privatsphäre-Calculus und -Paradoxon) gegeben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Informationelle Privatsphäre, Entscheidungsverhalten, Datensammlung, Datenschutz, Privatsphäreempfinden, Privatsphäre-Calculus, Privatsphäre-Paradoxon, Datenökonomie, Risikomanagement.
Was ist der Privatsphäre-Calculus und das Privatsphäre-Paradoxon?
Die Arbeit erläutert diese Konzepte im Kapitel zum Zusammenhang zwischen informationeller Privatsphäre und Entscheidungsverhalten. Sie zeigen die Komplexität des Zusammenspiels zwischen Privatsphäreempfinden und Entscheidungsverhalten auf.
Welche Modelle des Entscheidungsverhaltens werden betrachtet?
Die Arbeit stellt verschiedene Modelle vor, die das Entscheidungsverhalten im Kontext von Privatsphärebedenken erklären. Die genauen Modelle werden im dritten Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Definition von informationeller Privatsphäre wird verwendet?
Die Arbeit beginnt mit der klassischen Definition von Warren & Brandeis ("the right to be let alone") und geht auf modernere Ansätze ein, die die informationelle Privatsphäre als ein Gut definieren, das Individuen im Austausch für Vorteile durch die Preisgabe persönlicher Daten "bezahlen".
- Citar trabajo
- Marko Kunze (Autor), 2017, Der Einfluss des Privatsphäreempfindens auf unser Entscheidungsverhalten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490854