Das Essay versucht der Frage nachzugehen, welche existenzielle Bedeutung Rudolf Bultmanns epochales Meisterwerk "Das Evangelium des Johannes", das er 1941 erstmals veröffentlichte, für die Johannesforschung im 20. Jahrhundert hatte. Nach einer anfänglichen Hinführung zum Thema und einigen methodischen Vorbemerkungen, beginnt der Autor mit einer historischen Hinführung, indem er die Johannesforschung im 19. Jahrhundert kurz skizziert. Auf diese kurze forschungsgeschichtliche Skizzierung folgt ein kurzer biographischer Abriss von Leben und Werk Rudolf Bultmanns, an den sich wiederum eine kurze Abhandlung über die Bultmannschen Begriffe der Entmythologisierung und existenzialen Interpretation anschließt, die als methodische Topoi der Bultmannschen Theologie angesehen werden müssen. Im nächsten Schritt geht der Autor auf Rudolf Bultmanns Johanneskommentar als solchen ein und versucht zu klären, inwiefern dieser als ein Meilenstein in der neutestamentlichen Wissenschaft des 20. Jahrhunderts angesehen werden kann. Abschließend erfolgt ein Resümee, in welchem sich der Autor mit der Rezeptionsgeschichte von Bultmanns "Das Evangelium des Johannes" auseinandersetzt und erklärt, warum dieses Werk auch in der modernen Johannesforschung im 21. Jahrhundert noch von bleibender Relevanz ist. Auf die inhatllichen Ausführungen folgt schlussendlich ein ausführliches bibliographisches Verzeichnis, in dem sich neben den Quellenangaben auch zahlreiche Verweise auf Sekundärliteratur befinden, die zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Johannesevangelium und der Johannesforschung anregen wollen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Hinführung zum Thema
- 2. Struktur und Zielsetzung des Essays
- 3. Historische Hinführung: Die Johannesforschung im 19. Jahrhundert
- 4. Kurzer biographischer Abriss von Leben und Werk Rudolf Bultmanns
- 5. Entmythologisierung und existenziale Interpretation als methodische Topoi der Bultmannschen Theologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die existenzielle Bedeutung von Rudolf Bultmanns Johanneskommentar für die Johannesforschung im 20. Jahrhundert. Er beleuchtet Bultmanns theologische Ansätze und deren Einfluss auf die neutestamentliche Wissenschaft.
- Die Johannesforschung im 19. Jahrhundert und ihre methodischen Ansätze.
- Bultmanns Leben und Werk im Kontext seiner Zeit.
- Die Konzepte der Entmythologisierung und existenzialen Interpretation in Bultmanns Theologie.
- Der Einfluss von Bultmanns Johanneskommentar auf die Johannesforschung.
- Die bleibende Relevanz von Bultmanns Werk in der gegenwärtigen neutestamentlichen Wissenschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Hinführung zum Thema: Die Einleitung beschreibt die Entstehung des Essays aus der Vorbereitung eines Referats über Rudolf Bultmanns Johanneskommentar. Sie erläutert das Ziel, Bultmanns Verständnis der johanneischen Theologie detailliert zu analysieren und dessen Einfluss auf die Johannesforschung des 20. Jahrhunderts zu untersuchen. Der Essay möchte zudem die anhaltende Relevanz von Bultmanns Werk in der heutigen neutestamentlichen Wissenschaft beleuchten.
2. Struktur und Zielsetzung des Essays: Dieses Kapitel skizziert den Aufbau des Essays. Zuerst wird ein Überblick über die Johannesforschung des 19. Jahrhunderts gegeben, um den Kontext für Bultmanns Kommentar zu schaffen. Ein kurzer biographischer Abriss Bultmanns folgt, um seine theologische Entwicklung nachvollziehbar zu machen. Anschließend werden die methodischen Grundlagen seiner Theologie, insbesondere Entmythologisierung und existenzielle Interpretation, erklärt, bevor der Johanneskommentar selbst behandelt wird. Abschließend wird ein Resümee über die Rezeption und heutige Relevanz des Kommentars folgen.
3. Historische Hinführung: Die Johannesforschung im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung der historisch-kritischen Methode in der neutestamentlichen Wissenschaft des 19. Jahrhunderts. Es hebt die Beiträge der Tübinger Schule, insbesondere Ferdinand Christian Baur und dessen Schüler David Friedrich Strauß, hervor. Baur führte Methoden der Geschichtswissenschaft in die Exegese ein und betonte die historische Kontinuität zwischen der vorösterlichen Verkündigung Jesu und der nachösterlichen Theologie. Strauß hingegen argumentierte, dass die Evangelien mythische Vorstellungen auf Jesus übertragen hätten. Das Kapitel schließt mit der Beschreibung von William Wredes Kritik an Baur und Strauß und der Begründung der religionsgeschichtlichen Schule.
4. Kurzer biographischer Abriss von Leben und Werk Rudolf Bultmanns: Dieser Abschnitt präsentiert eine kurze Biographie von Rudolf Bultmann, beginnend mit seiner Geburt und seinen frühen Einflüssen durch liberal-theologische und pietistische Strömungen. Der Text verfolgt seinen akademischen Werdegang, seine Lehrtätigkeiten in Tübingen, Berlin und Marburg, und seine Auseinandersetzung mit bedeutenden Theologen und Philosophen seiner Zeit, insbesondere Martin Heidegger. Der Abschnitt beschreibt auch Bultmanns Engagement in der Bekennenden Kirche während des Nationalsozialismus und den Einfluss seines Vortrags "Neues Testament und Mythologie" auf die Entmythologisierungsdebatte.
5. Entmythologisierung und existenziale Interpretation als methodische Topoi der Bultmannschen Theologie: Dieser Teil erläutert die zentralen methodischen Ansätze in Bultmanns Theologie: die Entmythologisierung und die existentiale Interpretation. Bultmann argumentierte, dass das Neue Testament ein mythologisches Weltbild voraussetzt, das mit dem modernen wissenschaftlichen Weltbild unvereinbar ist. Die Entmythologisierung zielt darauf ab, den existentiellen Kern der christlichen Botschaft vom mythologischen Kontext zu befreien, um sie für die moderne Menschen verständlich zu machen. Die existentiale Interpretation konzentriert sich auf die existentiellen Fragen des Menschen und die Antwort des christlichen Glaubens darauf. Der Abschnitt verdeutlicht die philosophischen Einflüsse auf Bultmanns Denken.
Schlüsselwörter
Rudolf Bultmann, Johanneskommentar, Johannesforschung, Entmythologisierung, Existenzialinterpretation, Neutestamentliche Wissenschaft, Historisch-kritische Methode, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Theologie des Neuen Testaments, Mythos, Existenzialismus.
Häufig gestellte Fragen zum Essay über Rudolf Bultmanns Johanneskommentar
Was ist der Gegenstand dieses Essays?
Der Essay untersucht die existenzielle Bedeutung von Rudolf Bultmanns Johanneskommentar für die Johannesforschung im 20. Jahrhundert. Er beleuchtet Bultmanns theologische Ansätze und deren Einfluss auf die neutestamentliche Wissenschaft, sowie die bleibende Relevanz seines Werks in der heutigen Forschung.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt die Johannesforschung des 19. Jahrhunderts, Bultmanns Leben und Werk, seine Konzepte der Entmythologisierung und existenzialen Interpretation, den Einfluss seines Kommentars auf die Johannesforschung und die anhaltende Relevanz seines Werkes.
Wie ist der Essay aufgebaut?
Der Essay gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Hinführung zum Thema, die Struktur und Zielsetzung des Essays, eine historische Hinführung zur Johannesforschung im 19. Jahrhundert, einen biographischen Abriss über Rudolf Bultmann und eine Erläuterung der Entmythologisierung und existenzialen Interpretation in Bultmanns Theologie. Jedes Kapitel fasst seinen Inhalt zusammen.
Welche Rolle spielt die Johannesforschung des 19. Jahrhunderts?
Das 19. Jahrhundert und die Entwicklung der historisch-kritischen Methode in der neutestamentlichen Wissenschaft bilden den historischen Kontext für Bultmanns Kommentar. Der Essay beleuchtet die Beiträge der Tübinger Schule (Baur, Strauss) und William Wrede, um Bultmanns Arbeit einzuordnen.
Wer war Rudolf Bultmann und welche Bedeutung hatte er?
Der Essay beschreibt Bultmanns Leben, seinen akademischen Werdegang, seine theologischen Einflüsse (Heidegger) und sein Engagement in der Bekennenden Kirche. Seine Bedeutung liegt in seinen methodischen Ansätzen (Entmythologisierung, existentiale Interpretation) und deren Einfluss auf die neutestamentliche Wissenschaft.
Was bedeuten Entmythologisierung und existentiale Interpretation?
Die Entmythologisierung zielt darauf ab, den existentiellen Kern der christlichen Botschaft vom mythologischen Kontext zu befreien. Die existentiale Interpretation konzentriert sich auf die existentiellen Fragen des Menschen und die Antwort des christlichen Glaubens darauf. Der Essay erläutert diese Konzepte im Detail und ihre philosophischen Hintergründe.
Welchen Einfluss hatte Bultmanns Johanneskommentar?
Der Essay untersucht den Einfluss von Bultmanns Johanneskommentar auf die Johannesforschung im 20. Jahrhundert und seine anhaltende Relevanz für die heutige neutestamentliche Wissenschaft.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Rudolf Bultmann, Johanneskommentar, Johannesforschung, Entmythologisierung, Existenzialinterpretation, Neutestamentliche Wissenschaft, Historisch-kritische Methode, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Theologie des Neuen Testaments, Mythos, Existenzialismus.
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- Jan Mark Budde (Author), 2019, Über die existenzielle Bedeutung von Rudolf Bultmanns Johanneskommentar für die Johannesforschung im 20. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490901