Diese Arbeit untersucht die Vorwürfe gegen den Bayernherzog Tassilo III. in Ingelheim 794. Ein Fokus liegt dabei auf der Darstellung in den Reichsannalen. Im Folgenden sollen die in Ingelheim gegen Tassilo III. vorgebrachten Anklagepunkte und die zu diesen Sachverhalten in den Reichsannalen erwähnten Vorgänge erörtert werden. Im Zentrum steht hierbei die Frage, inwieweit die Annalen die vorgebrachten Vergehen realistisch darstellen, also welcher der ihm vorgeworfenen Vergehen Tassilo sich eigentlich schuldig gemacht hat.
Der mächtige bayerische Herzog Tassilo III. wurde in mehreren Schritten von Karl dem Großen entmachtet (787), in Ingelheim abgeurteilt (788) und auf die Reichsversammlung in Frankfurt verbracht, um öffentlich auf jegliche agilolfingischen Herrschaftsrechte für sich und seine Nachkommen zu verzichten (794). Dies stellte das Ende des eigenständigen Herzogtums in Bayern dar, das ab 787 dem Frankenreich eingegliedert und in den Folgejahren zunehmend integriert wurde. Welche Anklagepunkte haben zur Verurteilung Tassilos III. beim Prozess in Ingelheim 788 und damit zu der Grundlage seiner vollkommenen und endgültigen Entmachtung geführt?
Wenn man mit einiger Berechtigung schlussfolgert, dass Ingelheim 788 ein "inszenierter Schauprozess" war, wie es verschiedene Veröffentlichungen andeuten, so wird doch deutlich das Bestreben des karolingischen Hofes deutlich, diesem einen legitimen Anspruch zu verleihen. Dem Thema der (rechtlich missbräuchlichen) Entmachtung und Ausschaltung Tassilos III. sind viele wissenschaftliche Beiträge gewidmet, deren Tenor mehrheitlich begründet Zweifel an der Darstellung der Reichsannalen hegt.
Inhalt
I. Einleitung
1. Ereignisgeschichtlicher und machtpolitischer Hintergrund
2. Fragestellung und Aufbau
II. Hauptteil
1. Die Vorwürfe gegen Tassilo III. im Überblick
2. Der Vorwurf der Heeresflucht („ harisliz “)
2.1 Hintergrund der Heeresflucht und seine Darstellung in den Reichsannalen
2.2 Einsetzung des Tassilo per suum beneficium
2.3 Eidesleistung und Eintritt in die Vasallität
2.4 Die Heeresflucht
3. Die weiteren Vorwürfe der Reichsannalen
III. Fazit
1. Der Prozess von Ingelheim – eine machtpolitische Maßnahme
2. Der Prozess fand auf rechtlich unsicherer Basis statt
3. Die Reichsannalen verleihen dem Vorgehen Legitimation
4. Die Wahrheitsfindung stößt an ihre Grenzen
Verzeichnis der Quellen, Hilfsmittel und Forschungsliteratur
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.