Im internationalen Steuerrecht wird der Ausübung einer wirtschaftlichen Tätigkeit durch eine Betriebsstätte eine ausreichende Intensität an Geschäftsbeziehungen in einem Staat beigemessen. Somit ermöglicht eine Betriebsstätte die Ausübung des Besteuerungsrechts im Quellenstaat und dient auf diese Weise zur Abgrenzung der Besteuerungsansprüche der am Sachverhalt beteiligten Staaten.
Auf internationaler Ebene lässt sich eine beständige Absenkung der Anforderungen zur Begründung einer Betriebsstätte beobachten. Somit haben Unternehmen, die auf internationalen Märkten auftreten, diese Umstände auch im Rahmen ihrer Tax Compliance zu berücksichtigen, um die Lage des Unternehmens besser prognostizieren zu können. Die aussagekräftigen Zahlen dienen dabei zum einen dem Erreichen von Zielen innerhalb des Unternehmens. Zum anderen haben Unternehmen Pflichten gegenüber den Finanzbehörden zu erfüllen. Ist ein Unternehmen in einem anderen Staat physisch präsent, so ist es darüber hinaus möglich, dass eine Betriebsstätte ohne Absicht begründet wird. Nicht oder nicht rechtzeitig erkannte Betriebsstätten haben nicht nur unerwartete Folgen für die Unternehmensführung, sondern können auch zu Steuerordnungswidrigkeiten führen.
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit besteht darin, die steuerrechtlichen Aspekte in Verbindung mit der Unterhaltung einer ausländischen Betriebsstätte aus Sicht einer betrieblichen Tax Compliance zu untersuchen. Zu diesem Zweck wird eine qualitative Untersuchung der relevanten Literatur durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Die Betriebsstätte als steuerlicher Anknüpfungspunkt
- 2.1 Die Betriebsstätte nach nationalem Recht
- 2.2 Die Betriebsstätte nach internationalem Recht
- 2.3 Sonderfälle der Betriebsstättenbegründung
- 2.3.1 Vertreterbetriebsstätte
- 2.3.2 Dienstleistungsbetriebsstätte
- 2.4 Internationale Neuentwicklungen
- 2.4.1 Ausweitung des Betriebsstättenbegriffs
- 2.4.2 Multilaterales Instrument
- 3 Laufende Besteuerung ausländischer Betriebsstätten inländischer Investoren
- 3.1 Nationales Besteuerungsrecht
- 3.1.1 Persönliche und sachliche Steuerpflicht
- 3.1.2 Unilaterale Maßnahmen zur Beseitigung der Doppelbesteuerung
- 3.2 Besteuerung im Abkommensrecht
- 3.2.1 Persönlicher und sachlicher Anwendungsbereich
- 3.2.2 Bilaterale Maßnahmen zur Beseitigung der Doppelbesteuerung
- 3.2.3 Unilaterale Maßnahmen zur Vermeidung von Minderbesteuerungen
- 3.2.4 Diskriminierungsverbote
- 4 Gewinnermittlung und Gewinnabgrenzung ausländischer Betriebsstätten nach dem Authorized OECD Approach
- 4.1 Grundsätze der steuerlichen Gewinnermittlung und Gewinnaufzeichnung
- 4.2 Steuerliche Gewinnermittlung und Gewinnabgrenzung nach nationalem Recht
- 4.2.1 Einordnung der Gewinnabgrenzung in die zweistufige Gewinnermittlung
- 4.2.2 Erfolgs- und Vermögensabgrenzung nach § 1 Abs. 5 AStG für nach dem 31.12.2014 beginnende Wirtschaftsjahre
- 4.3 Gewinnabgrenzung nach Abkommensrecht
- 5 Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Gewinnermittlung einer ausländischen Betriebsstätte unter Berücksichtigung des Authorized OECD Approach. Sie analysiert die relevanten rechtlichen Grundlagen und untersucht die Anwendung der OECD-Methoden in der Praxis.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Betriebsstätte“ im nationalen und internationalen Recht
- Besteuerung ausländischer Betriebsstätten inländischer Investoren
- Gewinnermittlung und Gewinnabgrenzung nach dem Authorized OECD Approach
- Analyse der Anwendung der OECD-Methoden in der Praxis
- Bewertung der rechtlichen und praktischen Herausforderungen bei der Gewinnermittlung von Betriebsstätten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert den Forschungsgegenstand. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff der Betriebsstätte aus nationaler und internationaler Perspektive und geht auf Sonderfälle der Betriebsstättenbegründung ein. Im dritten Kapitel werden die steuerlichen Aspekte der laufenden Besteuerung ausländischer Betriebsstätten inländischer Investoren im nationalen und internationalen Recht analysiert. Kapitel 4 befasst sich mit der Gewinnermittlung und Gewinnabgrenzung ausländischer Betriebsstätten nach dem Authorized OECD Approach und untersucht die Anwendung der OECD-Methoden in der Praxis. Das fünfte Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit thesenförmig zusammen.
Schlüsselwörter
Betriebsstätte, Gewinnermittlung, Gewinnabgrenzung, Authorized OECD Approach, internationale Steuerrecht, Doppelbesteuerung, OECD-Methoden, nationales Steuerrecht.
- Quote paper
- Zsanna Savai (Author), 2019, Die Gewinnermittlung einer ausländischen Betriebsstätte unter Beachtung des Authorized OECD Approach, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491161