Die im essayistischen Stil verfasste Bachelorarbeit nimmt dich mit auf eine Reise: von den Wurzelspitzen bis zum Zopf! Anhand verschiedener Attraktoren des Alltags wird die Verhandlung der Körperbehaarung von Frauen* betrachtet. Basierend auf einem dichten Theoriekonstrukt wurden so Phänomene wie Frauen*zeitschriften empirisch analysiert. Lass dich überraschen, lass dich mitnehmen, lass dich drauf ein: wachsen oder waxen lassen?!
Wie unterschiedlich die Wortkombination "Haare wachsen lassen" wahrgenommen werden kann hängt von der Lebensrealität oder der Kreativität der Leser_innen ab. Gemeint ist sowohl das Haarwachstum, sie länger werden zu lassen, als auch die Körperpraxis des Wachsens, das heißt sich die Haare mit zumeist heißem Wachs entfernen zu lassen. Hierfür wird häufig der Anglizismus "waxen" verwendet, worauf im Folgenden jedoch verzichtet wird.
Dieses, wie auch andere Enthaarungsverfahren, sind für die meisten Personen äußerst schmerzhaft, zeit- oder kostenintensiv und Hautreizungen, eingewachsene Härchen oder Entzündungen eine häufige Folge. Die Frage nach dem "Wieso", also warum eine das über sich ergehen lässt, es zur täglichen Routine macht, liegt nah. Heutzutage ist das Risiko von Parasitenbefall der Körperhaare sehr gering und andere hygienische Bedenken sind durch den flächendeckenden Zugang zu Wasser weitgehend unbegründet. Wieso finden wir diese Haare, ob gekräuselt oder glatt, zwischen oder auf den Beinen und in den Achselhöhlen, so "eklig"? Wofür stehen Körperhaare gegenwärtig? Was sind "falsche Stellen" für Körperbehaarung? Bei wem? Warum hat die natürliche, meint hier von Rasierern, Pinzetten, Scheren unbearbeitete und nicht durch eingenommene Hormone beeinflusste Körperbehaarung – besonders bei Frauen* - so negative Konnotationen wie Ungepflegtheit, geschlechtliche Uneindeutigkeit oder mangelnde soziale Fähigkeiten?
Inhaltsverzeichnis
- [Vorwort_Wurzelspitzen]
- [Blick der Ethnologin_Rituale des Alltags]
- [Vorgehensweise]
- [Ausgangspunkt_Attraktor im Alltag]
- [Status quo: Trend Kahlschlag. Er/sie/es stutzt. Wir stutzen.]
- [Literaturbericht_Forschungsstand]
- [Wovon reden wir hier eigentlich?]
- [Empirie]
- [Orte der Verhandlung_Alltag durchgekämmt]
- [Ort des Geschehens_Körper]
- [Macht steckt in jedem Haar_Körper als Kontrollgegenstand]
- [Zum Zopf gebunden_Zusammenfassung]
- [Wachsen lassen_Reflexion]
- [Ausblick_Nachwuchs]
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftlichen Verhandlungen um weibliche Körperbehaarung. Sie hinterfragt die normativen Erwartungen an weibliche Körper und die damit verbundenen Praktiken der Haarentfernung. Das Ziel ist es, die gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktionen von Schönheit und Femininität zu hinterfragen und die damit verbundenen Kontrollmechanismen zu analysieren.
- Gesellschaftliche Konstruktion weiblicher Körperideale
- Praxen der Haarentfernung und ihre gesellschaftliche Bedeutung
- Widerstand gegen normierte Körperbilder
- Der Körper als Kontrollgegenstand
- Die Rolle der Medien in der Konstruktion von Schönheitsidealen
Zusammenfassung der Kapitel
[Vorwort_Wurzelspitzen]: Das Vorwort führt in das Thema ein und beleuchtet die vielschichtigen Interpretationen des Titels "Haare wachsen lassen", der sowohl das natürliche Wachstum als auch die Haarentfernung mittels Waxing umfasst. Es werden die schmerzhaften, zeitaufwändigen und potenziell hautreizenden Aspekte der Haarentfernung angesprochen und die Frage nach den Gründen für diese Praxis gestellt. Die Autorin hinterfragt die negative Konnotation von Körperbehaarung bei Frauen, insbesondere im Kontext von gesellschaftlichen Normen und Schönheitsidealen.
[Status quo: Trend Kahlschlag. Er/sie/es stutzt. Wir stutzen.]: Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Stand der Debatte um weibliche Körperbehaarung. Es wird aufgezeigt, wie das Zeigen von Körperhaaren als Aktivismus interpretiert und dem Feminismus zugeschrieben wird, während das Gegenteil als Verwahrlosung gilt. Die Autorin analysiert kritisch die Ambivalenz der Medienlandschaft, die zwar die "Mutigen" mit Körperbehaarung berichtet, aber gleichzeitig haarloser Haut und Enthaarungstipps präsentiert. Die Frage nach der Arbeit am Körper im Kontext des neoliberalen Marktes wird gestellt.
Schlüsselwörter
Körperbehaarung, Frauen*, Schönheitsideale, Haarentfernung, Gender Studies, Materielle Kultur, Feminismus, Körperbild, Medien, neoliberaler Markt, Selbstoptimierung, Widerstand.
Häufig gestellte Fragen zu "Haare wachsen lassen"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht die gesellschaftlichen Verhandlungen um weibliche Körperbehaarung. Sie analysiert normative Erwartungen an weibliche Körper und die damit verbundenen Praktiken der Haarentfernung, hinterfragt gesellschaftliche und kulturelle Konstruktionen von Schönheit und Femininität und untersucht die damit verbundenen Kontrollmechanismen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftliche Konstruktion weiblicher Körperideale, Praxen der Haarentfernung und deren gesellschaftliche Bedeutung, Widerstand gegen normierte Körperbilder, den Körper als Kontrollgegenstand und die Rolle der Medien bei der Konstruktion von Schönheitsidealen. Sie betrachtet auch die Ambivalenz der Medienlandschaft, die sowohl Körperbehaarung als Aktivismus als auch haarloser Haut präsentiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit enthält Kapitel wie ein Vorwort, das den Titel und die vielschichtigen Aspekte der Haarentfernung beleuchtet, ein Kapitel zum aktuellen Stand der Debatte um weibliche Körperbehaarung (inkl. Aktivismus vs. Verwahrlosung), ein Kapitel zu empirischen Ergebnissen ("Orte der Verhandlung_Alltag durchgekämmt", "Ort des Geschehens_Körper", "Macht steckt in jedem Haar_Körper als Kontrollgegenstand"), sowie Kapitel zu Zusammenfassung, Reflexion und Ausblick. Die detaillierten Inhalte der einzelnen Kapitel sind im Inhaltsverzeichnis aufgeführt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Körperbehaarung, Frauen*, Schönheitsideale, Haarentfernung, Gender Studies, Materielle Kultur, Feminismus, Körperbild, Medien, neoliberaler Markt, Selbstoptimierung, Widerstand.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktionen von Schönheit und Femininität zu hinterfragen und die damit verbundenen Kontrollmechanismen zu analysieren. Sie untersucht, wie weibliche Körperbehaarung gesellschaftlich verhandelt und bewertet wird.
Woran lässt sich der Titel "Haare wachsen lassen" interpretieren?
Der Titel ist vielschichtig und umfasst sowohl das natürliche Wachstum von Haaren als auch die Haarentfernung mittels Waxing. Er thematisiert die damit verbundenen schmerzhaften, zeitaufwändigen und potenziell hautreizenden Aspekte und stellt die Frage nach den Gründen für diese Praxis.
Welche Rolle spielen die Medien in der Arbeit?
Die Arbeit analysiert kritisch die Ambivalenz der Medienlandschaft, die zwar "mutige" Frauen mit Körperbehaarung präsentiert, aber gleichzeitig haarloser Haut und Enthaarungstipps fördert. Die Medien werden als ein wichtiger Faktor in der Konstruktion von Schönheitsidealen betrachtet.
- Citar trabajo
- Theresa Frößler (Autor), 2018, Haare wachsen lassen? Verhandlungen der Körperbehaarung von Frauen*, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491193