Epochale Umbrüche haben eine unangenehme Eigenschaft: Sie werden in der Regel als solche nicht sofort wahrgenommen. Der wirtschaftliche Wiederaufstieg der VR China hingegen hat mittlerweile fast jeden Haushalt und jedes Unternehmen erfasst. Derzeit wundert sich kaum noch ein Konsument darüber, dass sein Mobiltelefon oder sein Notebook im „Reich der Mitte“ produziert worden ist. Dass diese Produkte aber immer noch das ihm vertraute Label eines internationalen Unternehmens tragen zeigt nur, wie sehr die Weltwirtschaft bereits von dem Standort China profitiert hat. So wird allenthalben davon ausgegangen, dass der Zuwachs an Effizienz, den die chinesische Volkswirtschaft in den vergangenen zwei Jahrzehnten vorzuweisen hatte, fast ausschließlich auf das Konto der internationalen Investoren geht (Baron et al., 2005: 24). Für die internationalen Unternehmen ist dies jedoch nur die eine Seite derselben Medallie. Denn China verfügt auch noch über einen der attraktivsten Binnenmärkte weltweit, den es zu erschließen gilt.
Voraussetzung hierfür war zunächst die wirtschaftliche Öffnung der Volksrepublik, die durch wirtschaftspolitische Reformmaßnahmen umgesetzt worden ist (vgl. Deng, 2001: 63). Hiernach ist die Zahl internationaler Unternehmen aus aller Welt, die sowohl von den chinesischen Produktionsbedingungen als auch von der Attraktivität des chinesischen Binnenmarktes überzeugt sind und die darin ihr Zielgebiet einer geschäftlichen Expansion gefunden haben, ständig gewachsen (Meng, 2003: 1). Aus eigener Notwendigkeit heraus nutzen die Chinesen hierbei geschickt die Kräfte der Globalisierung und des Kapitalismus nach ihren eigenen Vorstellungen und für ihre eigenen Zwecke. Denn die Entscheidung der internationalen Unternehmen für den Standort der VR China wird auch zukünftig durch die Sachzwänge erleichtert, denen sie auf den Weltmärkten unterworfen sind. Diese ergeben sich durch den gegenwärtigen Globalisierungsprozess, auf den im Rahmen verknüpfter Weltwirtschaftsstrukturen mit neuen strategischen Ausrichtungen seitens der Unternehmen reagiert werden muss. Nur so lässt sich vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks auf internationalen Märkten weiterhin erfolgreich operieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Problemstellung
- Ziel und Gang der Untersuchung.
- Investitionsstandort Volksrepublik China…..........\n
- Politischer Transformationsprozess
- Rechtliche Rahmenbedingungen.......
- Ökonomische Situation
- Bruttoinlandsprodukt
- Außenhandel
- Ausländische Direktinvestitionen
- Kulturelle Aspekte: „Guanxi“ und „Mianzi“.
- Zwischenfazit.
- Strategien des Managements internationaler Unternehmen – Darstellung des Untersuchungsgegenstandes
- Internationale Unternehmensstrategie..\n
- Internationale Markteintrittsstrategie.......\n
- Die Transaktionskostentheorie.
- Grundlagen der Transaktionskostentheorie
- Transaktion..\n
- Transaktionskosten.......\n
- Einflussgrößen auf die Höhe der Transaktionskosten
- Verhaltensannahmen\n
- Umweltmerkmale ....\n
- Koordinationsformen der Transaktion: Markt und Hierarchie\n
- Zwischenfazit.\n
- Equity Joint Ventures (EJV) in der VR China
- Grundlagen: Abgrenzung EJV von CJV.
- Voraussetzungen ...
- Motive.
- Seitens der chinesischen Unternehmen...\n
- Seitens der internationalen Unternehmen
- Der Prozess eines EJV in der VR China .....
- Ex ante: Initiierungsphase.\n
- Ex ante: Verhandlungs- bzw. Gründungsphase .\n
- Ex post: Betriebs- und Kontrollphase\n
- Ex post: Beendigungsphase\n
- Zwischenfazit..\n
- Wholly Foreign-Owned Enterprises (WFOE) in der VR China ...
- Grundlagen..\n
- Voraussetzungen.\n
- Motive\n
- Der Prozess eines WFOE in der VR China.....\n
- Ex ante: Initiierungsphase …....\n
- Ex ante: Verhandlungs- und Gründungsphase..\n
- Ex post: Betriebs- und Kontrollphase\n
- Ex post: Beendigungsphase\n
- Zwischenfazit..\n
- Gegenüberstellung: EJV versus WFOE\n
- Vorteile: EJV versus WFOE.\n
- Nachteile: EJV versus WFOE.\n
- Strategiealternativen..\n
- Vom EJV zum WFOE.\n
- EJV und WFOE
- Fazit...\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Managementstrategien internationaler Unternehmen in der VR China. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden gängigsten Markteintrittsstrategien, Equity Joint Ventures (EJV) und Wholly Foreign-Owned Enterprises (WFOE). Die Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen, die diese Strategien für internationale Unternehmen in der VR China bieten.
- Die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für ausländische Direktinvestitionen in der VR China
- Die Transaktionskostentheorie als theoretisches Modell zur Analyse der Wahl zwischen EJV und WFOE
- Die spezifischen Herausforderungen und Chancen von EJV und WFOE in der VR China
- Die Abwägung zwischen EJV und WFOE als Markteintrittsstrategie
- Die Rolle kultureller Faktoren wie „Guanxi“ und „Mianzi“ im Management internationaler Unternehmen in der VR China
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problematik der Managementstrategien internationaler Unternehmen in der VR China. Anschließend wird der Investitionsstandort VR China mit seinen politischen, rechtlichen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen analysiert.
Im dritten Kapitel werden die internationalen Unternehmens- und Markteintrittsstrategien, insbesondere EJV und WFOE, vorgestellt. Darauf folgt eine umfassende Analyse der Transaktionskostentheorie, die als theoretisches Modell zur Erklärung der Wahl zwischen EJV und WFOE dient.
Die Kapitel 5 und 6 untersuchen die EJV und WFOE im Detail. Es werden die Grundlagen, Voraussetzungen, Motive, Prozesse und Erfolgsfaktoren für beide Strategien betrachtet. Die Arbeit schließt mit einer Gegenüberstellung von EJV und WFOE, einer Diskussion der Strategiealternativen und einem Fazit.
Schlüsselwörter
Internationale Unternehmen, VR China, Managementstrategien, Markteintritt, Equity Joint Venture (EJV), Wholly Foreign-Owned Enterprise (WFOE), Transaktionskostentheorie, „Guanxi“, „Mianzi“
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- Andreas Lentzsch (Autor), 2005, Management-Strategien internationaler Unternehmen in der VR China, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49131