In dieser Arbeit werden die Kernpunkte zum Thema Emigration und Immigration beleuchtet. Dazu nimmt der Autor zunächst Bezug auf die Meinungen von Joseph Carens und Robert E. Goodin, die offene Grenzen im Sinne einer liberalen Flüchtlingspolitik vertreten. Anschließend werden Argumente von Christopher Wellman und Matthew Lister angeführt. Abschließend geht der Autor auf die Funktion von Staatsgrenzen ein und erklärt, warum diese immer Menschenrechte gefährden müssen.
Gerade im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse, scheint die Frage nach offenen oder geschlossenen Staatsgrenzen aktueller denn je zu sein.
Während der Amtszeit von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist weltweit eine hitzige Debatte um allgemeine Migrationsfragen im Hinblick auf geschlossene und offene Staatsgrenzen entfacht. Im Kontrast zur Flüchtlingspolitik der Vereinigten Staaten steht beispielsweise die Bundesrepublik Deutschland, die im Jahr 2015 rund 820.000 Asylsuchende innerhalb der deutschen Staatsgrenzen aufgenommen hat.
Aufgrund dieser starken Disparitäten innerhalb verschiedener Maßnahmen der Flüchtlingspolitik, scheinen sich zwei Meinungslager in den Industrieländern zu entwickeln: Die einen plädieren für geschlossene Staatsgrenzen und strikte Immigrationsvorschriften um sich vor eventuell "fremdartigen" oder "feindlichem" Gedankengut im Sinne von Terrorismus zu schützen. Andere sind wiederum der Meinung, die bedingungslose Aufnahme von hilfebedürftigen Menschen sei ein obligatorisches Menschenrecht und das Zurückweisen dieser wäre eine starke Verletzung der allgemeinen Menschenwürde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Aliens“ and „Citizens“
- Die Rolle der Staatsbürgerschaft
- Das utilitaristische Kalkül
- „Unsere“ Community?
- Freies Humankapital
- Vereinigungsfreiheit von Nationen
- Der universalistische Ansatz
- Relative Gleichheit der Menschen
- Familienintegration als Lösungsansatz
- Integrationspflicht für Kinder und Ehepartner
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Debatte um offene oder geschlossene Staatsgrenzen im Kontext der Migrationspolitik. Der Autor analysiert verschiedene Argumente, die für und gegen offene Grenzen sprechen, und stellt die Positionen verschiedener Denker gegenüber. Er zeigt die moralischen und ethischen Aspekte der Debatte auf und beleuchtet die Auswirkungen von Migrationspolitik auf die Lebenschancen von Menschen.
- Die Rolle der Staatsbürgerschaft im Kontext von Migrationspolitik
- Das Spannungsfeld zwischen individuellen Rechten und staatlicher Souveränität
- Utilitaristische und liberale Argumente für und gegen offene Grenzen
- Die Auswirkungen von Migrationspolitik auf die Lebenschancen von Menschen
- Ethische Implikationen der Unterscheidung zwischen „Aliens“ und „Citizens“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Autor führt in die Debatte um offene oder geschlossene Staatsgrenzen ein und stellt die Kontroversen um Migrationspolitik in den Vereinigten Staaten und Deutschland gegenüber. Er benennt die unterschiedlichen Positionen in der Debatte und führt die zentralen Themen des Textes ein.
„Aliens“ and „Citizens“
In diesem Kapitel analysiert der Autor die Position von Joseph Carens, der sich für gänzlich offene Staatsgrenzen einsetzt. Er erklärt Carens' Kritik an der westlichen Unterscheidung zwischen „Aliens“ und „Citizens“ und dessen Argumentation, dass alle Menschen ein gleiches Naturrecht besitzen.
Die Rolle der Staatsbürgerschaft
Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Staatsbürgerschaft als Grundlage für den Zugang zu Lebenschancen in der westlichen Welt. Der Autor bezieht sich dabei auf die Theorien von John Rawls und kritisiert die moralische Ungleichheit zwischen „Citizens“ und „Aliens“, die durch den Geburtsort definiert wird.
Das utilitaristische Kalkül
Hier untersucht der Autor die utilitaristische Argumentation, die für geschlossene Grenzen sprechen kann. Er kritisiert jedoch den Fokus auf die ökonomische Situation der „Citizens“ und zeigt, dass die Bedürfnisse von „Aliens“ oft vernachlässigt werden.
Vereinigungsfreiheit von Nationen
Dieses Kapitel behandelt die Frage nach der Berechtigung von Staaten, ihre Grenzen zu kontrollieren und die Einwanderung zu regulieren. Der Autor erörtert verschiedene Argumente, die diese Rechtfertigung unterstützen, und diskutiert die ethischen Implikationen.
Familienintegration als Lösungsansatz
Dieses Kapitel betrachtet die Integration von Familien als möglichen Ansatz, um die Herausforderungen der Migrationspolitik zu bewältigen. Der Autor diskutiert die Rolle der Integrationspflicht für Kinder und Ehepartner von Migranten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind Migrationspolitik, Staatsbürgerschaft, offene Grenzen, Menschenrechte, utilitaristische und liberale Ethik, Familienintegration, globale Gerechtigkeit und die ethischen Herausforderungen der Unterscheidung zwischen „Aliens“ und „Citizens“. Der Autor beschäftigt sich mit verschiedenen Theorien und Argumenten, die sich mit diesen Themen befassen, und analysiert die Auswirkungen von Migrationspolitik auf die Lebenschancen von Menschen.
- Quote paper
- Florian Gartenschläger (Author), 2018, Offene oder geschlossene Staatsgrenzen? Eine philosophische Betrachtung der Migrationsdebatte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491486