Narrative der Depression

Eine kritische Betrachtung des "harmful dysfunction"-Modells von Allan Horwitz & Jerome Wakefield (2007) auf der Basis von Ann Cvetkovichs holistischem Ansatz in "Depression – A Public Feeling" (2012)


Dossier / Travail, 2016

11 Pages, Note: 2,0


Résumé ou Introduction

Die „American angst“ (oder als Äquivalent die „German angst“) grassiert, „the Age of Anxiety“, das Jahrhundert der Angst ist ausgerufen. Steigende soziale Ungleichheit, Krieg und Terror, prekäre Lebensumstände formen unseren Alltag. Millionen von Menschen erkranken an abnormer Traurigkeit, Leere, Hoffnungslosigkeit: der psychiatrische Begriff für das Krankheitsbild heißt Depression. Doch worum handelt es sich bei der plakativ betitelten „Depressions-Epidemie“: um eine individuelle, vererbbare Krankheit, um ein kollektives soziales Phänomen, um historisch verwurzelte, inter- und transgenerationale Traumata, um ein profitorientiertes Zuschreibungsmodell der Pharmaindustrie?

Die Narrative der Depression sind vielfältig und komplex. Die vorliegende Arbeit versucht, Konzepte abseits des medizinischen Modells vorzustellen und auf der Suche nach Verknüpfungen das commonsense-Wissen über Depression zu erweitern und zu rekonzeptualisieren. Im ersten Kapitel wird das „harmful dysfunction“-Modell (im Folgenden HD-Modell genannt) von Allan Horwitz & Jerome Wakefield (2007) als Beispiel für das medizinische Modell eingeführt. Im nächsten Schritt wird diesem Ann Cvetkovichs holistischer Ansatz aus „Depression – A Public Feeling“ (2012) entgegengestellt. Dies geschieht in drei Unterkapiteln, die sich mit den Themen „Defamiliarizing depression” – Acedia und Spiritualität, Kapitalismus, Kolonialismus & Unterdrückung sowie Depression als Sackgasse & Quelle politischer Mobilisierung beschäftigen. Im dritten Kapitel werde ich schließlich anhand von Cvetkovichs alternativen Perspektiven Horwitz & Wakefield einer kritischen Betrachtung unterziehen und dafür argumentieren, dass die angeführten Modelle keineswegs unvereinbar sind, sondern Cvetkovich vielmehr eine elementare Ergänzung und Erweiterung für die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Depression darstellt. Zuletzt wird ein Ausblick auf die Thematik gegeben und die aus der Arbeit resultierenden Implikationen auf die Diskussion um Depression an der philosophisch-psychologischen Schnittstelle zusammengefasst.

Résumé des informations

Titre
Narrative der Depression
Sous-titre
Eine kritische Betrachtung des "harmful dysfunction"-Modells von Allan Horwitz & Jerome Wakefield (2007) auf der Basis von Ann Cvetkovichs holistischem Ansatz in "Depression – A Public Feeling" (2012)
Université
Humboldt-University of Berlin  (Institut für Philosophie)
Cours
Seminar
Note
2,0
Auteur
Année
2016
Pages
11
N° de catalogue
V491603
ISBN (ebook)
9783668983335
ISBN (Livre)
9783668983342
Langue
allemand
Mots clés
Depression, Melancholie, holistisch, Spiritualität, Kolonialismus, Unterdrückung, Kapitalismus, Symptome, Definition, Psychologie, interdisziplinär
Citation du texte
Henrike Vogel (Auteur), 2016, Narrative der Depression, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491603

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