Die vorliegende Konfliktanalyse geht auf die Frage ein, inwieweit die Abspaltung und Eingliederung der Krim unter Berücksichtigung internationaler Interessen den Ukraine-Konflikt verschärft hat. Der Ukraine-Konflikt gehört zu den am stärksten medial begleiteten Auseinandersetzungen der letzten Zeit. Er dient im Folgenden als Beispiel für die Erstellung einer Konfliktanalyse, die in ihre wichtigsten Bestandteile gegliedert wird. Durch den vorgegebenen Rahmen kann die gesamte Komplexität des Konfliktes nur bruchstückhaft wiedergegeben werden, weshalb er an einzelnen Stellen zusammengefasst oder sogar vereinfacht wird.
Die ukrainischen Interessen und Forderungen trafen beim Umgang mit dem Konflikt auf die Interessen und Vorstellungen europäischer, russischer sowie US-amerikanischer Akteure, die bei der Analyse des Konflikts ebenfalls eine wichtige Rolle spielten. Deutlich wird dies auch bei der Betrachtung der Umstände zum Zeitpunkt des Beginns der Proteste. Die Annäherung bzw. Aufnahme der Ukraine in die Eurozone oder eine eher nach Russland gerichtete Politik würde die Einflusszonen der jeweiligen Staaten stark verändern. Bedacht werden muss dabei die geopolitische Bedeutung der Ukraine.
Obwohl der Ukraine-Konflikt bis dato andauert, widmet sich die folgende Analyse dem Beginn und der Verschärfung der Proteste sowie der Separierung der Konfliktlager, was schlussendlich in der Abspaltung der Krim und einer Eingliederung in die Russische Föderation endete. Gemeint ist damit der Zeitraum Ende November 2013 bis Ende März 2014. Untersucht werden soll, inwieweit die Abspaltung und Eingliederung der Krim den Ukraine-Konflikt verschärft hat. Dabei liegt der Arbeit die These zugrunde, dass dadurch der Konflikt aus dem nationalen Kontext genommen wurde und sich die primären Konfliktparteien geändert haben. Während der Konflikt in seinen Anfangszügen noch vorrangig auf einer Sachebene stattfand und sich um die politische Ausrichtung des Landes drehte, kam mit der zunehmenden Gewalt und direkten militärischen Handlungen auch die Akteurebene hinzu
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konfliktbeschreibung
- Konfliktanalyse
- Konfliktparteien
- Konfliktgegenstand
- Konfliktaustragungsform
- Institutionen der Konfliktbearbeitung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Ukraine-Konflikt, insbesondere die Rolle der Krim-Annexion in dessen Verschärfung. Sie untersucht, inwiefern die Abspaltung der Krim den Konflikt vom nationalen Kontext löste und die Konfliktparteien veränderte.
- Analyse des Ukraine-Konflikts im Kontext internationaler Interessen
- Die Rolle der Krim-Annexion in der Eskalation des Konflikts
- Veränderung der Konfliktparteien und -ebenen
- Anwendung des Realismus/Neorealismus in der Konfliktanalyse
- Bewertung der Legitimität des Krim-Referendums
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in den Ukraine-Konflikt ein, betont dessen mediale Präsenz und die Komplexität der Analyse. Sie erklärt die Fokussierung auf den Zeitraum Ende November 2013 bis Ende März 2014 und die zentrale These, dass die Krim-Annexion den Konflikt vom nationalen auf einen internationalen Kontext erweiterte und die Konfliktparteien veränderte. Die Arbeit skizziert die Einflüsse europäischer, russischer und US-amerikanischer Akteure und die geopolitische Bedeutung der Ukraine.
Konfliktbeschreibung: Dieses Kapitel beschreibt die Anfänge des Konflikts mit den Protesten nach Aussetzung des Assoziierungsabkommens mit der EU Ende November 2013. Es schildert die Forderungen nach Janukowytschs Absetzung und vorgezogenen Wahlen, die Radikalisierung der Proteste nach gewalttätigen Auseinandersetzungen und die zunehmende regionale Spaltung des Landes in pro-europäische und pro-russische Lager. Die entscheidende Rolle der Krim, geprägt durch ihre Geschichte und die Stationierung der russischen Schwarzmeerflotte, wird hervorgehoben. Das Kapitel beschreibt detailliert die Ereignisse, die zur Abspaltung und Eingliederung der Krim in die Russische Föderation führten, einschließlich des umstrittenen Referendums und der internationalen Nichtanerkennung.
Konfliktanalyse: Dieses Kapitel erläutert den theoretischen Ansatz der Konfliktanalyse, der auf dem Realismus/Neorealismus in den Internationalen Beziehungen basiert. Es betont die Machtverhältnisse und Eigeninteressen als zentrale Elemente von Konflikten. Die Analyse der Konfliktparteien betrachtet unterschiedliche Gruppenidentitäten und kulturelle Grundlagen. Der Fokus liegt auf der dynamischen Natur des Konflikts und der sich ändernden Konfliktparteien im Laufe der Zeit. Die Arbeit beschreibt die beteiligten Akteure (Janukowytsch-Regierung, EU, Russland) und ihre wechselnden Interessen im Hinblick auf das Assoziierungsabkommen und die politische Ausrichtung der Ukraine.
Schlüsselwörter
Ukraine-Konflikt, Krim-Annexion, Internationaler Konflikt, Realismus, Neorealismus, Konfliktparteien, Gruppenidentität, Assoziierungsabkommen EU, Russland, Geopolitik, Referendum, Völkerrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Ukraine-Konflikt und der Krim-Annexion
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit analysiert den Ukraine-Konflikt, insbesondere die Rolle der Krim-Annexion in dessen Eskalation. Sie untersucht die Veränderung der Konfliktparteien und -ebenen durch die Abspaltung der Krim und wendet dabei den Realismus/Neorealismus als theoretischen Rahmen an. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, eine Konfliktbeschreibung, eine Konfliktanalyse (einschließlich der Konfliktparteien, des Konfliktgegenstandes, der Austragungsform und der beteiligten Institutionen), sowie ein Fazit und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Analyse des Ukraine-Konflikts im Kontext internationaler Interessen; die Rolle der Krim-Annexion in der Eskalation; Veränderung der Konfliktparteien und -ebenen; Anwendung des Realismus/Neorealismus; und die Bewertung der Legitimität des Krim-Referendums. Der Fokus liegt auf dem Zeitraum von Ende November 2013 bis Ende März 2014.
Wie wird der Ukraine-Konflikt beschrieben?
Die Konfliktbeschreibung beginnt mit den Protesten nach der Aussetzung des Assoziierungsabkommens mit der EU. Sie schildert die Forderungen nach Janukowytschs Absetzung, die Radikalisierung der Proteste, die regionale Spaltung und die entscheidende Rolle der Krim mit ihrer Geschichte und der russischen Schwarzmeerflotte. Die Ereignisse, die zur Annexion führten, einschließlich des umstrittenen Referendums und der internationalen Nichtanerkennung, werden detailliert dargestellt.
Welche Konfliktanalyse wird verwendet?
Die Konfliktanalyse basiert auf dem Realismus/Neorealismus, der Machtverhältnisse und Eigeninteressen als zentrale Elemente von Konflikten betrachtet. Die Analyse untersucht die Konfliktparteien (Janukowytsch-Regierung, EU, Russland etc.), ihre wechselnden Interessen im Hinblick auf das Assoziierungsabkommen und die politische Ausrichtung der Ukraine, sowie die dynamische Natur des Konflikts und die sich ändernden Konfliktparteien im Laufe der Zeit.
Welche Akteure werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Akteure, darunter die Janukowytsch-Regierung, die Europäische Union, Russland, die USA und verschiedene Gruppen innerhalb der Ukraine. Ihre jeweiligen Interessen und Handlungen im Kontext des Konflikts werden analysiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Ukraine-Konflikt, Krim-Annexion, Internationaler Konflikt, Realismus, Neorealismus, Konfliktparteien, Gruppenidentität, Assoziierungsabkommen EU, Russland, Geopolitik, Referendum, Völkerrecht.
Welchen Zeitraum umfasst die Analyse?
Die Analyse konzentriert sich hauptsächlich auf den Zeitraum von Ende November 2013 bis Ende März 2014, der die entscheidenden Ereignisse der Krim-Annexion umfasst.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Krim-Annexion den Ukraine-Konflikt von einem nationalen zu einem internationalen Konflikt erweiterte und die Konfliktparteien grundlegend veränderte. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Fazit der Arbeit detailliert beschrieben.
- Citar trabajo
- Barbara Maier (Autor), 2015, Inwieweit hat die Abspaltung und Eingliederung der Krim unter Berücksichtigung internationaler Interessen den Ukraine-Konflikt verschärft?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/492353