Die PISA-Studie 2002 erschütterte Deutschland und ließ heftige Zweifel an der derzeitigen Bildungspolitik aufkommen. Unter anderem wurde für die schlechte Platzierung Deutschlands der hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Klassen verantwortlich gemacht.
Als eine Hauptursache für das schlechte Abschneiden in der Schule gilt die mangelhafte Sprachkompetenz dieser Schülerinnen und Schüler.
Der sprachliche Rückstand mancher Kinder geht teilweise soweit, dass sie beim Verstehen oder altersgemäßen Bilden einfachster Sätze bereits Probleme aufweisen. Auch der Wortschatz ist bei einem Viertel der Kinder unterdurchschnittlich.
Die Forderung nach mehr Sprachförderung der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ebenso der Kinder aus Familien mit geringen Sprechanreizen, ist demnach berechtigt und notwendig.
Im Rahmen dieser Wissenschaftlichen Hausarbeit wird unter anderem untersucht werden, auf welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen eine sinnvolle Sprachförderung beruht und in welchem Zusammenhang Sprachspiele zur Sprachförderung stehen.
Dazu wird zunächst in dem Theorieteil der Arbeit die Zusammenhänge zwischen Sprache und Identität erläutert und danach die natürliche Sprachentwicklung eines einsprachigen Kindes im Vergleich zu den möglichen Sprachentwicklungen der Kinder mit Migrationshintergrund beleuchtet. Im Anschluss daran richtet sich der Fokus der Arbeit auf einige Schwierigkeiten des Zweitspracherwerbs, um im Anschluss daran mögliche Fördermethoden und Hilfestellungen aufzuzeigen. Abgeschlossen wird der Theorieteil, in Bezug auf den Praxisteil, indem die Zusammenhänge zwischen Sprache und Spiel untersucht und dargestellt werden.
Der Praxisteil geht genauer auf Sprachhilfe und Sprachförderung in Form von Sprachspielen ein. Während einer Praxisphase wurde die Effektivität (und in diesem Zusammenhang auch die Kontinuität eines renomierten Sprachscreenings, dem SSV- Sprachscreening für das Vorschulalter) getestet. Die aus den dargestellten Protokollen der Praxisphase resultierenden Ergebnisse wurden unter anderem verwendet um die Frage zu klären, ob Sprachspiele in der frühen Sprachförderung effektiv sind. Des Weiteren wird erörtert, ob sie für Kinder mit Migrationshintergrund eine sinnvolle Möglichkeit der Sprachförderung in vorschulischen und schulischen Einrichtungen, wie Kindergarten, Vorschule und Grundschule, darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sprachidentität im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit
- 3. Warum Sprachförderung in Kindergarten und Vorschule
- 4. Die natürliche Sprachentwicklung eines Kindes
- 5. Möglichkeiten der Sprachentwicklung bei Kindern mit Migrationshintergrund
- 6. Schwierigkeiten in Bezug auf Sprache von Kindern mit Migrationshintergrund
- 6.1 Der falsche Zeitpunkt für das Erlernen der Zweitsprache
- 6.2 BICS und CALP
- 6.3 Sprechverweigerung
- 6.4 Stagnationen und Entwicklungsbrüche im Spracherwerbsprozess
- 6.5 Das sprachgestörte Kind mit zusätzlichem Problem der Zweisprachigkeit
- 6.5.1 Balbuties
- 6.5.2 Dyslalie
- 6.5.3 Dysgrammatismus
- 7. Hilfestellungen für Kinder mit Migrationshintergrund
- 7.1 Gesellschaftliche Unterstützung und allgemeine Hilfestellungen
- 7.2 Das Denkendorfer Modell
- 7.3 Kon-Lab
- 7.4 Sprachförderkoffer
- 7.5 Würzburger Trainingsprogramm
- 8. Sprache und Spiel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Sprachförderung, insbesondere durch Sprachspiele, in Kindergarten und Vorschule, und den Herausforderungen von Kindern mit Migrationshintergrund. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für effektive Sprachförderung aufzuzeigen und die Rolle von Sprachspielen in diesem Kontext zu beleuchten.
- Sprachentwicklung bei Kindern mit und ohne Migrationshintergrund
- Schwierigkeiten im Zweitspracherwerb
- Geeignete Fördermethoden und Hilfestellungen
- Der Einsatz von Sprachspielen in der Sprachförderung
- Bewertung der Effektivität von Sprachspielen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet den Anlass der Arbeit, ausgehend von den Ergebnissen der PISA-Studie 2002 und dem daraus resultierenden Fokus auf die mangelnde Sprachkompetenz von Kindern mit Migrationshintergrund. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der den Zusammenhang zwischen Sprache, Identität und Sprachförderung untersucht und verschiedene Fördermethoden vorstellt.
2. Sprachidentität im Zusammenhang mit Mehrsprachigkeit: Dieses Kapitel wird sich voraussichtlich mit dem komplexen Verhältnis von Sprache und Identität befassen, insbesondere im Kontext der Mehrsprachigkeit. Es wird wahrscheinlich Theorien und Modelle diskutieren, die die Bedeutung von Sprache für die Selbstwahrnehmung und soziale Integration beleuchten. Die Ausführungen werden den Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer stabilen Sprachidentität und dem erfolgreichen Spracherwerb verdeutlichen.
3. Warum Sprachförderung in Kindergarten und Vorschule: Dieses Kapitel wird die Bedeutung frühkindlicher Sprachförderung begründen. Es wird wahrscheinlich die Sensibilität des frühen Kindesalters für Spracherwerb hervorheben und auf die langfristigen positiven Auswirkungen einer frühzeitigen Intervention auf den schulischen Erfolg hinweisen. Der Fokus liegt wahrscheinlich auf der Prävention von Sprachentwicklungsstörungen und der Förderung der sprachlichen Kompetenz bereits im Kindergartenalter.
4. Die natürliche Sprachentwicklung eines Kindes: Dieses Kapitel wird die normalen Stufen der Sprachentwicklung eines einsprachigen Kindes beschreiben. Es wird wahrscheinlich verschiedene Entwicklungsphasen vom ersten Lallen bis hin zum komplexen Satzbau erläutern und die relevanten Meilensteine im Spracherwerb darstellen. Diese Beschreibung dient als Grundlage für den Vergleich mit der Sprachentwicklung bei Kindern mit Migrationshintergrund.
5. Möglichkeiten der Sprachentwicklung bei Kindern mit Migrationshintergrund: Dieses Kapitel wird die verschiedenen Szenarien der Sprachentwicklung bei Kindern mit Migrationshintergrund beleuchten. Es wird wahrscheinlich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Entwicklung einsprachiger Kinder aufzeigen und verschiedene Faktoren wie die Sprachumgebung zu Hause, die Interaktion mit Gleichaltrigen und die Unterstützung durch die Schule betrachten.
6. Schwierigkeiten in Bezug auf Sprache von Kindern mit Migrationshintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen beim Zweitspracherwerb. Es wird wahrscheinlich spezifische Schwierigkeiten wie den falschen Zeitpunkt für den Zweitspracherwerb, die Unterscheidung zwischen BICS und CALP, Sprechverweigerung und Entwicklungsstörungen thematisieren. Die Ausführungen werden detailliert verschiedene Problematiken beschreiben und deren Auswirkungen auf den Spracherwerb erklären.
7. Hilfestellungen für Kinder mit Migrationshintergrund: Dieses Kapitel stellt verschiedene Fördermethoden und Hilfestellungen für Kinder mit Migrationshintergrund vor. Es wird wahrscheinlich verschiedene Programme und Modelle (z.B. Denkendorfer Modell, Kon-Lab, Sprachförderkoffer, Würzburger Trainingsprogramm) erläutern und deren Wirksamkeit und Anwendung beschreiben. Der Fokus liegt wahrscheinlich auf der praktischen Umsetzung von Fördermaßnahmen.
8. Sprache und Spiel: Dieses Kapitel wird den wichtigen Stellenwert des Spiels in der Sprachförderung herausstellen. Es wird wahrscheinlich die positive Wirkung spielerischer Aktivitäten auf den Spracherwerb erläutern und verschiedene Arten von Sprachspielen vorstellen, die die sprachliche Entwicklung fördern.
Schlüsselwörter
Sprachförderung, Sprachspiele, Kindergarten, Vorschule, Migrationshintergrund, Zweitspracherwerb, Sprachentwicklung, Sprachkompetenz, Fördermethoden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, sowie Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Bedeutung frühkindlicher Sprachförderung im Kindergarten und in der Vorschule, den Herausforderungen des Zweitspracherwerbs und der effektiven Anwendung von Sprachspielen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Sprachidentität und Mehrsprachigkeit, die natürliche Sprachentwicklung, Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Sprachentwicklung bei Kindern mit Migrationshintergrund (inklusive spezifischer Sprachstörungen wie Balbuties, Dyslalie und Dysgrammatismus), verschiedene Fördermethoden und Hilfestellungen (z.B. Denkendorfer Modell, Kon-Lab, Sprachförderkoffer, Würzburger Trainingsprogramm) und die Rolle des Spiels in der Sprachförderung.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, wissenschaftliche Grundlagen für effektive Sprachförderung bei Kindern mit Migrationshintergrund aufzuzeigen und die Rolle von Sprachspielen in diesem Kontext zu beleuchten. Es soll helfen, die Herausforderungen des Zweitspracherwerbs zu verstehen und geeignete Fördermethoden zu identifizieren.
Welche Schwierigkeiten beim Zweitspracherwerb werden angesprochen?
Das Dokument beschreibt verschiedene Schwierigkeiten, darunter der falsche Zeitpunkt für den Zweitspracherwerb, die Unterscheidung zwischen BICS (Basic Interpersonal Communication Skills) und CALP (Cognitive Academic Language Proficiency), Sprechverweigerung, Stagnationen und Entwicklungsbrüche im Spracherwerbsprozess sowie sprachliche Störungen bei zweisprachigen Kindern (Balbuties, Dyslalie, Dysgrammatismus).
Welche Fördermethoden werden vorgestellt?
Das Dokument stellt verschiedene Fördermethoden vor, darunter das Denkendorfer Modell, Kon-Lab, Sprachförderkoffer und das Würzburger Trainingsprogramm. Es beschreibt deren Anwendung und Wirksamkeit.
Welche Rolle spielt das Spiel in der Sprachförderung?
Das Dokument betont die wichtige Rolle des Spiels in der Sprachförderung und erläutert die positive Wirkung spielerischer Aktivitäten auf den Spracherwerb. Es werden verschiedene Arten von Sprachspielen vorgestellt, die die sprachliche Entwicklung fördern.
Warum ist frühkindliche Sprachförderung wichtig?
Das Dokument unterstreicht die Bedeutung frühkindlicher Sprachförderung im Kindergarten und in der Vorschule, da das frühe Kindesalter besonders sensibel für Spracherwerb ist. Eine frühzeitige Intervention wirkt sich positiv auf den schulischen Erfolg aus und beugt Sprachentwicklungsstörungen vor.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Sprachförderung, Sprachspiele, Kindergarten, Vorschule, Migrationshintergrund, Zweitspracherwerb, Sprachentwicklung, Sprachkompetenz, Fördermethoden.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich an Fachkräfte im Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung, Logopäden, Sprachtherapeuten und alle, die sich mit der Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund auseinandersetzen.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen könnten in wissenschaftlicher Literatur zum Thema Sprachförderung, Zweitspracherwerb und Mehrsprachigkeit gefunden werden. Spezifische Programme und Modelle werden in der Regel auf den Webseiten der jeweiligen Anbieter detailliert beschrieben.
- Arbeit zitieren
- Beate Mayer (Autor:in), 2005, Sprachförderung durch Sprachspiele in Kindergarten und Vorschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49253